Zitat Zitat von Bitschubser Beitrag anzeigen
scheinst Du diesem Thema aber eher skeptisch gegenüber zu stehen. Das ist aber besser, sich mit etwas kritisch auseinander zu setzen als dem Konflikt aus dem Weg zu gehen und Dinge, die man nicht versteht, einfach zu ignorieren.
Dass Du, Luxdei, hier bist und Dich mit solchen Themen befasst, ist ein gutes Zeichen.
Du scheinst mich für unwissend zu halten. Ich darf Dir versichern, dass ich Deine Religion durchaus kenne. Aber gerade weil ich ihre Theologie und ihre Ursprünge kenne, sehe ich sie als eine Religion wie alle anderen.

Zum Thema Christus und Tradition:
Sicherlich hat Jesus sich an die Vorganben seines Vaters gehalten. Aber im Sinne von "Der Sabbat ist für den Menschen da und nicht der Mensch für den Sabbat", siehe Markus 2:27-28, hat er also am "befohlenen Ruhetag" munter Kranke geheilt und hatte auch nichts dagegen, dass Leute notwendige Arbeiten auch am Sabbat vornahmen, obwohl da ja "Nichtstun" Tradition hatte. Die Heilung des Samariters, die Vertreibung der Händler aus dem Tempel - all dies deutet darauf hin, dass Jesus die damaligen Traditonen ziemlich "entmufft" hat.
Dein Wissen über das Judentum und dessen Gedankengut zu Jesu Zeit scheint recht spärlich zu sein.

Zum Thema Alleinstellungsmerkmal:
Die Liebe zu Jahwe, der durch seinen Sohn Jesus unter uns weilte so wie die Erlösung durch seinen Tod und die Wiederauferstehung sind aber sowas von exclusiv.
Am Holz/Kreuz gestorben, am dritten Tage auferstanden, das Essen und Trinken von Leib und Blut etc gab es in vielen "heidnischen" Kulten. Denen Paulus diese Opfertodmythologie dann entnommen zu haben scheint.

Taufe und Abendmahl haben mit Okkultismus nichts gemeinsam. Wenn sich bei uns in der Gemeinde jamend taufen lässt, zeigt das neue Mitglied damit an, dass in seinem Leben ein Paradigmenwechsel statt findet und es sich auf ein Leben im Sionne von Jesus einlässt. Nicht mehr, nicht weniger. Auch unser Abendmahl ist lediglich ein Gedenken der Gemeinschaft und der totalen Hingabe Christi an sein Volk.
Durch die Taufe soll ein heiliger Geist auf den Täufling übergehen; durch das Essen und Trinken des Leibes und des Blutes Jesu sollen Sünden vergeben sein ... Ich sehe da keinen Unterschied.


Ich muss zugeben, dass wir Christen ein Problem haben: Es gibt so viele Leute, die sich als Christen ausgeben, aber letztlich in Formalismen und Traditionen erstarren, gebetsmühlenartig Floskeln herunterleiern und sinnentleerte Rituale abhalten, "weil man das halt so macht".
Das Problem des Christentums (und manch anderer Religion) besteht darin, dass die eigene Enstehungsgeschichte ausgeblendet wird.

Gruß
LD