Seite 4 von 39 ErsteErste ... 2345614 ... LetzteLetzte
Ergebnis 31 bis 40 von 382
  1. #31

    Standard

    @Zeuge, Nazareth war ein römisches Garnisonslager / Legionslage wie neuste Funde in Nazareth zweifelsfrei belegt haben. Was sich in diesem römischen Umfeld wirklich zugetragen hat und was nicht, es bleibt reine Spekulation und ist letztlich auch völlig egal. Seine Mutter war Jüdin und allein das zählt, allerdings gehe ich persönlich sehr wohl von der Vaterschaft eines Josephs aus. Kuckuckskinder gab es zu allen Zeiten und Vaterschaftstests gab es bekanntlich da noch nicht. Letztlich ist es doch völlig egal wer nun der Vater von Jesus war, egal ob Römer oder auch nicht.


    Bezüglich der Samariter empfehle ich dir Fachliteratur aber selbst bei Wikipedia steht dazu schon einiges. Tatsache ist, der Tempelkult im alten Israel wurde von der großen Mehrheit der Israeliten abgelehnt und die große Mehrheit lebte damals im Nordreich. Sie hielten an Höhenheiligtümern und alten Kultplätzen fest und dies belegen sehr eindrucksvoll auch die archäologischen Spuren. Die verzehrten Bilder im sog. A. T. über die damaligen Vorgänge decken sich kaum mit archäologischen Funden und stehen auch im Gegensatz zu anderen historischen Überlieferungen aus damaligen Zeiten. Hier kann nur Fachliteratur ein objektives Bild schaffen. Im Übrigen, ein Gang ins israelische Archäologische Museum zeigen die damaligen Verhältnisse sehr plastisch auf. Das Bild welches uns die Tanach über diese Zeit liefert ist äußerst stark von Redakteuren aus der Zeit um 600 – 400 v.Chr. geprägt. Das lässt sich heute einwandfrei nachweisen. Ein kleiner Literaturtipp: Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel und weiterführende Literatur (Ich ahtte dazu auch schon einen sehr langen Artikel verfasst http://www.gnadenkinder.de/board/sho...-Betrachtungen

    Absalom

  2. #32

    Standard

    @Godsservant

    Das man die Fruchtbarkeit vor der Heirat testete, das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Denn die Schwangerschaft war erst dann eindeutig und sicher in diesen Zeiten, wenn man es der Frau ansah. Und das war ein eindeutiger Verstoß gegen das Gesetz.
    Das ist mehrfach belegt und war eben nicht nur bei den Essenern gängige Praxis, sondern auch bei Pharisäern verbreitet – also den beiden größten religiösen Parteien damaliger Zeit. Darüber hinaus solltest du eventuell wissen: „Letztlich muß man zur Kenntnis nehmen, was ein über 80 köpfiges Wissenschaftlerteam in dem Monumentalband „N.T. und antike Kultur“ zusammenfasst, das Judentum hatte in der Antike keine klar definierbare zusammenhängende Religionsauffassung, es war in sich tief zerrissen, es war ein Korpus vielfältiger Ausprägungen, das vom Hellenismus vielfältig beeinflusst war, wie alle Religionen damaliger Zeit.“ (mehr dazu findet man unter: http://www.gnadenkinder.de/board/sho...-Betrachtungen

    (Bezüglich der Ehepraktiken sie unten Literaturtipp)

    Also, das mit den Essenern ist höchst spannend und interessant, aber wir wissen bis heute nur so wenige Fragmente dazu, dass die Zugehoerigkeit Jesu zu den Essenern reine Spekulation ist.
    Aber ich muss zugeben, ich kann es mir gut vorstellen, dass er dadurch beeinflusst war - andererseits: er ist Gottes Sohn und braucht deshalb an sich keine " Einflüsse".
    Dann bist aber nicht auf dem Stand der Forschungen zu besagtem Thema. Man kann heute zweifelsfrei die Zugehörigkeit Jesu – zumindest über einen bestimmten Zeitraum – belegen. Übrigens die Schriftwerke der Essener sind unglaublich zahlreich und schon seit Jahren ist die große Mehrheit veröffentlicht und bestens ausgewertet. Das essenische Schriftgut überragt an Anzahl der Schriften und Texte ein Vielfaches das des N.T. Eventuell hilft hier einiges an Fachliteratur zu besagter Thematik. (z.B. David Flusser, etc)
    Nachweislich ist Jesus nicht nur auf das essenische Lehrgut eingegangen, sondern hat dieses auch mehrfach zitiert.

