Theoretisch würde ja auch ich sagen, dass in einer gesunden Liebesbeziehung auch zwei voneinander abweichende Glaubenskonzepte kein Problem darstellen sollten - wie luxdei schon schrieb, man sollte sich so akzeptieren wie man ist. In der Praxis ist das meiner Beobachtung nach auf der anderen Seite nicht immer so einfach - und es gibt eine Menge Gründe, die trennen und von Liebe allein nicht überwunden werden können. Daher gibt es sicherlich einige Punkte, die zu klären vorweg Sinn macht, z.B. die Kindererziehung oder das Ehegelübde. Ich denke bei der Beantwortung der Frage geht es daher letztlich darum, wie moderat oder wie fanatisch die jeweiligen Personen in ihrem Glauben stehen. Sind beide moderat bzw. tolerant und leben ihren Glauben aus einer inneren Überzeugung, kann auch ich mir gut vorstellen, dass eine Ehe funktionieren kann - denn wo Kompromisse dann nicht möglich sind, kann doch der Respekt vor dem Glauben des anderen dazu führen, dass man beide Ansichten nebeneinander stehen lässt. Meiner Erfahrung nach kann man z.B. ein Kind auch wunderbar mit zwei Blickwinkeln auf die Welt erziehen. Und dann können beide auch sehr berreichernd füreinander sein - in dem beschriebenen Fall wäre es also für die Christin meiner Meinung nach durchaus ein Gewinn.
Anders sieht es aus, wenn einer der beiden ein fanatisches oder fundamentalistisches Glaubenskonzept hat. In dem Fall würde ich dem moderaten Part raten sich diese Entscheidung gut zu überlegen - ob dies in diesem Fall die Christin wäre oder der Neopaganist sei mal dahingestellt, ggf. müsste man also auch fragen, ob es für den "Heiden" sinnvoll sein kann, eine Christin zu heiraten. ...