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  1. #11

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    Ich verstehe nie wieso ein allmaechtiger gott all sowas tun sollte, oder wieso er sich fuer sowas interessieren sollte

  2. #12
    Nachdenklich Gast

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    Zitat Zitat von Seleiah Beitrag anzeigen
    Ich verstehe nie wieso ein allmaechtiger gott all sowas tun sollte, oder wieso er sich fuer sowas interessieren sollte
    Wieso sollte ein allmächtiger Gott sich nicht für das Leben interessieren? - Wir interessieren uns ja auch für das, was uns umgibt, und erst recht für das, was unsere "kleine Schöpferkraft" geschaffen hat. Haben wir nicht alle einen Forscherdrang schon von klein auf? - Ist unsere Neugierde, der menschliche Wissensdurst nicht das Erbe des Schöpfers, da diese Anlage dem Leben innewohnt? - Sind wir Menschen als "gesund an Leib und Seele" nicht von Natur aus voreingenommen für das Leben, selbst wenn sich diese Voreingenommenheit bei einigen Menschen "nur" auf ihr engstes Umfeld und auf eine ziemlich oberflächliche und eigennützige Ebene beschränken mag? - Was spricht dagegen, dass ein allmächtiger Gott Sich für das interessiert, was aus ihm hervorgegangen ist? - Wäre Er ohne Anteilnahme und Interesse an Seiner Schöpfung / an seinen Kindern überhaupt ein lebendiger Gott? - Könnten aus so einem Gott liebesfähige und bewusste Geschöpfe hervorgehen? - Da ich mich für meine Kinder und ihr (Wohl-)Ergehen interessiere, wäre es da nicht seltsam (abwegig), dass der Schöpfer des Lebens sich für das Seine / die Seinen nicht interessieren sollte?

    Da also eine Voreingenommenheit für das Leben allenthalben zu beobachten ist; spricht sich darin nicht die Liebe zum Leben aus? - Wo Liebe ist, da ist auch Interesse vorhanden...

  3. #13

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    Hast du schonmal Star trek gesehen? In TNG und Voyager hat man die Rasse der Q eingefuehrt, eine Allmaechtige Ausserirdische spezies. Diese wiederum lebt in einem "Q-Kontinuum", als diese in einer Voyager folge behandelt wurde wurde diese als eine einfache strasse dargestellt, mit einem haesuchen einem hund, und ein paar leute die da rumsassen. Einer dieser Allmaechtigen formulierte es so dass jeder von ihnen schonmal der Hund war, oder Kaktus hinter dem Hund, oder das Haeuschen, oder die strasse selber welche endlos war. Obwohl ich Star trek im grossen und ganzen nicht mag hat man damit ganz gut gezeigt wie die vorstellung alleine fuer uns menschen der allmaechtigkeit wahrscheinlich der realitaet am nahesten ist wenn man bedenkt, dass man als allmaechtiges wesen bereits alles ist und war was je existiert hat und existieren wird, und dementsprechend wird ein allmaechtiges wesen kein interesse an Leben, Menschen, oder sonstwas besitzen koennen es sei denn es hat tatsaechlich langeweile, aber das liesse sich nur aendern wenn dieses wesen seine Allmacht nutzt um dinge zu provozieren, die gegen die eigene Allmacht wiederspraechen

