Ich halte von Exorzismus nichts. Ich glaube nicht, dass Menschen von Dämonen besessen werden können - zumal ich gar nicht an Dämonen glaube. "Besessene" haben wohl einfach eine psychische Störung, die als solche behandelt werden sollte.
Ich halte von Exorzismus nichts. Ich glaube nicht, dass Menschen von Dämonen besessen werden können - zumal ich gar nicht an Dämonen glaube. "Besessene" haben wohl einfach eine psychische Störung, die als solche behandelt werden sollte.
Ja, das ist ein spannendes Thema. Ich erinnere mich noch wie – ich glaube Mitte oder Ende der 80er – sechs Exozisten ernannt wurden um der zunehmenden Flut von Teufelsanbetung und Besessenheit Herr zu werden – immerhin sollten allein 45000 Teufelsanbeter in der betroffenen italienischen Stadt ihre Schwarzen Messen feiern. Interessant finde ich rückblickend, dass Papst Bennedikt XVI. damals in seiner Funktion als Chef der vatikanischen Glaubenskongregation lediglich davon gesprochen hatte, dass Exorzismen ohne die Berufung durch die Kirche nicht durchgeführt werden sollten – passt zu dem Umstand, dass auch heute noch unter seinem Pontifikat angeblich bis zu 200 Exorzisten jährlich berufen werden sollen.
Ob das ganze Sinn macht? Sofern es einem „Betroffenen“ aufgezwungen wird, ist es sicherlich wie alles ander schon allein aus diesem Grunde abzulehnen. Wenn dabei jemand zu Schaden kommt sicherlich auch. Aber wenn der Exorzismus freiwillig erfolgt? Nun, ich denke das hängt davon ab an was der Betroffene glaubt und welche Art Hilfe er z.B. sucht. Andere nutzen allerlei alternativmedizinische oder im weitesten Sinne esoterische Hilfe, für die es ebenso keinen wissenschaftlich belegbaren Nachweis in der Methode selbst gibt – Placeboeffekte und ähnliche Wirkmechanismen mal außen vor gelassen. Exorzismus kann hier u.U. nur ein weiterer Aspekt moderner Lebenshilfe darstellen.
So oder so... Exorzismus ist in der Kirche kein Geheimnis sondern gehört gewissermaßen „zum Alltag“.
Das Problem ist aber - wie bei allen alternativen Behandlungsmethoden - dass er oft die einzige Behandlung darstellt und der Patient keine wissenschaftlich fundierte Behandlung zusätzlich in Anspruch nimmt. Wenn der Exorzismus also nicht den erhofften Erfolg bringt, dann bleibt der Patient unbehandelt. Zum Glück werden Exorzisten heutzutage darauf geschult, zu erkennen, ob es sich um "normale" psychische Störungen handelt. Bleibt zu hoffen, dass sie dem in der Praxis auch nachkommen.
Da hast du grundsätzlich recht, wird aber wohl in der Entscheidung des einzelnen liegen. Im Umkehrschluss denke ich z.B. nicht, dass du parallel zu (nach unserem Verständnis) wirksamen Methoden der Medizin die Hilfe eines Geistheilers in Anspruch nimmst. ^^
Aber im Ernst... das Thema Bessessenheit, psychische Störung, Gottesbeziehung und ihre Abgrenzungen zueinander ist sicherlich faszinierend und obwohl zugleich heikel sicherlich eine weitere Diskussion wert.
Nicht aus eigenem Antrieb. Aber wenn jemandem aus meiner Umgebung daran liegen würde, dass ich es zusätzlich zur Schulmedizin versuche, würde ich es eventuell tun - damit sich diese Person besser fühlt, nicht weil ich mir etwas davon verspreche. Umgekehrt lassen sich aber Kunden von Geistheilern etc. oft nicht dazu bewegen, zumindest zusätzlich noch einen richtigen Arzt aufzusuchen.
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