Da lebte mal ein Mensch, der tat viele wundervolle Dinge und sprach auch vom Jenseitigen, vom Ewigen und vom barmherzigen und einzigen Gott. Später dann, schrieb man einzelne Dinge auf, an die man sich noch erinnerte, sicher mit viel Ernst und Fleiss. Daraus entstanden tausende (!) sich unterscheidende Erzählungen, wo man die wenigen Worte dieses Menschen in Geschichten legendenhaft ausgeschmückt weitererzählte. Gleichzeitig entstand unter extremen Deutern und Verkündern dieser Schriften eine Kultur, welche zu sich zu einer Religion formte.
Diese Religion sammelte nun die ihrer Botschaft am besten entsprechenden Schriften, um ihre absolute und „reine“ Lehre zu bekräftigen und zu „beweisführen“. Schlussendlich erklärte diese Religion diese Schriften aufgrund ihrer Lehre, welche zwar nicht mehr viel mit der Botschaft des anfangs beschriebenen Mannes zu tun hatte, als Absolut, Allgemeingültig, legte diese Schriften sogar in den Mund Gottes, stellte sie dem Worte Gottes vom Sinai gleich, redigierte gewisse Stellen, dass die Lehre etwas besser passt, obschon die Schreiber dieser Schriften NIE auch nur annähernd solches beabsichtigt hatten.
So deutet man nun dieses Geschriebne aus Sicht der Lehre heraus, und nicht aus der Sicht des Schreibers. Dass dies zu katastrophalen Folgen führt, ist offensichtlich. Daraus entstanden dann Dogmen, Lehren, die dem Kontext dessen widersprechen, was dieser Mensch da lehrte, gelehrt hatte. So tut man den Schreibern Zwang an und missdeutet die Bedeutung.
Das NT hat einen solchen göttlichen Ursprung wie wir Menschen auch. „Gott“ hat nicht über diesem NT gewacht, das ist reine Lehre, der Kirche und die „Bibel“ sagt dies überhaupt nirgends, und ist nirgends durch Gott bestätigt. Das NT ist insofern Heilig, wie es Christen es zu ihrem heiligen Buch machen, so wie Moslem ihren Koran zum heiligen Buch, oder die Mormonen ihre zusätzlichen Bücher und „Offenbarungen“ wähnen. So gibt es viele heilige Bücher in dieser Welt. Nur, .... dadurch wird es oder sie oder der Mensch nicht „heilig“. Es ist wie der Baum im Garten Eden, der Baum der Frucht der Erkenntnis, von der man essen will, und das hatte schlimme Folgen.
Sicher, jener Mensch sprach „göttliche“ Worte, aber sollten wir das nicht auch alle machen? Wie soll nun unsrer reden, unser handeln sein? Nun, Jesus sagte nirgends, dass etwas aufgeschrieben werden soll im Gegensatz zur Lehre Mose und den Propheten, die als solche vom Ewigen als in Auftrag zum Schreiben gegeben wurden. Jesus krempelte den jüdischen Glauben nirgends um, sondern lehrte eindeutig darin. Ansonsten hätte er seine „messianität“ verloren.
Wie wörtlich soll denn nun en Christe das NT nehmen? Er kann es schlichtweg nicht. Oder fallen je Sterne vom Himmel? Nur schon ein Stern würde uns eher in den Kosmos hinauskatapultieren, wenn er der Erde nahe käme. Oder die Lehren des Paulus mit seinen nun wirklich unbiblischen Begründungen. Soll nun eine Frau Schleier tragen oder nicht? Der Mann nur kurzes Haar oder nicht? Oder soll man nun alles verkaufen, um Vollkommen zu werden? Seine Eltern und Geschwister hassen? Was ist nun im Christen wirklich neu? Weshalb sündigt er dann noch, wenn die Sünde besiegt sein soll und keine Macht mehr haben soll? Und so weiter und so fort ....
Man merkt schnell, dass nun der Christe schnell dazu neigt, die einen Aussagen überwörtlich, Buchstäblich zu nehmen, andere deutet er grosszugig um. Nein, ich erwarte keine Antworten auf die oben aufgeführten Fragen, ich kenne diese Antworten und habe mich lange damit beschäftigt. Und wenn nun einige meinen, dass ich ja den Gottesgeist nicht habe, und es deshalb nicht verstehen kann (was übrigens eine blosse Unterstellung ist, denn du, sofern du diese Meinung hast, weißt es nun mal schlichtweg nicht, was ich habe oder nicht) was ja eine häufige Antwort darauf ist, so kommt wiederum einmal mehr diese Arroganz und Überheblichkeit der Religion zum Vorschein, was nun wieder nix mit der Lehre jenes Menschen zu tun hatte, sondern aus der Kultur und dem Machtanspruch der Kirche, einer neuen Religion.
Was ist denn heilig? Was nütz es, wenn ich das „Heiligste“ besitze, die Menorah, die Bundeslade, den Tempel, Bücher usw, es aber nicht bin, und dies auch ohne dieses vermeintlich heiligste sein kann.
Mk 12,29 Jesus antwortete ihm: Das erste ist: Höre, Israel: Der HERR, unser Gott, der HERR allein (einzig);
Lehit
Alef
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