  4. #14
    luxdei Gast

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    @ Nachdenklich

    Ach ja, das babylonische Sprachgewirr. Ich meine mit Seele nicht die Psyche. Also nicht das denkende, fühlende, Konzepte beherbergende Etwas. Dies würde ich als Gemüt bezeichnen. Die Seele, wie ich das Wort verstehe, ist frei von alle dem. Sie ist reines, bewußtes Sein; eigenschaftlos, formlos – der Gottesfunke in uns.
    Kinder können vollkommen in ihren Sinneswahrnehmungen aufgehen. In einer Geschichte, einem Film, in einer Blume. Stimmt. Und ich habe auch nichts gegen Sinnesfreuden gesagt(!). Ich sagte nur, das es etwas gibt, wo gegen Sinnesfreuden schal zu sein scheinen. Ich halte es für wichtig zu differenzieren: Unser Körper braucht ein gewisses Mass an Schlaf und Nahrung. Ebenso braucht unser Gemüt ein gewisses Mass an Sinneseindrücken. Beides ist wichtig für eine harmonische, gesunde Funktionsweise. Allerdings sind Sinnesfreuden ein zwieschneigiges Ding; zuviel schafft Verdruss. Mehr, schneller, weiter. Unsere Konsumgesellschaft spricht da Bände. (Und trotzdem steigt die Anzahl der depressiven Erkrankungen.) Wir wollen immer mehr, bis wir irgendwann von dem einen übersättigt sind, und das nächste verlangen. Und so pendeln wir immer irgendwie zwischen Appetit und Aversion. Die Zauberkraft der Maja ;-)
    Wenn Du Gott „auf Augenhöhe gegenüberzustehen und ihn eins zu eins mit allen Sinnen zu erleben“ möchtest, so scheint mir dies unmöglich, da das, was wir mit unseren Sinnen erfassen können, immer durch Form und Eigenschaft beschränkt ist. Gott kommt in allen, durch alles und als alles zum Ausdruck. Wie das Meer in jeder einzelnen Welle zum Ausdruck kommt. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass eine einzelne Welle das Meer wäre oder sein könnte.
    Wenn Du mit mir einen Schritt zurück gehen magst. In der Interpretation des Prologs des Johhanesevangeliums, die ich oben gab, schrieb ich:
    „Durch die fortschreitende Schöpfung (von einer immateriellen Schöpfung bis hin zu grober Materie) nahm die "Reinheit" dieses urprünglichen Seins ab. Es entstand die Illusion einer eigenständig existierenden Schöpfung und unabhängig voneinander existierender Dinge und Wesen. Quasi die Leugnung oder das Nicht-Erkennen der Einheit "hinter" der Vielheit. In der yogischen Philosophie nennt man diese Zauberkraft Maya.“
    Der Zauber der Sinneswahrnehmung ist der Zauber der Maja. Wollen wir zu Gott, müssen wir zur Quelle zurück.
    Aber niemand muss meine Ansichten teilen. Und es liegt mir fern, andere missionieren zu wollen. Weshalb ich eigentlich auch nie viel über diese Philosophie schreibe.
    Deshalb, liebe(r) Nachdenklich, folge dem Weg, der Deine Liebe zu Gott vertieft. Mehr oder anderes könnte ich kaum raten :-)

  5. #15
    Nachdenklich Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Seleiah Beitrag anzeigen
    Hast du schonmal Star trek gesehen? In TNG und Voyager hat man die Rasse der Q eingefuehrt, eine Allmaechtige Ausserirdische spezies. Diese wiederum lebt in einem "Q-Kontinuum", als diese in einer Voyager folge behandelt wurde wurde diese als eine einfache strasse dargestellt, mit einem haesuchen einem hund, und ein paar leute die da rumsassen. Einer dieser Allmaechtigen formulierte es so dass jeder von ihnen schonmal der Hund war, oder Kaktus hinter dem Hund, oder das Haeuschen, oder die strasse selber welche endlos war. Obwohl ich Star trek im grossen und ganzen nicht mag hat man damit ganz gut gezeigt wie die vorstellung alleine fuer uns menschen der allmaechtigkeit wahrscheinlich der realitaet am nahesten ist wenn man bedenkt, dass man als allmaechtiges wesen bereits alles ist und war was je existiert hat und existieren wird, und dementsprechend wird ein allmaechtiges wesen kein interesse an Leben, Menschen, oder sonstwas besitzen koennen es sei denn es hat tatsaechlich langeweile, aber das liesse sich nur aendern wenn dieses wesen seine Allmacht nutzt um dinge zu provozieren, die gegen die eigene Allmacht wiederspraechen
    Nein, Star trek kenne ich nicht! Dein Antwort ist dennoch inspirierend. Ein wenig schmunzeln muss ich, bei der Vorstellung nämlich, dass da eine Menge allmächtige Götter nebeneinander sitzen und sich furchtbar langweilen... Ja, ich finde es durchaus schlüssig, dass Allmächtigkeit langweilig ist, wenn man sie hat.

