Hallo,
ohne in eure bisherigen Gedankengänge zu sehr einwirken zu wollen, formuliere ich mal ein paar Gedanken als Randbemerkung sozusagen von mir dazu.
So weit ich weiß, wird das „hassen“ im Eingangszitat als Wort und nur bei manchen Übersetzungen gebraucht und meint nicht im Umkehrschluss das umgangssprachliche „schrecklich, abscheulich finden“ oder gar das Wort, hinter dem Mensch oft Wut oder gar Ekel dem gegenüber empfindet, was man „hasst“. Auch meint es nicht sofort ein Entzweien oder Verrat.
Für mich persönlich gibt es, sagen wir vereinfacht, verschiedene Ebenen der Liebe.
Ich mag („liebe“) z.b. die Natur sehr in all ihren Fassetten. Ich bin deshalb bemüht, mit Vorsicht und Umsicht jedes mich umgebende Stück davon zu pflegen.
Ein Teil der Natur sind auch die Tiere und gerade jene, die besonders in meiner Obhut sind, weil unsere Haustiere, versorge ich jeden Tag mit Futter, Aufmerksamkeit, Pflege… kurzum man könnte auch das Liebe nennen.
Ich habe die Menschen gern( also ebenfalls „lieb“), mit denen ich mehr oder weniger oft zu tun habe, wenn es mir mehr und mehr gelingt, deren Anderssein als Ergänzung zu mir oder als neuen Farbklecks in meiner Palette zu sehen .
Ich liebe meine Familie und unsere Kinder.
Meine Seele ist voller Liebe zu/von meinem Schöpfer verbunden…
Es sind für mich verschiedene Ebenen- die nicht wirklich konkurrieren, es sei denn, ich muss für eine kurze Zeit „Prioritäten“ setzen. Auch ich bin nämlich ein Mensch und der Tag hat nur 24 Stunden, also werde ich kaum, wenn eines meiner Kinder krank ist z.b., im Garten am Beet sitzen und Unkraut reißen, statt am Bett meines Kindes.
Oder würde ein Mensch etwa seinen Rasen aus „Liebe“ zur Natur mit der Nagelschere schneiden, während der eigene Hamster elend im Käfig verhungert, weil Mensch keine Zeit hatte zum füttern? (kleine Übertreibung sei mir bitte erlaubt)
Wenn ER der Schöpfer aller Dinge und Wesen ist (und das ist mein fester Glaube), dann freue ich mich an vielen Dingen/ Wesen und mag/ liebe sie. Wie Einzelteile, die ich liebe, von einem Ganzen- nie werde ich dahin kommen hier im Leben, alle Puzzleteile zu entdecken und zu lieben. Und ich werde als Mensch auch „unterschiedlich lieben“ wie ich versucht habe, oben an den Beispielen zu zeigen. Aber das Staunen, bewundern und lieben als höchste Stufe gegenüber dem, der all das geschaffen hat, wird immer größer, intensiver sein, als das, was mich mit den einzelnen Geschöpfen verbindet. So also verstehe ich das „hassen“ oder „weniger lieben“ in dem Zitat.
Und nein- weder meine Pflanzen, noch meine Tiere, noch Freunde oder meine Familie haben damit ein Problem, sondern im Gegenteil- die Liebe zu meinem Schöpfer darf wachsen, damit ich Liebe auf alles andere mehr und mehr verteilen darf. Niemand, den ich fragte, ist unzufrieden über das „weniger lieben“. Und ich selbst bin damit sehr zufrieden, wenn meine Kinder mich im Vergleich so „hassen“, wie sie es mir oft genug liebevoll zeigen. auch das zufrieden sein über die Liebe, die man von Menschen erhält ist eine Art Liebe dem anderen gegenüber ;-)
Ob „die Welt“ immer egoistischer wird- das weiß ich nicht zu beurteilen. Vielleicht aber steht die Liebe zum/ vom Schöpfer im Zusammenhang damit, ob und wie viel ein Mensch, ungeachtet gesellschaftlicher Entwicklungen, an Liebe zu empfangen und zu geben vermag? Vielleicht „eifert“ unser Schöpfer nicht zuletzt auch deshalb so sehr um die richtige „Reihenfolge“ der Liebe, weil ER weiß, dass Menschen, die sich geliebt wissen, Liebe zu geben vermögen?
und nun genug meiner gedanken dazu, einen schönen Tag
grüße bonnie
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