    Das Maria samaritische Wurzeln hat, wäre mir neu, aber warum auch nicht? Hast Du Quellen, wo man etwas darüber nachlesen kann?
    Da es sich dabei um reine Spekulation handelt, verzichte ich auf Quellverweise. Es ist in meinen Augen Unfug. Aber man ja selbst im Net auch recherchieren.

    Soweit ich weiß, gilt für Juden bis heute das Mutterstammprinzip. Das heißt, man ist Jude, wenn man eine jüdische Mutter hat.
    Das ist richtig und doch gab es und gibt es Sex zwischen Israeliten und Nichtisraeliten und folglich auch Kinder. Und mit dem Mutterprinzip nahm man es in der Antike wahrlich nicht so genau. Eventuell hilft auch hier Fachliteratur weiter: Neues Testament und Antike Kultur / Band 2: Familie - Gesellschaft.


    Einen schöne Tag noch

    Absalom

  3. Standard



    Das glaube ich weniger. Eher daß den Erzälungen in "Telodot Yeschu" ein Körnschen Wahrheit zugrunde liegt. Nämlich daß Maria von einem römischen Soldat vergewaltigt wurde (kein seltener Fall wenn eine Besatzungsmacht im Land steht).


    Der Toledot Jeschu ist nun wahrlich keine ernst zu nehmende, historische Quelle. Insbesondere wenn man weiß, dass Vergewaltigungen in der damaligen jüdischen Kultur als Ausdruck höchster Demütigung galten und Kriegsgefangene damals ( Maenner wie Frauen) vergewaltigt wurden, um sie zu demütigen. Deshalb ist die Vergewaltigung Marias im Toledot Jeschu als Verhoehunung des Dogma der jungfraeulichen Geburt zu werten.


    Worauf sie sich vermutlich unter anderem auch das baldige Kommen des Messias gewünscht hat, der das Volk Israel von ausländischer Herrschaft befreien wird.


    Das ist korrekt, auf das Kommen des Messias haben damals viele Juden gewartet und gehofft.


    Auf diesen Wunsch hin erscheint ihr der Engel Gottes und verkündet ihr einen Sohn (von dieser Vergewaltigung), der der Messias sein wird. (Als Paralelle zu Gideon.)

    Der Sohn Gottes das Ergebnis einer Vergewaltigung?


    Dann ist die Frage Marias berechtigt, wie kann ein Bastard der Messias sein, der ja der männlichen Linie nach, aus einer Eheverbindung streng nach dem Gesetz, von David abstammen soll, so die Meinung der Juden bis heute.
    Und dann erscheint auch die Antwort des Engels in einem anderen Licht. Der Heilige Geist kam auf Maria nicht um sie zu schwängern (denn dann hätte Gott gegen sein eigenes Urteil bezüglich der gefallenen Engel gehandelt), sonder um sie durch diese schwere Zeit zu geleiten, ihr beizustehen, denn jetzt brauchte sie wirklich die Kraft des Höchsten.


    Eine sehr eigenwillige Interpretation, aber nicht uninteressant. Allerdings - Sohn Gottes das Ergebnis einer Vergewaltigung? Damit hätte Gott gegen sein eigenes Gesetz verstossen.


    Und im folgenden Text ist eine patriarchalich bedingte Fehlübersetzung: "Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt." (Lk. 1:26-27)
    Ganz bestimmt kann man dieses Wort auch mit "Freulein" übersetzen. Damit ist dann eine junge, unverheiratete, weibliche Person gemeint, ungeachtet dessen, ob sie jemals Sex gehabt hat oder nicht. So wird dieses Wort, sagen wir so, im kulturellen Sinn verwendet. Und in jeder Sprache gibt es solche Wörter, die einersets eine Jungfrau meinen, andererseits aber auch einfach eine junge weibliche Person. Z.B. Mt. 1:23 und Jes. 7:14.