    --- Ich habe nach dem Lesen deines Beitrag hauptsächlich nach der Bedeutung der Allmacht innerhalb der Göttlichkeit, des Absoluten, gefragt. Gott ist in jeder Beziehung absolut, unübertrefflich, vollkommen, weshalb es für ihn gewiss todlangweilig sein müsste, z.B. in einem Hund ein sehr beschränktes und überaus begrenztes Dasein zu fristen. Warum sollte er sich so etwas antun? Seiner Allwissenheit wird doch diese Erfahrung längst bekannt sein? - Was auch immer dieses Absolute, also Gott, erschaffen mag, es ödet ihn doch in etwa so an, als wenn ein Kind immer nur mit Puppen Umgang pflegt, die genau das, und ausschliesslich das tun und sagen, was das Kind sich zuvor in seinen Gedanken zurechtlegt hat und ihren Puppen dann in die Glieder und in den Mund legt.

    Das kann ja zur Abwechslung mal hinhalten - aber eine Ewigkeit um die andere? - Das wäre doch zum Haareausreissen, um so mehr noch, da es ja nicht einmal jemanden gibt, der sich wenigstens im Zuschauen an solchem Marionettenspiel ergötzen möchte.

    Aber wenn das Absolute, das Alles-seiende Bewusstsein, also Gott, neben sich statt einer Ihm hörigen Puppe, ein ihm ähnliches, mit völlig freiem Willen begabtes Wesen hätte, dann müsste doch eine gewisse Spannung selbst für den Allmächtigen aufkommen, da er dann dieses Wesen völlig Ihm ebenbürtig mit Bewusstsein ausstatten müsste, und natürlich auch auf dieses Wesen bezogen seine Allmacht völlig zurückziehen müsste, ansonsten dieses Wesen ja niemals unbeeinflusst von seinem Schöpfer den freien Willen benutzen könnte und sich - zur Freude des Schöpfers - ganz als ein ihm ebenbürtiges Wesen sich neben ihm gebärdete, und wenn alles gut gehen würde, auch mit ihm Umgang und Kurzweil pflegte.

    Aber wie würde ein solches wahrhaft lebendiges Geschöpf sich wirklich verhalten? - Das Absolute muss sämtliche Möglichkeiten bereits kennen, und wissen um alle Varianten, die das freigesetzte Geschöpf wählen könnte / würde, ansonsten das Absolute nicht Gott und also auch nicht allwissend wäre. Aber was das Absolute, das Alles-seiende-Bewusstsein nicht (zum voraus) weiss / wissen will, ist die Variante, die das Geschöpf tatsächlich wählen würde. - Mit Interesse verfolgt der Schöpfer sein Geschöpf und beobachtet gewiss mit grosser Freude, wenn sein Ebenbild sich erstmals ganz aus eigenem Willen regt und sich dem Schöpfer gegenüber als ein ihm ebenbürtiges, aber freies, unabhängiges Wesen gebärdet.

