@absalom
Um zu persönlichen Erkenntnissen und Interpretation der Schrift zu kommen, muß man zunächst sie, als von Gott gegeben, anerkennen, und dann über sie Tag und Nacht nachdenken. Wie Gott es zu Josua sagte, und wie es im ersten Psalm und zweitem Kapitel der Sprüche steht. Das nennt man, vom Wort Gottes leben.
Erst glauben, dann verstehen wollen. Nicht umgekehrt. Nicht erst sie "wissenschaftlich" bewerten, verstehen wollen, und dann entscheiden, was davon von Gott und was von den Menschen kommt. Wer in dieser Reihenfolge handelt, ist einfach ein Ungläubiger. So tut man nicht mal in der Wissenschaft.
"Man muß nicht das Wissen beseitigen, um dem Glauben Platz zu machen. Vielmehr muß man bereits etwas glauben, um überhaupt von Wissen und Wissenschaft reden zu können." (W. Stegmüller S4, 33)
Die Wissenschaft ist immer und bei allen, Magd der Theologie. Geforrscht wird nur in der Richtung, in der man glaubt, gewisses Etwas entdecken zu können.
Auch Petrus sagt: "Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes." (Joh. 6:69)
Zum Glauben aber kamen sie auf der Hochzeit in Kana: "So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn." (Joh. 2:11)
Um zum Glauben zu kommen, bedarf es also einer besonderen Begegnung mit Gott.
Je eindrucksvoller die Begegnung war, desto unerschütterlicher ist der Glaube.
In Jesus begegnet Gott jedem - das ist die Botschaft des Christentums.
Kannst du mir vielleicht sagen, wo Paulus gegen diese Botschaft gelehrt hat? (um einen Grund zu haben, seine Schriften in Frage zu stellen)
Hat er aber gegen diese Botschaft nicht gelehrt, haben wir keinen Grund, seine Schriften in Frage zu stellen, auch wenn wir sie teils nicht verstehen, b.z.w. uns vorkommt, er habe gegen ... die Thora? gelehrt.
Mir wurde hier mehrmals vorgeworfen, Gott auf die Schrift einzuengen. Und das von Menschen, die einen Teil dieser Schrift, ja, nicht mal das, sondern eine bestimmte Auslegung eines Teils, der Thora, als Maßstab des Göttlichen halten. Weswegen sie auch die Schriften des Paulus, als von Gott inspiriert, ablehnen. Ist das nicht absurd?
Man läßt keinen Spielraum für die Interpretation der Thora zu (denn Paulus hat sie interpretiert, allerding nicht im orthodoxschen Sinne). Ist das nicht Gesetzlichkeit? auch wenn sie im Mantel der Wissenschaft steckt.
Man hat eine bestimmte (die einzig wahre!) Interpretation der Schrift. Und alles, auch in der Schrift, was nicht in diese Interpretation hineinpasst, ist nicht von Gott inspiriert, sondern einfach zeitbedingte menschliche Meinungen. Wer engt denn Gott ein?
Wenn man aber die ganze Bibel, als von Gott inspiriert, annerkennt, muß man mehr nachdenken, um alles unter ein Dach und Fach zu bringen.
Und gerade in dem, man es tut, zeigt sich, daß man sich an die Schrift hält.
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