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Thema: Josef

Baum-Darstellung

  1. #1

    Standard Josef

    Hallo,

    möchte gern mal n bisschen erzählen, war gestern im Bibelkreis und wir haben uns so den Werdegang von Josef angeschaut (1. Mos. 37)

    irgendwie krieg ich die zeitliche Einordnung noch nicht so richtig hin...
    also Moses gabs noch nicht, zehn Gebote gabs noch nicht, erst paarhundert Jahre später.

    Nur Abraham und sein Bund war da, Flut war auch schon,
    Isaak war der Sohn von Abraham, Söhne von Isaak waren dann Esau und Jakob und Josef war der Lieblingssohn von Jakob der seinen Bruder betrogen hatte um das Erstgeburtsrecht,
    der Sohn mit der Lieblingsfrau auf die er so lang warten mussste weil er gelinkt worden ist. Oder?

    Also Josef war Teil der Hauptsegenslinie Abraham - Isaak - Jakob - Josef

    Nun war Josef irgendwie anders als die anderen. Nicht nur bevorzugt, sondern auch ein Träumer, ein Gesegneter dem vieles gelang, der kindlich unbeirrt durch die Gegend rannte, nicht berechnend.

    Das weckte Eifersucht bis hin zu tötlichem Hass der Brüder, die sahen ihn ankommen auf dem Feld bei ihren Herden, als Josef eigentlich einfach nur ihre Nähe suchen wollte,
    schmiedeten einen Mordplan der dann etwas abgeschwächt wurde, er landete eine Weile in einer Zisterne,
    die Brüder, auch mal wieder link, sendeten sein buntes Gewand mit Tierblut veschmiert zum Vater, der dachte nun sein Lieblingssohn wäre tot.

    Irgendwann wurde Josef von reisenden Ismaeliten gefunden und an einen Ägypter verkauft.
    Vom Hirtenleben in die kulturelle Hochburg Ägypten.

    Und nun kam wieder die Begabung und der Segen von Josef raus, er erwarb das ganze Vertrauen seines Herrn und wurde vorbehaltlos als Verwalter eingesetzt, obwohl Sklave. Bekam eine verantwortliche Aufgabe.

    Dann kam die nächste Intrige. Josef war hübsch und die Frau seines Herrn hätte gern was mit ihm angefangen, und Ägypterinnen waren damals wohl ziemlich freizügig mit ihren Reizen udn auch sehr direkt und fordernd.
    Aber Josef hatte ein starkes Unrechtsbewusstsein.

    Hätte ja auch einerseits der angebotenen Begierde -und vermutlich so mit um die 20 im vollsten Saft stehend - als auch dem Sahnehäubchen der Macht erliegen können. Wo er eh schon fast seinem Herrn gleichgestellt war durch das in ihn gesetzte Vertrauen hätte er auch noch die Frau besitzen können.

    Aber er weiß dass das Unrecht ist, gegen die Beziehung zu seinem Herrn und gleichzeitig auch Unrecht gegen Gott.

    Ich frag mich ja woher er dieses Unrechtbewusstsein hat. Wie gesagt, 10 Gebote gabs noch nicht, er ist als Hirte aufgewachsen, vermutlich nicht besonders gelehrt,
    vielleicht gabs schon ein paar Gesetze, Traditionen, durch die Linie seiner Väter einen Bezug zu seinem Gott.
    Aber das find ich schon ziemlich erstaunlich.

    Die nächste Intrige, Frau weiterhin erfolglos penetrant mit ihren Angeboten, fällt ihn an, er flieht, Frau klammert sich an sein Gewand, so dass dies zurückbleibt und daraus strickt sie dann, vermutlich aus gekränkter Eitelkeit eine Vergewaltigungsnummer.

    Josef mal wieder unschuldig im Gefängnis.
    Man weiß nicht genau ob er darin verzweifelt, auch Zeiten der Resignation hat, der Klage, des Unrechts gegen ihn, weil die Bibel irgendwie recht wenig psychoanalytisch ist und wenig seelische Motive heraushebt.

    Aber was herauskommt- Gott ist weiterhin treu, auch in der Tiefe.
    Ob Erfolg oder Gefängnis und Einschränkung, der Segen ist weiter auf ihm.

    Und im Gefängnis sticht er schon wieder so begabt und vertrauenserweckend hervor, bekommt plötzlich AUfgaben und Verantwortung des Oberaufsehers übertragen.
    Neue Aufgaben.

    Wir haben so nachgedacht, ob das evtl so ein Reifungsweg ist den man mit Gott geht, so eine Art Vorbereitung für weitere noch verantwortungsvolllere Aufgaben?
    Ein Kind, ein Hirte, lebt in den Tag...
    dann kommt er in die Stadt...bekommt erst einfache Tätigkeiten dann umfassende Verwaltertätigkeiten bei seinem Herrn, und dann auch im Gefängnis, also auch solche Orte formen und bereiten vor.

    Gott ist mit ihm nicht nur in den Erfolgen sondern auch in den Tiefschlägen des Lebens...und bahnt den Weg.
    Kein reiner Wohlstandsglaube...ich glaube also geht alles glatt.
    Auch kein masochistischer Glaube - ich glaube also kommt nur noch Leid und Elend.

    Aber ein - Gott ist dabei, er ist treu, und er wendet die Dinge zum guten...
    im Vertrauen kann ich auch Unrecht erleiden...ohne zu resignieren oder total zu rebellieren...finde ein neues Feld....wachse...
    dann gehts evtl wieder hoch was die gesellschaftliche Anerkennung betrifft,
    aber genauso auch wieder runter....
    aber Gott führt den Weg...

    Das Prinzip sieht man in sovielen biblischen Geschichten mit seinen Auserwählten.

    Ja, wenn ihr auch Gedanken dazu habt, würd mich interessieren.

    LG tiffi
    Geändert von tiffi74 (24.09.2009 um 10:26 Uhr)


 

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