    Selaiah, ich weiss nicht, ob es so war, aber dein Beitrag hat mich zu diesen Gedanken angeregt, und ich "spinne" den Faden sogar noch weiter und ziehe einfach mal den (vorläufigen) Schluss, dass wir Vielen das Bewusstsein dieses ersten geschaffenen Wesens sind, inzwischen ziemlich zerstritten, voneinander getrennt und "aus der Einheit" gefallen, welche Einheit die Göttlichkeit als Absolutes eben voraussetzt. Und in diese Einheit zurückkehren können wir wohl nur, wenn wir in / mit Liebe wieder "kitten", was zusammengehört. Wenn die Einzelteile wieder vernetzt sind und in Harmonie miteinander funktionieren / zusammenarbeiten, dann stehen uns wohl die ursprünglichen Eigenschaften wieder vollumfänglich zur Verfügung, die uns als vollkommenes, göttliches Abbild einst zu eigen waren.

    - Von daher habe ich auch das Gefühl, dass sich der Allmächtige in der Tat wenig für seine Allmacht interessiert, aber dass er sich sehr für unser (Wohl-)Ergehen interessiert, denn trotz aller Neigung unseres Bewusstseins zur Selbstzerstörung hat der Schöpfer bis heute einen Weg gefunden, uns relativ frei und unabhängig ausleben zu lassen, um Erfahrungen zu sammeln und Erkenntnisse für's Leben zu gewinnen. So gesehen ist die Materie vielleicht unser Laufgitter, das den Rahmen der Bewegungsfreiheit markiert, damit unsere persönliche (All-)Macht uns als Geistwesen nicht gefährdet? - Wenn wir einmal die Ordnung des Schöpfers (die Lebensordnung, welche in die Materie eingepflanzt ist) aus - teils bitteren - Erfahrungen gelernt und verinnerlicht haben, dann können wir auch wieder über unser gemeinsames Grösseres gesetzt werden. Dass wir aber aus Schmerz und Leid lernen (müssen), kommt wohl von daher, dass wir einst vor Urzeiten uns von unserem Gegenüber abwandten und in unserem eigenen, vom Schöpfer ererbten Allmachtsgefühl (S)einen Rat und (S)eine Führung nicht annehmen wollten.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Absolute gezielt provozierte, dass sein Abbild, sein eigenständiges Wesen sich von der Lebensordnung strickte abwenden würde. Denn sein eigenes Geschöpf ist ja nicht derart unabhängig von ihm, dass er nicht doch auch Teil seines Wesens wäre. Also wird der Schöpfer auch Schmerz und Leid seines geschaffenen Wesens "mit abbekommen". Aber ich bin überzeugt, dass das Absolute diese Möglichkeit kannte und Vorsehungen traf, um sein Geschöpf dennoch mit der Weile "auf die Linie" zu bringen. Da der Schöpfer sichtlich keine Mühe scheute bis heute - also Milliarden Jahre -, so lege ich seinem Handeln eine endlose Geduld, ein nie nachlassendes Interesse und unvorstellbare Ernsthaftigkeit und Liebe zu seinem Geschöpf als Motiv zu Grunde. - Möglicherweise weist diese, meine Gedankenkette Lücken und Fehlschlüsse auf, die nicht zu schliessen sind. Aber sie fühlt sich für mich stimmig an, und ich lasse sie einfach stehen neben deinem Wahrscheinlichkeitsschluss, dass ein allmächtiges Wesen keinerlei Interesse an Leben, Menschen oder sonstwas haben könne.

    ---

    Danke für deinen Beitrag, für deinen Filmtip! Vielleicht werde ich mich mal in der Filmwelt umsehen und mir Star trek ansehen, obwohl ich bis jetzt stets das Gefühl hatte, als gäbe es nichts spannenderes als das reale Leben. Inspiration / Anregung ist gewiss auch in den Filmen reich vorhanden, denn schliesslich sind sie das Produkt von Kreativität und Wissen, und entstammen menschlichem Bewusstsein, zu dem ich mich hingezogen fühle: Die Filmwelt als offenes Feld, um weitere Teile meines Selbst zu erforschen und mich mit noch Unbekanntem / Unbewusstem vertraut zu machen, mich darauf einzulassen... und zu entdecken, was reif ist um erkannt zu werden.
    Geändert von Nachdenklich (05.09.2011 um 15:05 Uhr)

