Lieber poetry,
kurzer Text … viele Fragen.
In deinem hiesigen Posting begegnen sich zunächst zwei Situationen.
Zitat: Wer sollte mir, einem Nichtjuden das Judentum näher bringen als ein Jude? Ich frage nicht den Bäcker wie man Würste zubereitet *lacht* um in Deinen Worten zu schreiben. Zitat Ende.
Es war einmal ein Fleischer, der eines Tages zum Vegetarier und deshalb zum Bäcker wurde. „Lach!“ Ein verzweifelter Hobbywurstler kaufte missmutig Semmelmehl bei diesem Bäcker ein. Der Bäcker bemerkte den Missmut seines Kunden und erkundigte sich nach dem Grund. „Ach, davon hast du keine Ahnung Bäcker! Würste machen, das verstehst du nicht.“ „Ah so, ja … na gut.“, antwortete der Bäcker freundlich und verabschiedete den Kunden mit einem leicht mitleidigem Lächeln um seinem Mundwinkel.
Selbstverständlich ruhen viele Fragestellungen und Antworten nach dem Jüdischen auf christlichen Fundamenten und bleiben, bei aller Mühe und intensiver Beschäftigung, dennoch christlich, da sie vom Christlichem aus begannen.
Zitat: Aber es gibt auch Nichtjuden, die einem aufgrund ihres Wissens genug und vor allem richtig erklären können. Zitat Ende.
Natürlich gibt es großartige nichtjüdische Kenner des Judentums und sie können, je nach Qualität und Erfahrung, vieles klarstellen und dennoch werden sie nie direktes und authentisches jüdisches wiedergeben können.
Also, weshalb wenn es noch das lebendige Judentum gibt, jüdisches aus externjüdischem Winkel erklären, wenn man im Judentum selbst danach fragen kann? Gewiss, die Antworten werden oft anders ausfallen, als wie aus externjüdischer Position erhofft.
Mit Rejudaisierungen, meine ich unter Anderem auch die Rückführung Jesu Christ zu Jeschua.
Zitat: Eine letzte Frage: Meinst Du wirklich, dass in den ersten 300 Jahren die Jünger Jeschua als Gott angesehen haben? Zitat Ende.
Ob der תלמיד (talmid) [Schüler] Jeschuas in den ersten drei Jahrhunderten glaubte oder wusste ob Jeschua G“tt sei, können nicht einmal die Evangelien durchgehend und eindeutig beantworten. Mal wird überliefert, dass mindestens einer es wusste und an anderen Stellen wir ihr Unwissen dem gegenüber beschrieben. 300 Jahre sind eine lange Zeit und in diesen ersten 300 Jahren wurden auch unter denen die sich zu Jesus Christus bekannten keine G“ttbilder geduldet, ob nun G“tt selbst oder eben Jesus am Kreutz.
Zitat: Ist es nicht begrüßenswert, dass Christen langsam anfangen, sich mit dem Juden Jeschua zu befassen? Zitat Ende.
Es gibt zumindest keine jüdischen Überlieferungen und Erinnerungen zum Nazarener Jeschua, dem Sohn Josefs, außer dem was in den Evangelien zu lesen ist und dies entspricht keinem jüdischem Wissen oder Erinnern. Eine Rückbeschreibung von Jesus Christus zum Juden, beruht auf einer Zusammenführung von Kenntnissen über damalige jüdische Rabbinnen und dem damalig gelebten jüdischen Glauben, aber nicht auf einem realem Bild vom historischen Jeschua aus Nazareth. Christliche Rejudaisierungen von Jesus zu Jeschua wären rein zufällig falsch oder richtig und besitzen zu viel Spekulatives.
Zitat: Ist es nicht begrüßenswert, dass man den Rabbi Jeschua endlich wieder in das Judentum lässt? Zitat Ende
Auch hier gilt dass man Niemanden, an welchen man sich unter uns Juden nicht erinnern kann, wieder zurück zum Judentum führen kann. Als Jude kann man zwar die Evangelien lesen und so man offen genug ist, in den Schilderungen und aus den Rezitationen von Jesus Christus, einen Juden herauslesen, aber sein Gesamtbild in den Evangelien kann nicht vom Judentum angenommen werden, es sei denn man wird Christ. Also noch einmal, wir Juden kennen keine Erinnerung und keine Aufschriften von Jesus Christus, oder einem Immanuel und Jeschua, Sohn Josefs, aus Nazareth. Dieser würde uns Juden erst durch das Christentum bekannt.
Liebe Grüße .../ Yitzhak
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