Hallo Alef,
ich habe deinen Beitrag #107 interessiert gelesen.
Wenn ich dich richtig verstanden haben sollte, dann würdest du lieber, an statt der thematisierten Frage von Yitzhak (Entspricht das Christentum der Erfüllung des Judentums) die Erfüllung als solches thematisch behandeln und zwar an und bei uns Menschen und zu, bzw. in G“tt.
Möglicherweise teilst du auch deshalb, das von dir auf Erfüllung gelenkte Betrachten, in Rechtlich, Verheißung und Befriedigung auf.
Du fragst, ob die Frage, also unsere Themen behandelnden Korrespondenzen, nicht eher nach g“ttes Forderungen an unser Menschsein fragen sollten und wir weniger abwägen sollten, welche Religion, also entweder das Judentum oder das Christentum, oder eine dritte Religion, näher an G“tt und somit näher am Menschsein wäre. Und du führst fort. Dass es scheinbar wichtiger sein könnte, dass wir Menschen zuerst die Forderungen G“ttes an unser Menschsein erkennen lernen sollten, so dass wir irgendwann einmal werden und sein könnten wie der Ewige ursprünglich sich das einmal dachte.
Tja Alef, woher aber erntest (erliest) du das von G“tt ürsprünglich Gedachte? Aus den Evangelien? Aus den Büchern Tenach? Wie kannst du dir sicher sein, was darin G“ttgedachtes ist und was Menschgedachtes? Sicher einiges kann man bestimmt gut unterscheiden. Aber das was scheinbar von G“tt kommt? Wie sortierst du aus?
Was ist Menschsein? Ist richtiges Menschsein gleich Liebe? Ist Liebe eine menschliche Güte, gegenüber der schlechten Seite der Güte und Liebe, welche wir Verachtung und Hass nennen? Kann jemand nur und ausschließlich Lieben? Zu was sind wir Menschen fähig?
Ist wirklich unserer Welt und dem Himmel wesendlich geholfen, wenn wir g“ttlichen Forderungen unseres Menschseins näher kämen, welche wir aus heiligen Büchern, unserem eigenen Herz und unserer Vernunft ablesen und lebendig umsetzen würden? Oder tun wir dies nicht schon längst, seit Menschengedenken und daraus entstanden Religionen und gläubige Menschen, welche unterschiedlich verstehen und ausleben, was die g“ttlichen und aber auch die menschlichen Forderungen an unser Menschsein sein sollen, dies weiter erzählend und schreibend und lebend.
So gesehen, würde ich dein Bemühen, dein Erkennen und deine Vorgehensweise nicht als Rechthaberisch und auch nicht unbedingt als grundsätzlich gegen Religion einschätzen wollen, zumal du beachtlich viel aus den Schriftwerken der Religionen entziehst und du dir auch zum Teil darauf das aufbaust, was du nun Vertrittst, sondern ich lese, in deinen Beiträgen, einen möglichen Weg zum Menschsein heraus, welcher nach deiner Ansicht, vor uns Menschen und vor G“tt gerecht zu sein scheint.
Das einzige wackliche Steinchen, auf deiner Wegbefestigung des Weges zu G"tt, scheint mir die Aberkennung des Menschseins in den Religionen zu sein, welche du ab und an eindeutig religionszugehörigen Glaubenden als ungebetenes Fragepaket auf deren Weg stellst.
Deine Fragepakete entsprechen Nichts, was nicht erlaubt sei und bringen nicht selten große Aufregung, unter den Religionszugehörigen jeweiliger Religion und dir aber fast immer nur Bestätigungen und zwar dass jede Religion nicht das Menschsein erfüllt, weder zwischen uns Menschen, noch vor G“tt.
Vielleicht aber könnte selbst der verbohrteste schmalspurglaubende Mitmensch ein G“tt- und auch ein Menschseinsuchender sein, welcher eben nur ein wenig, oder ein wenig mehr vom Weg abgekommen ist und aber störrisch darauf besteht auf dem Richtigen zu sein, aber dass dieser sich dennoch auf den Wegen der Schöpfung bewegt. Dieser bedürfte kein Hinweisen, kein in Fragestellen und kein Zurechtweisungen und dieser würde nur böse auf solches reagieren.
Es soll nicht lehrmeisterhaft sein, aber dort wo sich Abgründe und unüberwindbare Felswände in den Weg stellen, da kehrt sicher jeder selbst und von alleine um, oder versteigt sich halt. Und wer welchem Wanderführer folgt, Moses, Jesus, oder dem guten Menschenverstand und Menschenherz, das liegt ebenfalls im freien Ermessen und Entscheiden der Nachfolgenden.
Lehit
Isaak
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