Stein des Anstoßes: Wie Sahm sich denn erdreisten könne, auf die Tatsache hinzuweisen, dass die „politischen“ Inhalte des Zeltlagers auf Utoyah im Wesentlichen aus „Anti-Zionismus“, „Israel-Kritik“ und Hetze gegen den jüdischen und demokratischen Staat bestand.
Aufrufe zum „Israel Boikott“ (so schreibt man das in Norwegen nämlich) sollen noch das Harmloseste gewesen sein; der norwegische Außenminister fand es wohl ganz putzig. Für die etwas Sportlicheren wurden die Schlauchboote mit Pali-Fahnen dekoriert und fröhliches Blockadebrechen geübt; und es soll auch einen Wettkampf gegeben haben, bei dem es darum ging, die Skalps von möglichst vielen IDF-Soldaten zu erbeuten.
Die Schüsse des Amok laufenden Massenmörders hat man zunächst für eine Showeinlage gehalten, in der „das Verhalten der Israelis gegenüber den Palästinensern“ dargestellt werden sollte.
Nun hat bekanntlich niemand den Tod „verdient“, nur weil er oder sie die subjektive von der objektiven Wirklichkeit nicht ganz sicher unterscheiden kann, und man kann 14- bis 17-jährigen Jugendlichen keinen Vorwurf daraus machen, wenn sie gerne Cowboy und Indianer spielen und romantisch-idealisierte, „politische“ Ansichten haben.
Selbst wenn sie, wie Hannes Stein meinte, sich gegenseitig die „Protokolle der Weisen von Zion“ in verteilten Rollen vorgelesen hätten, kann das keine „Begründung“ für das an ihnen verübte Massaker sein, denn eine solche Untat lässt sich schlechterdings nicht begründen.
Die Kinder von Utoyah bleiben selbstverständlich trotz ihrer Politkaspereien die zu betrauernden Opfer eines Verbrechens, wie es grauenhafter und sinnloser nicht sein kann.
Davon abgesehen bleiben die „poltischen“ Inhalte der sozialistischen Jugendorganisation AUF fragwürdig. Zumindest solange es möglich ist, zwei Dinge gleichzeitig zu denken.
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