Liebe Fischi

Ja, so ist es, ein König erhöht und setzt ab, aus welchen Gründen auch immer. Er handelt in jedem Fall souverän. Wie auch am Beispiel von Mundschenk und Bäcker.
So liess Pharao auch ausrufen, dass Joseph „Abrech“ ist, (junger) Vater der Weisheit. Leider kommt dies wieder mal in der deutschen Übersetzung nicht zum Ausdruck.

In der jüdischen (Midrash) wie auch in der islamischen (Koran 12. Sure) Überlieferung wird erzählt, dass diese Asenath, die Tochter des Hohepriesters des Sonnengottes zu On (Heliopolis) niemand anders als die Frau Potiphars war. Im Christentum wird diese Frau ja als Verführerin und als böse dargestellt. Aber hier weiss man, WAS diese Frau wirklich in Joseph schon erkannt hatte, und ihr Handeln daraus entspringt.


Joseph wird aus jüdischer Sicht insgeheim ein bisschen beschuldigt, dass das Volk Israel in Ägypten zur Sklaverei verdonnert wurde, weil er seine Familie nach Ägypten holen liess, statt vielleicht wieder zurück zu kehren, da er ja als ein Vater der Weisheit galt, und als einer der die verborgenen Dinge sieht benannt wurde. Auch hat er bis zum Tode Jakobs offiziell seien Brüdern vergeben.

Selbst aus dem Text wegen dem Verkauf Josephs ist nicht ganz klar, ob die Brüder einfach vor vollendete Tatsachen gestellt wurden und Joseph von den Midianitern in Abwesenheit der Brüder aus dem Brunnen gezogen wurde, und ihn nicht direkt verkauft hatten. Sicher bleibt die böse Absicht. So kann man schon hier lernen, dass ein böser Gedanke schon wie eine vollbrachte Tat war.



Ob der Pharao wirklich den einen wahren Gott erkannt hatte?

Ich denke nicht, dass sich der Pharao irgendwie geändert hatte. Weshalb sollte er? Wahrscheinlich lebten sie weiniger in einer solchen abstrakten Welt wie wir. Da war eben zum Beispiel auch der Pharao göttlich, vieles war mystischer und spiritueller, da hatte einfach mehr Platz als in unserer engen und materiellen Welt, der 2-geteilten Welt von Gut und Böse.


Lehit Alef