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Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Standard

    Lieber Zeuge, es wäre mir neu, dass Jesus das Judentum umgekrempelt hat. Meines Wissens nach glaubt das Judentum noch immer das Gleiche wie zu den Zeiten Jesu und auch die Religionspraxis hat sich nur unwesentlich verändert - ausgeschlossen sei natürlich hier die Kultpraxis / genauer die Tempelpraxis.
    Ich kenne nur eine Bewegung innerhalb des Judentums, die das Judentum umkrempeln wollte und das waren die Essener von Qumran und zwar zu einer jüdisch - hellenistischen Religion nach dem geistigen Vorbild von Philo von Alexandrien. Und wie man weiß, haben sich ihre Gedanken und Ideen eben nicht im Judentum festsetzen können wohl aber im späteren Christentum / z.B. Prädestinationslehre, Opfertheologie, Satansglaube, Dualismusglaube, Antimessiasglaube (Antichristusglaube), etc, etc.

    Zu Gandhi: Gandhi hat nicht Jesus in den hinduistischen Pantheon eingefügt, sondern Gandhi erkannte, dass in allen Religionen grundlegende Aussagen gleich sind, nämlich dass Liebe das höchste Gut des Menschen ist. Und was Gandhi auch erkannte in seiner Auseinandersetzung mit dem Christentum in seiner Zeit in England und Südafrika, das es genau das Gegenteil davon tut, was die Lehren Jesu besagen – Stichwort Imperialismus, Rassismus, Kapitalismus, Standesgesellschaft, etc. Darüber hinaus war Gandhi einer der ersten nichtjüdischen Gelehrten, der die politische Dimension der Verkündigung Jesu erkannte und übrigens genau diesen „Mechanismus des zivilen Ungehorsams“ in seinem Befreiungskampf gegen die britische Kolonialmacht umsetzte. Und das tat er überaus erfolgreich, wie man weiß.

    Dass Gandhi darüber hinaus bestimmte Lehren und Eigenschaften Jesu auch in Buddah und mehr noch in Vishnu sah, liegt nicht an Gandhi, sondern gerade in Bezug auf Vishnu legte dafür die christliche Theologie selbst diesen Grundstein – Stichwort: Verkörperung des Göttlichen, etc. Gandhi griff hier auf theologische Gemeinsamkeiten einer Inkarnationslehre zurück die im Hinduismus und Christentum deutliche Gemeinsamkeiten haben.

    Zu Konstantin sei noch angemerkt, dass er nur das konsequent weiterführte, was frühchristliche Intellektuelle lange vor ihm begannen.


    Absalom

  2. #2
    luxdei Gast

    Standard

    Und da Absalom nun doch eine Zweigdiskussion begonnen hat, möchte ich mich kurz anschließen.

    Jesus aus hinduistischer Sicht ist nicht der Jesus aus christlicher Sicht - zumindest sofern man die Mystiker außen vor läßt. Was Jesus aus hinduistischer Sicht interessant macht, sind neben dem, was Absalom schrieb, die Parallelen im Lebenslauf mit Krishna und die parallel anmutende Lehre der Liebe.
    Was die hinduistische Sicht auf Jesus betrifft, als Ausgangsidee ein kleiner Auszug aus Wiki. Die Unterschiede zur klassisch christlichen Sichtweise sind deutlich.

    Letztlich ist es falsch von dem Hinduismus zu sprechen. Wie alle Religionen unterlagen auch die Religionen Indiens zahlreichen Einflüssen und Veränderungen. Im Gegensatz beispelsweise zum Christentum wurde diese Entwicklung nicht vertuschen. Der Hindusmus beherbergt sehr verschiedene Ansichten und Überzeugungen. Selbst Bewegungen, die sich aus dem Hinduismus abgespalten haben (Jainismus, Buddhsmus) lassen sich mit ihm assimilieren. Eben weil des den Hinduismus als solchen nicht gibt, sondern dieser streng genommen Sammelbegriff ist.

    Die Beispiele der interreligiösen Konflikte Zeuge, sind wahr. Aber dass sich Fundamentalisten unterschiedlicher Prägung gegenseitig umbringen, ist zwar ein bedauerlicher, dennoch aber bei fast allen Religionen anzutreffender Umstand. Schau z.B. in die christliche Geschichte.

  3. #3
    Zeuge Gast

    Standard

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    Meines Wissens nach glaubt das Judentum noch immer das Gleiche wie zu den Zeiten Jesu und auch die Religionspraxis hat sich nur unwesentlich verändert
    Nur weil er im Judentum, als Messias, verworfen wird. Da wo er nichts zu sagen hat, gibt es auch keine Veränderung.
    Hätten die Juden aber, das ganze Volk, auf ihn damals gehört, würde das Judentum, in der alten Form, schon lange nicht existieren.
    Aber auch das Christentum, in seiner heutigen Form. Denn dann wäre es nie zur Trinitätslehre gekommen.
    Und den Islam hätte es nie gegeben. Wie auch den Marxismus.
    Es wäre längst das Reich Gottes auf Erden.
    Nun ist es so wie es ist.
    Da aber wo Jesus und seine Macht anerkannt werden, da krempelt er das ganze Leben um.