  6. #16
    Nachdenklich Gast

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    @luxdei
    Dein Beitrag arbeitet noch mit mir! - Ich möchte gerne darauf eingehen, doch zuerst müssen sich die Einzelheiten herauskristallisieren. Du erweckst übrigens bei mir keineswegs den Eindruck, als wollest du missionieren. - Es ist doch bereichernd, miteinander zu teilen. Es steht ja jedem frei, ob und was er zu seinem Eigenen hinzufügen kann und mag.

    Bis später mal! - Und danke sehr für deine Mühe.

  7. #17
    Nachdenklich Gast

    Standard

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Ach ja, das babylonische Sprachgewirr. Ich meine mit Seele nicht die Psyche. Also nicht das denkende, fühlende, Konzepte beherbergende Etwas. Dies würde ich als Gemüt bezeichnen. Die Seele, wie ich das Wort verstehe, ist frei von alle dem. Sie ist reines, bewußtes Sein; eigenschaftlos, formlos – der Gottesfunke in uns.
    Da haben wir tatsächlich eine Abweichung in der Definition von Worten, denn die Seele ist in meinem Verständnis nicht identisch mit dem Gottesfunken, soll aber vom Gottesfunken einst ganz ausgefüllt und durchdrungen werden. Darum sind die Sinne aus meiner Sicht so wichtig als (Eingangspforte/n) der Seele (für den Geist oder Gottesfunken).

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Kinder können vollkommen in ihren Sinneswahrnehmungen aufgehen. In einer Geschichte, einem Film, in einer Blume. Stimmt. Und ich habe auch nichts gegen Sinnesfreuden gesagt(!). Ich sagte nur, das es etwas gibt, wo gegen Sinnesfreuden schal zu sein scheinen. Ich halte es für wichtig zu differenzieren: Unser Körper braucht ein gewisses Mass an Schlaf und Nahrung. Ebenso braucht unser Gemüt ein gewisses Mass an Sinneseindrücken. Beides ist wichtig für eine harmonische, gesunde Funktionsweise.
    Ich bin froh, dass du das (auch) so siehst / erlebst. :-)

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Allerdings sind Sinnesfreuden ein zwieschneigiges Ding; zuviel schafft Verdruss. Mehr, schneller, weiter. Unsere Konsumgesellschaft spricht da Bände. (Und trotzdem steigt die Anzahl der depressiven Erkrankungen.) Wir wollen immer mehr, bis wir irgendwann von dem einen übersättigt sind, und das nächste verlangen. Und so pendeln wir immer irgendwie zwischen Appetit und Aversion.
    Ob das so sein muss? - Kommen die Exzesse nicht von daher, dass der (Gottesfunke im) Mensch Bedürfnisse / Sehnsüchte anmeldet, die der Mensch oberflächlich ersatzbefriedigt? - Um ein überspitztes Beispiel zu geben: Wenn Mensch sich nach Liebe und Geborgenheit sehnt, und er greift getrieben von dieser Sehnsucht zu Nahrungsmitteln, dann wird er viel essen müssen, ohne dass er wirklich je gesättigt würde. Wenn er solches mehrmals tut, dann assoziiert Mensch unbewusst seine Liebessehnsucht mit "Hunger oder Lust auf Nahrungsmittel". Da hat dann das Übel schon seinen Anfang genommen.

    Oder: Wenn Mensch Durst hat, und er greift aber zu einer Schlaftablette, dann wird das Durstgefühl zwar für einige Zeit "vergessen", aber nach dem Schlafe wird der Durst ihn umso heftiger übermannen. Die folge wird sein: Masslosigkeit im Stillen eines (ursprünglich gesunden) Bedürfnisses.

