Ich verstehe nie wieso ein allmaechtiger gott all sowas tun sollte, oder wieso er sich fuer sowas interessieren sollte
Ich verstehe nie wieso ein allmaechtiger gott all sowas tun sollte, oder wieso er sich fuer sowas interessieren sollte
Wieso sollte ein allmächtiger Gott sich nicht für das Leben interessieren? - Wir interessieren uns ja auch für das, was uns umgibt, und erst recht für das, was unsere "kleine Schöpferkraft" geschaffen hat. Haben wir nicht alle einen Forscherdrang schon von klein auf? - Ist unsere Neugierde, der menschliche Wissensdurst nicht das Erbe des Schöpfers, da diese Anlage dem Leben innewohnt? - Sind wir Menschen als "gesund an Leib und Seele" nicht von Natur aus voreingenommen für das Leben, selbst wenn sich diese Voreingenommenheit bei einigen Menschen "nur" auf ihr engstes Umfeld und auf eine ziemlich oberflächliche und eigennützige Ebene beschränken mag? - Was spricht dagegen, dass ein allmächtiger Gott Sich für das interessiert, was aus ihm hervorgegangen ist? - Wäre Er ohne Anteilnahme und Interesse an Seiner Schöpfung / an seinen Kindern überhaupt ein lebendiger Gott? - Könnten aus so einem Gott liebesfähige und bewusste Geschöpfe hervorgehen? - Da ich mich für meine Kinder und ihr (Wohl-)Ergehen interessiere, wäre es da nicht seltsam (abwegig), dass der Schöpfer des Lebens sich für das Seine / die Seinen nicht interessieren sollte?
Da also eine Voreingenommenheit für das Leben allenthalben zu beobachten ist; spricht sich darin nicht die Liebe zum Leben aus? - Wo Liebe ist, da ist auch Interesse vorhanden...
Hast du schonmal Star trek gesehen? In TNG und Voyager hat man die Rasse der Q eingefuehrt, eine Allmaechtige Ausserirdische spezies. Diese wiederum lebt in einem "Q-Kontinuum", als diese in einer Voyager folge behandelt wurde wurde diese als eine einfache strasse dargestellt, mit einem haesuchen einem hund, und ein paar leute die da rumsassen. Einer dieser Allmaechtigen formulierte es so dass jeder von ihnen schonmal der Hund war, oder Kaktus hinter dem Hund, oder das Haeuschen, oder die strasse selber welche endlos war. Obwohl ich Star trek im grossen und ganzen nicht mag hat man damit ganz gut gezeigt wie die vorstellung alleine fuer uns menschen der allmaechtigkeit wahrscheinlich der realitaet am nahesten ist wenn man bedenkt, dass man als allmaechtiges wesen bereits alles ist und war was je existiert hat und existieren wird, und dementsprechend wird ein allmaechtiges wesen kein interesse an Leben, Menschen, oder sonstwas besitzen koennen es sei denn es hat tatsaechlich langeweile, aber das liesse sich nur aendern wenn dieses wesen seine Allmacht nutzt um dinge zu provozieren, die gegen die eigene Allmacht wiederspraechen
Nein, Star trek kenne ich nicht! Dein Antwort ist dennoch inspirierend. Ein wenig schmunzeln muss ich, bei der Vorstellung nämlich, dass da eine Menge allmächtige Götter nebeneinander sitzen und sich furchtbar langweilen... Ja, ich finde es durchaus schlüssig, dass Allmächtigkeit langweilig ist, wenn man sie hat.
--- Ich habe nach dem Lesen deines Beitrag hauptsächlich nach der Bedeutung der Allmacht innerhalb der Göttlichkeit, des Absoluten, gefragt. Gott ist in jeder Beziehung absolut, unübertrefflich, vollkommen, weshalb es für ihn gewiss todlangweilig sein müsste, z.B. in einem Hund ein sehr beschränktes und überaus begrenztes Dasein zu fristen. Warum sollte er sich so etwas antun? Seiner Allwissenheit wird doch diese Erfahrung längst bekannt sein? - Was auch immer dieses Absolute, also Gott, erschaffen mag, es ödet ihn doch in etwa so an, als wenn ein Kind immer nur mit Puppen Umgang pflegt, die genau das, und ausschliesslich das tun und sagen, was das Kind sich zuvor in seinen Gedanken zurechtlegt hat und ihren Puppen dann in die Glieder und in den Mund legt.
Das kann ja zur Abwechslung mal hinhalten - aber eine Ewigkeit um die andere? - Das wäre doch zum Haareausreissen, um so mehr noch, da es ja nicht einmal jemanden gibt, der sich wenigstens im Zuschauen an solchem Marionettenspiel ergötzen möchte.
Aber wenn das Absolute, das Alles-seiende Bewusstsein, also Gott, neben sich statt einer Ihm hörigen Puppe, ein ihm ähnliches, mit völlig freiem Willen begabtes Wesen hätte, dann müsste doch eine gewisse Spannung selbst für den Allmächtigen aufkommen, da er dann dieses Wesen völlig Ihm ebenbürtig mit Bewusstsein ausstatten müsste, und natürlich auch auf dieses Wesen bezogen seine Allmacht völlig zurückziehen müsste, ansonsten dieses Wesen ja niemals unbeeinflusst von seinem Schöpfer den freien Willen benutzen könnte und sich - zur Freude des Schöpfers - ganz als ein ihm ebenbürtiges Wesen sich neben ihm gebärdete, und wenn alles gut gehen würde, auch mit ihm Umgang und Kurzweil pflegte.
