Das kommt in erster Linie darauf an, was danach kommt. Falls mit dem Tod alles aus ist und man endgültig zu existieren aufgehört hat, kann man es nicht merken. Falls es aber weitergeht, lässt sich das unmöglich sagen. Einerseits ist es naheliegend, dass man sich darüber im Klaren ist, dass man jetzt nicht mehr "lebt". Andererseits wäre es aber auch denkbar, dass das Bewusstsein dafür ausgeblendet wird. Möglich wäre es auch, dass überhaupt die Erinnerung ans Diesseits gelöscht wird, wie bei den Griechen, die in der Unterwelt aus dem Fluss Lethe trinken mussten und dadurch ihr Leben vergaßen. Wenn man nicht mehr weiß, dass man gelebt hat, kann man sich auch des Todes nicht bewusst sein.
Aber Deine Gedanken habe ich auch oft. Es ist wirklich so, dass das Leben irgendwie zwischen den Fingern verrinnt. Dass das Leben zu Ende geht, verdränge ich jedenfalls nicht, sondern denke sehr oft daran. Ich sehe das aber gar nicht negativ, denn so habe ich wenigstens einen Zeitpunkt, an dem meine irdischen Sorgen enden werden und alles Irdische irrelevant wird, die Gewissheit, dass alles enden wird. Das Problem ist nur: Wie wird es danach weitergehen?
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