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Die Zauberkraft der Maja ;-)
    Ich bin ein Mensch, der sich nicht einfach so an eine Lehre hält oder sich mit einer Lehre / einem Lehrsatz zufrieden gibt, indem ich blind daran glaube, was ein Meister (des Lebens) empfiehlt. Beobachtend will ich erfahren und bestätigt finden, welche Auswirkungen bei mir die praktische Anwendung bewirkt. Was sich dann als Wahrheit zeigt und sich für mich und mein Leben als tauglich erweist, das nehme ich an, und alles andere weise ich (vorerst) zurück, weil es sich (bei mir noch) nicht bewährt. Darum erlaube ich hier zum Begriff Maya etwas anzufügen, das sich mir als sehr wichtiges Detail gezeigt hat:
    Nach der buddhistischen Lehre (z.B. im Zen) ist es nicht etwa eine Illusion oder Täuschung (Maya), die äussere Welt als wirklich anzusehen; Maya besteht vielmehr darin, die Welt der Phänomene für das Unwandelbare und die einzige Wirklichkeit zu halten und sich dadurch die Sicht für das Wahre / Essentielle zu verstellen. Im Grunde sind das Relative und das Absolute eins und identisch. Wer aus der Einheit heraus betrachtet, betrachtet die Einheit. Die Welt ist ein Spiegelbild meines eigenen inneren Zustandes. Wenn ich ganz aufgegangen bin im Gottesfunken, dann muss das Göttliche mir auch im Spiegelbild der Welt entgegen kommen.

    Wenn ich aber alles Äussere als eine Illusion oder Täuschung verwerfe und den äusseren Erscheinlichkeiten keine oder zu wenig Bedeutung zumesse, dann bin ich in Gefahr, mich meiner Verantwortung zu entziehen und am Wesentlichen achtlos vorüberzugehen. Bei solcher Lebensweise wäre es tatsächlich eine Unmöglichkeit, das Göttliche im Spiegel der Welt (irgendwann) wiederzufinden. Ein Erkennen Gottes von Angesicht zu Angesicht bliebe da tatsächlich eine Unmöglichkeit.

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Wenn Du Gott „auf Augenhöhe gegenüberzustehen und ihn eins zu eins mit allen Sinnen zu erleben“ möchtest, so scheint mir dies unmöglich, da das, was wir mit unseren Sinnen erfassen können, immer durch Form und Eigenschaft beschränkt ist. Gott kommt in allen, durch alles und als alles zum Ausdruck. Wie das Meer in jeder einzelnen Welle zum Ausdruck kommt. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass eine einzelne Welle das Meer wäre oder sein könnte.
    Du hast mir bereits ähnliche Hinweise gegeben in einem anderen T. Dass menschliches Erkennen beschränkt ist und bleibt auf die Beschränktheit unserer Sinne und Bewusstseinsinhalte. Da setze ich die Frage: Bleibt nicht auch die Erkenntnis durch die innere (z.B. meditative) Erfahrung immer nur eine beschränkte? - Stückweise erfahren wir, stückweise erkennen wir, stückweise wachsen wir - und: Der Weg ist das Ziel!

    Ganzheitliches Erleben, Erfahren und Erkennen, also mit Geist, Seele und Leib, ist in meinem bisherigen Verständnis die alleine wirklich befriedigende Art zu Sein und zu leben. Findet nicht gerade dann lustvoll Transformation der Materie statt, wenn alle Ebenen mit einbezogen sind in unser Dasein? Ist es nicht eine blosse Behelfsübung, wenn wir uns aus der Umgebung zurückziehen, um uns mit dem Gottesfunken wieder neu zu verbinden? Ist das Ziel dieser Behelfsübung nicht, dass wir den Gottesfunken hineintragen in unser leibhaftiges Dasein? - Zu Beginn unserer Bemührungen ist die Gefahr gross, dass der Gottesfunke untergeht im Lärm der Welt, dass wir ihm entgleiten, oder er uns. Darum müssen wir uns immer wieder aus dem Getriebe herausnehmen und gezielt nach dem Lebens- / Gottesfunken suchen und uns mit ihm bewusst verbinden, wenn wir uns nicht völlig blind und orientierungslos im Getümmel verlieren wollen. - Aber sollen wir deswegen die äussere Welt für immer gering achten? Wartet sie nicht auf uns, damit wir Ordnung und Schönheit hineintragen und sie erlösen aus dem bisherigen (kranken) Zustand?