Aber wie würde ein solches wahrhaft lebendiges Geschöpf sich wirklich verhalten? - Das Absolute muss sämtliche Möglichkeiten bereits kennen, und wissen um alle Varianten, die das freigesetzte Geschöpf wählen könnte / würde, ansonsten das Absolute nicht Gott und also auch nicht allwissend wäre. Aber was das Absolute, das Alles-seiende-Bewusstsein nicht (zum voraus) weiss / wissen will, ist die Variante, die das Geschöpf tatsächlich wählen würde. - Mit Interesse verfolgt der Schöpfer sein Geschöpf und beobachtet gewiss mit grosser Freude, wenn sein Ebenbild sich erstmals ganz aus eigenem Willen regt und sich dem Schöpfer gegenüber als ein ihm ebenbürtiges, aber freies, unabhängiges Wesen gebärdet.
Selaiah, ich weiss nicht, ob es so war, aber dein Beitrag hat mich zu diesen Gedanken angeregt, und ich "spinne" den Faden sogar noch weiter und ziehe einfach mal den (vorläufigen) Schluss, dass wir Vielen das Bewusstsein dieses ersten geschaffenen Wesens sind, inzwischen ziemlich zerstritten, voneinander getrennt und "aus der Einheit" gefallen, welche Einheit die Göttlichkeit als Absolutes eben voraussetzt. Und in diese Einheit zurückkehren können wir wohl nur, wenn wir in / mit Liebe wieder "kitten", was zusammengehört. Wenn die Einzelteile wieder vernetzt sind und in Harmonie miteinander funktionieren / zusammenarbeiten, dann stehen uns wohl die ursprünglichen Eigenschaften wieder vollumfänglich zur Verfügung, die uns als vollkommenes, göttliches Abbild einst zu eigen waren.
- Von daher habe ich auch das Gefühl, dass sich der Allmächtige in der Tat wenig für seine Allmacht interessiert, aber dass er sich sehr für unser (Wohl-)Ergehen interessiert, denn trotz aller Neigung unseres Bewusstseins zur Selbstzerstörung hat der Schöpfer bis heute einen Weg gefunden, uns relativ frei und unabhängig ausleben zu lassen, um Erfahrungen zu sammeln und Erkenntnisse für's Leben zu gewinnen. So gesehen ist die Materie vielleicht unser Laufgitter, das den Rahmen der Bewegungsfreiheit markiert, damit unsere persönliche (All-)Macht uns als Geistwesen nicht gefährdet? - Wenn wir einmal die Ordnung des Schöpfers (die Lebensordnung, welche in die Materie eingepflanzt ist) aus - teils bitteren - Erfahrungen gelernt und verinnerlicht haben, dann können wir auch wieder über unser gemeinsames Grösseres gesetzt werden. Dass wir aber aus Schmerz und Leid lernen (müssen), kommt wohl von daher, dass wir einst vor Urzeiten uns von unserem Gegenüber abwandten und in unserem eigenen, vom Schöpfer ererbten Allmachtsgefühl (S)einen Rat und (S)eine Führung nicht annehmen wollten.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Absolute gezielt provozierte, dass sein Abbild, sein eigenständiges Wesen sich von der Lebensordnung strickte abwenden würde. Denn sein eigenes Geschöpf ist ja nicht derart unabhängig von ihm, dass er nicht doch auch Teil seines Wesens wäre. Also wird der Schöpfer auch Schmerz und Leid seines geschaffenen Wesens "mit abbekommen". Aber ich bin überzeugt, dass das Absolute diese Möglichkeit kannte und Vorsehungen traf, um sein Geschöpf dennoch mit der Weile "auf die Linie" zu bringen. Da der Schöpfer sichtlich keine Mühe scheute bis heute - also Milliarden Jahre -, so lege ich seinem Handeln eine endlose Geduld, ein nie nachlassendes Interesse und unvorstellbare Ernsthaftigkeit und Liebe zu seinem Geschöpf als Motiv zu Grunde. - Möglicherweise weist diese, meine Gedankenkette Lücken und Fehlschlüsse auf, die nicht zu schliessen sind. Aber sie fühlt sich für mich stimmig an, und ich lasse sie einfach stehen neben deinem Wahrscheinlichkeitsschluss, dass ein allmächtiges Wesen keinerlei Interesse an Leben, Menschen oder sonstwas haben könne.
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Danke für deinen Beitrag, für deinen Filmtip! Vielleicht werde ich mich mal in der Filmwelt umsehen und mir Star trek ansehen, obwohl ich bis jetzt stets das Gefühl hatte, als gäbe es nichts spannenderes als das reale Leben. Inspiration / Anregung ist gewiss auch in den Filmen reich vorhanden, denn schliesslich sind sie das Produkt von Kreativität und Wissen, und entstammen menschlichem Bewusstsein, zu dem ich mich hingezogen fühle: Die Filmwelt als offenes Feld, um weitere Teile meines Selbst zu erforschen und mich mit noch Unbekanntem / Unbewusstem vertraut zu machen, mich darauf einzulassen... und zu entdecken, was reif ist um erkannt zu werden.
Geändert von Nachdenklich (05.09.2011 um 15:05 Uhr)
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