Nichts ist beständig, außer der Beständige selbst.

Bis zum 3. Jahrhundert war es dem Christen, gleichfalls wie dem Juden, weitestgehend untersagt G“tt darzustellen und somit durfte auch Jesus am Kreuz nicht dargestellt werden.
Die Zeiten und auch die praktische Ausübung des Glaubens sind ständig in Bewegung und im Wandel.
So auch entsprach im alt jüdischem die נשמה (neschama) Seele dem was wir heute mit Gemüt umschreiben.
Oder auch, was am ersten Tag der Schöpfung war ist am Zweiten schon Reicher und so scheint bis Heute nicht nur die Schöpfung im Wandel, sondern eben auch der Glaube am Schöpfer im Wandel zu sein.

Zurzeit beschäftigt mich ein, auf mich sonderbar wirkendes, Phänomen und zwar ein christlicher Zweig unserer heutigen Zeit.
Ich meine den vielfältigen und in sich verzweigten Zweig der christlichen Rejudaisierung. Der momentane Papst Benedikt verwendet zum Beispiel, statt wie gewohnt die Begriffe „Alter –„ und „Neuer Bund“ den Begriff „Einen Bund“ um die Treue G“ttes zu unterstreichen, welcher nicht einen Bund bricht um einen Neuen zu binden.
Ein noch vielseitigeres Spektrum an unterschiedlichsten christlichen Entwicklungen zum Juden- und Israelfreund stellen einzelne Gruppierungen und Christen zu den Reihen der konservativen und traditionellen Christenheit.
Das Extremste was ich erlebt habe, waren Second Life Juden. Es waren User, welche sich mit Isreal und dem jüdischen Glauben derart identifizierten, dass sie sich als Juden in Foren ausgaben ohne es zu sein.

Vielleicht schildere ich folgendes falsch, aber es scheinen Heutzutage ein Christentum zu leben, welches im Bund G“tt Israel mit den Juden das zentrale Fundament der messianischen Erfüllung in Jesus Christus erkennen und ein Judentum, welches den messianischen Zweig nicht so konzentriert und nicht als Mittelpunkt des jüdischen Glaubens und auf keinen Fall im Nazarener, dem Sohn von Maria und Josef erkennen.
Dem heutigen Juden sind die Teile der Prophezeiungen zum Maschiach dezentralisiert und in der Vergangenheit nicht nur in einer Person manifestiert. Zum Beispiel Aron gilt als Maschiach, weil er die Israeli nach Kanaan brachte, also erfüllte was ihnen der Ewige versprach. In der Vergangenheit der jüdischen Geschichte gehören viele zu den Erlösern Israels. Der jüdische Glauben lebte damals die messianische Richtung als vielseitigen Nebenstrom gegenüber zum Hauptstrom des Bundes mit dem Ewigen. Heutzutage ist, auch zum Teil wegen der Christen, die messianisch jüdische Ader eine dünne geworden.

Meine Frage ist, entspricht das heutige Christentum der Erfüllung des Judentums?

Oder sollte man lieber dem nachgehen und zwar, dass wenn Jesus Christus, tatsächlich der, von verschiedenen jüngeren jüdischen Propheten angekündigte Maschiach ist, dass dieser dann, wenn überhaupt, einen jungen Teil des jüdisch messianischen Zweiges Erfülle, aber eben nicht den des zentralen Judentums.
Wenn dem so sei, dann könnte Jesus Christus allen Nationen ein Erlöser sein, welcher die Nationen, weg von Götzen und hin zum Ewigen führt, aber wiederum nicht dem Juden ein Erlöser sein, weil diese schon lange vorher am Ewigen angebunden waren und sind.
Wenn dies so wäre, dann entsprächen Rejudaisierungen des Christlichen einem Versuch gleichend, wie als wenn man den Kaffee mit Sahne zu schwärzen wollte.

Ich würde den Israel- und Judenfreunden empfehlen, das Jüdische jüdisch zu erforschen und zu studieren. Das heißt, Jüdisches von Juden erklärt kennen zu lernen und die christlichen Erklärungen des Judentums als nicht jüdisch zu behandeln, sondern eben als christliche Sicht auf das Judentum.
Ich würde auch weiterhin den Israel- und Judenfreunden empfehlen, den messianischen Zweig, in und mit Jesus Christus, nicht als jüdisch, sondern als christlich zu erkennen und diesen nicht zu Rejudaisierungen.


Ob der „Bund Israel mit dem Ewigen“ und das „Neue Testament, zwischen allen Nationen und G“tt“ „Ein und der selbe Bund und zwar zwischen allen Menschen und Nationen und dem Ewigen“ ist, das weiß ich zur Zeit nicht zu beantworten, aber ich hoffe es.

Liebe Grüße .../ Yitzhak