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  1. #1
    JC-Freak Gast

    Standard Zusammenstellung der 66 Bücher

    Nabend!

    Ich hatte grad einen Gedankengang:
    Und zwar sagen viele Leute ja immer, die Bibel kommt nicht von Gott, die haben nur nette, weise Leute zusammen geschrieben. Die meinten das ja gut, aber mehr auch nicht.

    Nun steht ja aber an einer Stelle "ALLE Schrift ist von Gott inspiriert."
    Ich fand den Satz immer wenig hilfreich, denn die Bibel mit der Bibel beweisen... naja.
    ABER: ein wenig hilft der Satz schon, denn dadurch geht die Theorie "die wollten nur gute Dinge aufschreiben" nicht mehr; Entweder, es ist wirklich die ganze Bibel von Gott inspiriert, oder aber mindestens einer der Autoren war ein derber, vorsätzlicher Lügner!

    Nun könnte man aber sagen "Ja schön, aber da ja erst später entschieden wurde, welche Bücher in die Bibel kommen, wird das alles relativiert."

    Da hab ich jetzt mal gehört, dass es schon sehr verblüffend ist, in wie kurzer Zeit so viele Leute sich darüber völlig einig waren. Aber genaueres weiß ich nicht.
    Und nun endlich meine Frage: Kann mir einer ne Website oder so nennen, wo ich näheres über diese Abläufe erfahren kann?

    Darüber hinaus können wir das ganze Thema hier auch gern noch ein wenig diskutieren ;)

  2. #2
    Samu Gast

    Standard

    Nun liebe Tamara, Webseiten kenne ich einige aber empfehlen kann ich leider keine davon, denn entweder ist es gänzlich pro oder kontra. Doch genau in der Mitte liegt eigentlich der historisch sehr gut nachvollziehbare Punkt!

    Zwei Dinge sind jedoch bei dem was du schreibst schon sehr offensichtlich! 1. Welche Schriften (Alle Schrift) werden da als inspiriert bezeichnet? Auf was für Schriften bezog man sich?

    2. Was verstanden die DAMALIGEN Autoren unter Inspiration?

    Genau in diesen Fragen, liegt eigentlich schon der Kern der Antworten.

    Historisch ist zumindest eins belegbar, der Streit (und es waren heftige Streitigkeiten bis hin zum Morden) um die kanonischen Schriften dauerte ca 250 Jahre. Was daran kurz sein soll, weiß ich allerdings nicht. Wohl war in der Ostkirche (Syrisch - Griechisch) schon um 200 ein Kanon in unserer heutigen Form bekannt, allerdings wird gerne dazu unterschlagen, dass dies in der Westkirche (Rom) und der Südkirche (Alexandria, Nordafrika), die damals die Größten waren, eben nicht so war! Tatsache ist auch, dass nichtchristliche römische Kaiser diesen Kanonsstreit beendeten und sie entschieden (natürlich durch die Hilfe von Kaisertreuen Bischöfen), was kanonisch ist und was nicht. Das Schlagwort: "Was ich will, ist kanonisch", stammte nicht von Gott und auch nicht aus dem Munde eines Papstes oder Bischofs, sondern aus den Mund des Konstantius, Kaiser von Rom und Konstantinopel, der den Kanonsstreit in großen und ganzen beendete, was dann durch Kaiser Theodosius endgültig auch geschah.

    Noch dazu wird verschwiegen, dass man sich über den Inhalt der jeweiligen Schriften noch weniger im Klaren war - Textfassungen!

    Da hilft einfach nur Fachliteratur um sich der Thematik historisch fundiert anzunähern, denn es ist leider ein ganz trauriges Kapitel der frühen Kirchengeschichte, über das die Kirchen selbst am liebsten schweigen!

    Doch dazu mal ein Beispiel, damit du verstehst was ich meine: „Seit die Christen zu einer Menge angewachsen sind, entstünden unter ihnen Spaltungen und Parteien, und ein jeder wolle sich - denn danach trachten sie von Anfang an - einen eigenen Anhang schaffen. Und infolge der Menge trennen sie sich wieder voneinander und verdammen sich dann gegenseitig; so dass sie sozusagen nur noch eins gemeinsam haben, nämlich den bloßen Namen.-. im Übrigen hält es von den Parteien diese so und jene anders“. (Orig. c. Cels. 3.10)

    Der weltberühmte Historiker Carl Schneider schreibt zu Recht über diese Zeit: "Die Streitigkeiten, deren Leidenschaftlichkeit wuchs, hatte im Osten mehr spekulative, im Westen mehr praktische Gründe. Aber scharf lässt sich das nicht trennen. Überraschend ist nur, mit welcher Gehässigkeit sie ausgefochten wurden, besonders in den Zeiten, in denen die Kirche vom Staat in Ruhe gelassen wurde. Bischöfe und Laien, die wie Dionysios von Korinth (ca. 170), sich ehrlich um Frieden bemühten, waren selten und hatten wenig Erfolg. Es gab schon im 2. Jahrhundert zu viele Bischöfe, die ihre Macht besonders über die kleinen Kreise mit dem Charisma veritalis verwechselten" (Prop., Bd. 4-S. 456).

    Unbegreiflich ist mir bis heute, wieso die Kirchen ein solches Interesse an Geschichtsbeschönigungen haben, was nicht gerade zur Glaubwürdigkeit beiträgt, doch ich denke da hofft man wirklich auf das Desinteresse der Menschen, ganz nach dem Leitwort:"Glaubt nur und werdet damit selig". Was ich gerade zu als skandalös finde ist das, was sich auf sog. Bibelschulen diesbezüglich abspielt, ich habe Sachen solcher Einrichtungen gelesen, einfach unglaublich!

    Samu


 

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