Ebenfalls traurig ist, dass die Geschichte Buchenwalds in 1945 nicht endet.
In den Jahren 1945 bis 1950 wurde Buchenwald von den sowjetischen Besatzungstruppen weiter genutzt. Als "Speziallager Nr. 2 des NKWD".
Neben den anfänglich dort inhaftierten Nazis wurden vermehrt andere politische Gegner (Sozialdemokraten und Gegner der SED) dort weggechlossen. Sogar ehemalige Häftlinge des KZs, vor 1945 als politische Gegner der Nazis in Buchenwald, 1945 von den Amerikanern befreit, jetzt Gegner der neuen SED-Diktatur, wurden wieder, zum 2. mal in Buchenwald eingesperrt und gefoltert.
In dieser Zeit starben weitere mindestens 7.000 (lt V.Flocken/M.Kolonowsky über 12000) Menschen und wurden in Massengräbern verscharrt.
Erst am 14. Januar 1950 wurden auf Anweisung des Vorsitzenden der sowjetischen Kontrollkommission, Tschujkow, die letzten drei KZ- Lager auf deutschem Boden, Bautzen, Sachsenhausen und Buchenwald aufgelöst.
Die letzten Insassen von Buchenwald wurden nach Sibirien deportiert, in Zuchthäuser der DDR eingeliefert, der Rest der Landespolizeibehörde Thüringen überstellt. Davon wurden 2.154 Häftlinge am 9. und 13. Februar 1950 nach Waldheim überstellt, und in Schnellverfahren zu langjährigen Haftstrafen und in 32 Fällen zur Todesstrafe verurteilt.
Zu den 56.000 Naziopfern in Buchenwald (davon ca 11.000 Juden) muß man also noch weitere 7000-12000 Opfer hinzuzählen, die nach dem Ende der Nazidiktatur unter sowjetischer Leitung in Buchenwald umgebracht wurden.
Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist.
Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.
(Psalm 51,12f)
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