    Gandhi war zwar von Jesus fasziniert, hat sich ihm aber nicht angepasst, sondern ihn sich und seiner Religion.
    Den wichtigsten Punkt der Lehre Jesu hat er übersehen:
    "Höre Israel! Der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr;
    und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, und aus deinerganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft."
    (Mk. 12:29,30)
    "Auch wir ... verkündigen euch, daß ihr euch von diesen nichtigen (Götzen) bekehren sollt zu dem lebendigen Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hat und alles, was in ihnen ist." (Apg. 14:15)
    Wenn man sich zu diesem lebendigen Gott bekehrt hat, und ihn von ganzem Herzen liebt, dann hat man im Herzen keinen Platz mehr für andere Götter.

    Im Hinduismus sind die viele Götter Manifestationen, jeder auf seine Art, des einen unpersönlichen göttlichen.
    Je nach Bedarf muß man sich an diesen oder jenen Gött wenden.
    Zu Abraham sagte Gott aber: "Ich bin Gott, der Allmächtige." Du brauchst keine andere Götter mehr. Mit jeder Frage kannst du zu mir kommen, ich kann alles.
    Und Jesus sagt nach seiner Auferstehung auch: "Mir ist alle Macht gegeben".
    Wo dieser Jesus regiert, da sind andere Götter überflüßig.
    Wer aber neben Jesus noch andere Götter (oder Heilige) braucht, der hat nicht den Jesus, von den die Bibel berichtet.

    Und Konstantin war ein Staatsman. Und er hat die Gemeindenvorsteher für seine Zwecke benutzt.

  4. #4
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Zeuge Beitrag anzeigen
    Im Hinduismus sind die viele Götter Manifestationen, jeder auf seine Art, des einen unpersönlichen göttlichen.
    Gott-Vater
    Gott-Sohn
    Gott-HG
    Nach Deiner Aussage auch noch Moses.
    Deutlicher Polytheismus würd ich sagen.

    Zu Abraham sagte Gott aber: "Ich bin Gott, der Allmächtige." Du brauchst keine andere Götter mehr. Mit jeder Frage kannst du zu mir kommen, ich kann alles.
    "Er alleine ist der Eine, der Einzige, nur Einer.
    Die Devas (= Götter) da sind in ihm ein Einziges"
    (Atharva-Veda)
    Auch die einzelnen, in den Göttern symbolisierten Eigenschaften und Aspekte sind Ausfluss des Einen. Die Erkenntnis Abrahams ist weder neu, noch einzigartig.

    Und Jesus sagt nach seiner Auferstehung auch: "Mir ist alle Macht gegeben".
    Ein Hindu würde sagen: "Sicher, er war ein Avatar. Eine jener Inkarnationen, in denen das Göttliche in reiner Form zum Ausdruck kommt. (Nebenbei gesgat, sowohl die hinduistische als auch die christliche Sicht gehen nicht von einer historischen, sondern von einer literarischen Jesusfigur aus.)

  5. #5
    Zeuge Gast

    Standard

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Gott-Vater
    Gott-Sohn
    Gott-HG
    Nach Deiner Aussage auch noch Moses.
    Deutlicher Polytheismus würd ich sagen.
    Von der Trinität halte ich nichts. Und Moses war nur ein Ersatz, b.z.w. Vermittler.

    Auch die einzelnen, in den Göttern symbolisierten Eigenschaften und Aspekte sind Ausfluss des Einen.
    Der alles andere als allmächtig ist. Unpersönlich, lediglich ein philosophischer Begriff.

    Ein Hindu würde sagen: "Sicher, er war ein Avatar. Eine jener Inkarnationen, in denen das Göttliche in reiner Form zum Ausdruck kommt.
    Verwandt mit der Trinitätslehre.
    Die Bibel sagt aber: Ein Werk Gottes. Und zwar ein vollkommenes.
    So ist der Gott der Bibel, im Gegensatz zum Brahman, ein lebendiger Gott.
    Es sei denn die Hindus verstehen ihre eigenen Schriften nicht (so wie die Christen ihre).

  6. #6
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Zeuge Beitrag anzeigen
    Der alles andere als allmächtig ist. Unpersönlich, lediglich ein philosophischer Begriff.
    Die Bibel sagt aber: Ein Werk Gottes. Und zwar ein vollkommenes.
    So ist der Gott der Bibel, im Gegensatz zum Brahman, ein lebendiger Gott.
    Dass das Göttliche nicht personifiziert ist, bestreitet weder göttliche Allmacht noch Lebendigkeit.

