Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass es am Mut fehlt. Es ist meiner Meinung nach eher so, dass die römisch-katholische Amtskirche auf stur geschaltet hat und alle Forderungen abprallen lässt. Beim gerade vergangenen Katholikentag in Mannheim konnte man das wieder mal beobachten. "Einen neuen Aufbruch wagen" - das war wohl nur eine Floskel. Schade.

In der deutschen Bischofskonferenz gibt es ein paar Hardliner, die den ganzen "modernen Quatsch" offen ablehnen und ein paar "Softies" (Zollitsch, Lehmann), die sich selber zwar als kompromissbereit darstellen, aber gleichzeitig immer wieder erzählen, für Veränderungen brauche man "einen laaaaaaaaaangen Atem". Das ist die ideale Konstellation, um Reformer immer wieder gegen Wände rennen zu lassen.

Ich denke nicht, dass sich die katholische Kirche in absehbarer Zeit modernisieren wird. Wahrscheinlicher ist für mich, dass es zu einer massenhaften Abwanderung kommt. Wann das sein wird? Keine Ahnung, meiner Meinung nach ist es überfällig. Aber die Katholiken sind ja für ihre Leidensfähigkeit bekannt.