    An dem wir achtlos vorübergehen, weil wir es für Täuschung / Maya halten, das bleibt auch unberührt von unserer Liebe / vom Licht und Feuer unseres Gottesfunken. Wo aber der Gottesfunke nichts (oder nur weniges) berühren kann / darf, da findet er auch keine oder wenig Nahrung. Sollte er nicht zur Flamme werden in uns, zu einem läuternden Feuer, das im eigenen Inneren alles Lebensfeindliche verzehrt und auch noch die unbewussten Winkel ausleuchtet und an den Tag bringt? Sollte der Gottesfunke, sollten wir nicht durch und durch selber zu einem Feuerbrand der Liebe werden, der alles transformiert, was ihm unterkommt?

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Wenn Du mit mir einen Schritt zurück gehen magst. In der Interpretation des Prologs des Johhanesevangeliums, die ich oben gab, schrieb ich:
    „Durch die fortschreitende Schöpfung (von einer immateriellen Schöpfung bis hin zu grober Materie) nahm die "Reinheit" dieses urprünglichen Seins ab. Es entstand die Illusion einer eigenständig existierenden Schöpfung und unabhängig voneinander existierender Dinge und Wesen. Quasi die Leugnung oder das Nicht-Erkennen der Einheit "hinter" der Vielheit. In der yogischen Philosophie nennt man diese Zauberkraft Maya.“
    Der Zauber der Sinneswahrnehmung ist der Zauber der Maja. Wollen wir zu Gott, müssen wir zur Quelle zurück.

    Was ist die Quelle? Ist es der Ursprung von Allem, dort, wo alles eine harmonierende, lebendige Einheit ist? Wo ist diese Quelle? Liegt sie nicht in uns? Wenn wir in uns zur Quelle zurückgefunden haben, ziehen wir da nicht ein ins Reich der Einheit und der Liebe, wo es keine Illusion der Trennung und Feindschaft mehr gibt, aber sehr wohl weiterhin die Vielfalt in der Einheit, und die Einheit in der Vielfalt? Ist es darum der Geburtsort des Lebens in Fülle?

    Wenn ich in mir ganz eins geworden bin und erkenne, dass alle und alles in mir ist, muss mir diese Einheit nicht auch gespiegelt werden? - Möglich dass mein Spiegel nicht rein ist und ich darum in der Begegnung mit meinem Nächsten nicht erkenne DEN, aus dem ich unversehrt hervorgegangen bin. - Aber ist darum meine Sehnsucht "verkehrt", "illusorisch", eine Utopie? - Oder ist die Sehnsucht, die ich spüre, die Sehnsucht Gottes nach mir / nach den Menschen, welche dem Gottesfunken entspringt und mir verheisst, was von IHM her ins Dasein drängt und sich früher oder später manifestieren will und muss, weil es immer schon so vorgesehen war? - Und manchmal frage ich mich, wenn ich die Welt als mein Spiegelbild betrachte: Wo finde ich hier den Meister gespiegelt, der mich von innen so klar und deutlich anleitet und mich sicher durch die Stürme geleitet? - Da ich Ihn in mir habe, müsste er da nicht auch "draussen" ersichtlich werden?