    Und die Auffassung von Avataren hat nichts mit Trinität zu tun, Zeuge. Die Trinität beschränkt das Göttliche auf drei. Aber das Göttliche ist nicht beschränkt.
    Geändert von luxdei (08.01.2012 um 19:35 Uhr)

  7. #7
    Zeuge Gast

    Standard

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Dass das Göttliche nicht personifiziert ist, bestreitet weder göttliche Allmacht noch Lebendigkeit.
    „Dieses... nennen die Kenner des Brahman das Unvergängliche. Es ist nicht grob, nicht fein; nicht kurz, nicht lang; blutlos, fettlos; schattenlos, finsterlos; windlos, raumlos; ohne Haftung; ohne Tastsinn, ohne Geruchssinn, ohne Geschmackssinn, ohne Gesichtssinn, ohne Gehörsinn; ohne Sprachfähigkeit, ohne Denkfähigkeit; ohne Wärme, ohne Atem, ohne Mund; ohne Name, ohne Geschlecht; nicht alternd, nicht sterbend; bedrohungslos, unsterblich; ohne Raum, ohne Laut; nicht geöffnet, nicht geschlossen; nicht folgend, nicht vorangehend; nicht außen, nicht innen. Nichts langt hin zu ihm, niemand langt hin zu ihm...“
    http://de.wikipedia.org/wiki/Brahman_%28Philosophie%29

    Und die Auffassung von Avataren hat nichts mit Trinität zu tun, Zeuge.
    Avatar ist die körperliche Manifestation b,z,w, Inkarnation eines Gottes (nicht des Brahman!) im Hinduismus.
    Oder Der ewige Gottes(des Brahman?)sohn , Jesus Christus, "im Fleisch" (lateinisch: in carne, daher auch Inkarnation: "Fleischwerdung")! Christenheit.
    Ist doch fast dasselbe.

    Aber das Göttliche ist nicht beschränkt.
    Und es/er muß sich auch nicht manifestieren (um seine Überlegenheit zu zeigen?).

    Gott ist der Schöpfer! Aus seinem Werk wird er erkannt.
    Geändert von Zeuge (09.01.2012 um 15:58 Uhr)

  8. #8
    luxdei Gast

    Standard

    Zeuge, Du versuchst Dich mit einem christlichen/westlichen Gottverständnis der Götterwelt einer anderen Kultur zu nähern. Das kann nicht funktionieren. Auch dann nicht, wenn es zwischen beiden Kulturen einen Austausch gegeben hat (s. z.B. Alexanders Feldzüge).

    Der Gottesbegriff im Hinduismus ist ein anderer. Götter sind weniger bis gar keine Personen. Hier liegt ein wesentlicher Unterschied beispielsweise zur griechischen Götterwelt. Götter im Hinduismus waren durch alle Zeiten zu allererst Verkörperungen von Aspekten und Prinzipien. Und es gibt auch keine allzu klare Trennung zwischen ihnen. Das Göttliche festzulegen, würde bedeuten es zu begrenzen. Deshalb der reiche Pantheon.

    Am Beginn des Schöpfungszyklus manifestierten sich "in" und durch Brahman Intelligenz/Kraft und Substanz, aus diesem verschiedene Aspekte und Prinzipien. Aus diesen bildete sich die Schöpfung - von den substilsten bis zu den gröbsten Bereichen. Allerdings sind Intelligenz und Substanz nicht getrennt von, nicht außerhalb des Brahman. Nichts ist außerhalb oder getrennt vom Höchsten. Alles, was ist, ist das Höchste in Manifestation in unterschiedlicher "Klarheit" - je nach den Eigenschaften, die zum Ausdruck kommen.
    Deshalb ist die Trinitätslehre oder die christliche Gottessohnauffassung etwas anderes. Jesus als fleischgewordener Gott ist verschieden von der Menschheit, die zwar nach christlichen Verständnis Gott zum Ebenbild geschaffen, mit diesem aber wesensungleich ist. Es wird hier eine Dualität angenommen.
    Ein Avatar ist wesensgleich mit dem Höchsten, wie auch alle Wesen wesensgleich mit dem Höchsten sind. Ein Avatar ist eine Seele, die das Höchste in reinster Form zum Ausdruck bringt, und als solche einen Körper annimmt. Aber es besteht kein grundsätzlicher Unterschied im Wesen zwischen Avatar und Menschen, die der Maya unterliegen.

    Und es/er muß sich auch nicht manifestieren (um seine Überlegenheit zu zeigen?).
    Gott ist der Schöpfer! Aus seinem Werk wird er erkannt.
    Müßte das Göttliche sich manifestieren, könnte es (nur) aus seinem Werk erkannt werden, müßte das Göttliche Ohren, Augen etc haben. Dann wäre es begrenzt und gebunden. Aber nicht das Höchste.


 

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