Lieber Alef - du wirst dich tiefer und intensiver mit dem jüdischen Glauben auseinandersetzen als ich, aber dass "der Name" etwas besonderes im jüdischen Glauben ist (nicht nur dort) - da wirst du mir bestimmt zustimmen. Der "Name" Gottes JHWH wird ja als "ha-schem" bezeichnet: was "der Name" bedeutet. Um diesen Namen (JHWH) nicht zu nennen, hat man die Vokale des Wortes adonai (Herr) eingeschoben. JaHoWahi steht da, aber gelesen wurde - soweit mir bekannt ist - Adonai und nicht Jehova. Auch in den deutschen Ausgaben steht ja (mit wenigen Ausnahmen) nicht der Gottesname, sondern "HERR".
Ich will hier keine theologische Abhandlung schreiben, sondern dich einfach mal bitten mit deiner Konkordanz und den Begriffspaar "meinen Namen" durch den Tenach zu gehen. Das hat etwas gewaltiges, wie der HERR (gepriesen sei sein Name) immer wieder von seinem Namen spricht und was alles in seinem Namen geschieht. Auch unter den 10 Geboten gibt es ja eines in diesem Sinne.
Weist du, ich habe nirgendwo den Hinweis gefunden, dass ein anderer Rabbi von sich sagte "betet in meinem Namen" und "um was ihr in meinem Namen bittet, dass wird der Vater euch geben".
Und bei der "Erwählung" der Jünger schwingt für mich auch die "Erwählung des Volkes mit". Das magst du jetzt wieder zerreden und ablehnen, aber der Gleichklang von 12 Stämme und 12 Apostel wird gewollt sein. Auch hat sich Jesus als jemand verstanden (und es ging ja um die Selbstdarstellung Jesu) der über Fähigkeiten verfügt, die über das "Normalmaß" hinausgehen:
Wärt ihr von der Welt, würde die Welt das ihr Eigene lieben. Da ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt heraus erwählt habe, darum hasst euch die Welt.
Ich interpretiere dass als etwas, was nur Gott kann, nämlich die "Heiligung" der Jünger, die dadurch nicht mehr "von der Welt" sind.
Ich weiß, dass dies vor allem Glaubensfragen sind, und von daher "wissenschaftlich" nicht beweisbar.
Aber jemand, der glaubt, dass Jesus in irgendeiner Weise göttlicher Natur ist, der wird das aus der Bibel herauslesen.
Und jemand, der das nicht glaubt, wird es darin nicht finden.
Gewiss ist denken wichtig, aber ohne den Glaubensgrund, sind die Früchte halt sehr unterschiedlich.
Schalom, der Psalmist
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