    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Aber niemand muss meine Ansichten teilen. Und es liegt mir fern, andere missionieren zu wollen.
    Da gehts mir ganz wie dir! :-)

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Deshalb, liebe(r) Nachdenklich, folge dem Weg, der Deine Liebe zu Gott vertieft. Mehr oder anderes könnte ich kaum raten :-)
    Danke sehr, diese Grosszügigkeit will ich auch halten einem jeden Menschen gegenüber. - Auch wenn andere etwas anderes verstehen mögen unter "Liebe" und "Gott". Wir gehören doch alle zusammen! :-)
    Geändert von Nachdenklich (07.09.2011 um 10:32 Uhr)

  8. #18
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Nachdenklich Beitrag anzeigen
    Ich bin ein Mensch, der sich nicht einfach so an eine Lehre hält oder sich mit einer Lehre / einem Lehrsatz zufrieden gibt, indem ich blind daran glaube, was ein Meister (des Lebens) empfiehlt.
    Es wäre auch äußerst unklug, an philosophische oder religiöse Lehren oder Teile von ihr zu glauben, ohne sie in Laboratorium des eigenen Lebens zu prüfen. Das sehe ich auch so.

    Nach der buddhistischen Lehre (z.B. im Zen) ist es nicht etwa eine Illusion oder Täuschung (Maya), die äussere Welt als wirklich anzusehen; Maya besteht vielmehr darin, die Welt der Phänomene für das Unwandelbare und die einzige Wirklichkeit zu halten und sich dadurch die Sicht für das Wahre / Essentielle zu verstellen.
    Im Prinzip stoßen wir hier auf einen Punkt, der im Deutschen schwer ausdrückbar ist, ja sogar widersinnig erscheint. Die Welt von Zeit und Raum ist real, aber nicht wirklich. Dass sie real ist, kann jeder selbst über prüfen, indem er sich mit Schwung einen Hammer auf den Daumennagel schlägt. Das Ergebnis wird ihn überzeugen ;-)
    Diese Welt ist nicht wirklich in dem Sinne, dass sie nicht aus sich selbst exzistiert, sondern von einer subtileren Wirklichkeit erhalten wird. Unser Umgang mit unseren Sinnen, unsere Zu- und Abneigungen binden uns an diese vermeintliche Wirklichkeit (Täuschung). Ebendies ist die Kraft der Maya.*

    Im Grunde sind das Relative und das Absolute eins und identisch. Wer aus der Einheit heraus betrachtet, betrachtet die Einheit.
    Aber dieses Erkennen ist kein intellektuelles. Gerade der Zen-Buddhismus steht intellektuellen Konzepten ablehnend gegenüber. Denn der Intellekt arbeitet letztlich immer nur auf Basis der Sinneswahrnehmungen. Zwar gibt es Konzepte, Überlegungen zu Moral etc., aber es wird stets die Priorität der Selbstwesensschau herausgestellt; also das Überwinden der Maya.

    Da setze ich die Frage: Bleibt nicht auch die Erkenntnis durch die innere (z.B. meditative) Erfahrung immer nur eine beschränkte?
    Meditation geht in Bereiche jenseits des Intellekts.

    Der Weg ist das Ziel!
    Ist so sicherlich nicht gemeint ;-)


    Gruß
    LD


    * (Hier tut sich eine schöne Parallele zwischen dieser buddhstisch/yogischen Philosophie und der Physik auf: Materie erscheint uns wirklich und stabil bzw wirklich weil stabil. Die Quantenphysik sagt uns aber, dass Materie eben nicht so wirklich und stabil ist. Sondern die kleinsten Teilchen (Quanten) sind in ihren Eigenschaften nicht wirklich bestimmbar.)

  9. #19
    Nachdenklich Gast

    Standard

    Danke luxdei
    Ich nehm mir das mal zur Brust!

  10. #20
    mediotutissimusibis Gast

    Standard

    Gott "nähert" sich uns ständig, die Frage ist nur ob wir Ihm entgegengehen oder lieber die Augen und Ohren zuhalten. Liebe Grüsse, http://kindskopf.wordpress.com


 

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