OPEN DOORS GEBETSMAIL – 28. September 2007

Hunderttausende Einwohner im Gefängnis

Gemäß unseren letzten Untersuchungen könnten über eine Million Nordkoreaner in Konzentrationslagern inhaftiert sein. "Einige dieser Lager sind so groß, dass man sie auf Satellitenfotos nicht als solche identifizieren würde. Sie sehen aus wie richtige Dörfer!" bestätigt Simon, der Verantwortliche von Open Doors in Nordkorea. Gemäß unseren Berechnungen enthalten die acht Lager, in denen die nordkoreanische Regierung ihre politischen Häftlinge verwahrt, eine halbe bis zu einer Million Menschen. Hinzu kommen Hunderttausende Nordkoreaner, die in 30 anderen Lagern arbeiten.

Simon (*) schätzt, dass es in Nordkorea mindestens 200'000 Christen gibt, es könnten auch 400'000 sein. Mindestens ein Viertel davon befindet sich wegen ihres Glaubens in politischer Gefangenschaft, der kaum jemand lebend entkommt. "In Nordkorea ist Christsein streng verboten", erklärt Simon. "Wer mit einer Bibel erwischt wird, landet mit seiner ganzen Familie im Lager. Flüchtlinge, die aus Korea nach China zu flüchten versuchen, erwartet das Gefängnis. Merken sie jedoch, dass Flüchtlinge mit Christen Kontakt hatten, wird er noch viel härter behandelt. Oft kommt es zu Folter oder Hinrichtung."

Die Anzahl der Flüchtlinge, die über die chinesische Grenze entkommen, sinkt: "Es wird immer schwieriger, einen der Grenzflüsse zu überqueren. Auf nordkoreanischer Seite sind Fallen aufgestellt worden, und man hat auch Gruben ausgehoben mit angespitztem Bambus darin." Auf beiden Seiten der Grenze wurden hohe Zäune errichtet. Regelmäßig finden Polizeirazzien in China und Nordkorea statt, um die Flüchtlinge und ihre Helfer zu verhaften. China hat Kameras installiert und bietet den Verrätern Belohnungen an.

"Spione versuchen ins Netz einzudringen, das nordkoreanische Flüchtlinge aufnimmt. Solche Netzwerke bestehen fast ausschließlich aus Christen. Wir haben klare Zeichen, dass China möglichst viele Flüchtlinge vor Ende dieses Jahres zurückführen will, um es nicht kurz vor den olympischen Spielen tun zu müssen. Viele Flüchtlinge mussten ihr Versteck wechseln und suchen neue Schlupfwinkel. Diese Arbeit ist sehr gefährlich, aber Christen fahren fort, im Dienste des Herrn große Risiken einzugehen. Wenn es je eine Zeit gegeben hat, in der Nordkorea Gebete gebraucht hat, dann jetzt!"

(*) Deckname