    Ob die Jungfräulichkeit Marias so wichtig ist? Ich denke, dass entscheidende ist, dass Jesus durch den heiligen Geist ( und das Wort wurde Fleisch) gezeugt wurde.


    Daß der Messias aber aus so einer Verbindung kommen sollte, hat noch Moses geschrieben:
    "Wenn du nicht auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, hörst, indem du nicht auf alle seine Gebote und Gesetze, auf die ich dich heute verpflichte, achtest und sie nicht hältst, werden alle diese Verfluchungen über dich kommen und dich erreichen: ...
    Du verlobst dich mit einer Frau, und ein anderer schläft mit ihr. ....
    Der Fremde, der in deiner Mitte wohnt, .... Er wird zum Kopf, und du wirst zum Schwanz." (Deut. 28:15-44)


    Jesus das Produkt "jüdischer Sünde"?


    Dann wird auch das Verhalten Jesu und seine Reden verständlicher. Warum er von klein auf sich an Gott geklammert hat. Oder auch: "Wer sich vor dieser treulosen und sündigen Generation meiner und meiner Worte schämt, ..." (Mk. 8:38)


    Jesus wandte sich mit solchen Aussagen vor allem gegen Heuchler.


    Auch das Verhalten der Juden ist dann verständlicher. Warum sie ihn, auf Teufel komm raus, nicht als den Messias anerkennen konnten. Aber nur so einen Messias haben die Juden verdient, und keinen anderen.

    Ich denke, wir sollten nicht darüber urteilen, was andere verdient haben und was nicht. Schon gar nicht, wenn es um die Gnade Gottes geht.


    Aber auch Christen brauchen so einen Christus nicht.


    Welchen Christus brauchen Christen denn Deiner Ansicht nach? Und wer ist denn dann "der wahre Christus"?



    Befleiße dich, sosehr du es vermagst, jeden Menschen zu lieben. Bringst du das noch nicht fertig, so hasse wenigstens keinen. Aber auch das wirst du nicht fertigbringen, wenn du nicht den Weltdingen gegenüber gelassen wirst. Hl. Maximos der Bekenner
    http://katholischorthodoxeeinigkeitskirche.npage.de/

  4. #34
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Zitat Zitat von Godsservant Beitrag anzeigen


    Welche Beschlüsse und Beweggründe meinst Du denn?
    Bevor ich antworte: Warum wirst Du eigentlich immer gleich persoenlich?
    Man kann die jüdische Lebensweise natuerlich praktizieren....


    @Servant

    Bist du so vergesslich? Wir sprachen doch vom Konzil in Nizäa 325….

    Wo war ich wie „persönlich“ mit meiner Bemerkung wegen dem Missionieren und Übertritt zum Judentum?

    Meinst du, dass du das Mass bist, wer nun konvertieren kann? Tja, soweit kommt es noch…

    Ich bin mit meiner Aussagen sehr sicher, besonders wenn sich jemand Orthodox nennt, Urchristlich und dabei etwas total anderes macht, als die Lehre jenes Juden Jesu nachzugehen…



    Alef

  5. #35
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Götter wurden immer durch Götter gezeugt, so war es in der Antike, und so, musste es auch für das heidnische Christum weiter sein…




    Alef

  6. #36
    Zeuge Gast

    Standard

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    Nazareth war ein römisches Garnisonslager / Legionslage wie neuste Funde in Nazareth zweifelsfrei belegt haben.
    Wurde da erst ein römisches Lager aufgeschlagen und dann wurde eine Stadt gebaut, oder kamen die Römer und schlugen ihr Lager in einer Stadt auf?

    Tatsache ist, der Tempelkult im alten Israel wurde von der großen Mehrheit der Israeliten abgelehnt und die große Mehrheit lebte damals im Nordreich. Sie hielten an Höhenheiligtümern und alten Kultplätzen fest und dies belegen sehr eindrucksvoll auch die archäologischen Spuren. Die verzehrten Bilder im sog. A. T. über die damaligen Vorgänge decken sich kaum mit archäologischen Funden und stehen auch im Gegensatz zu anderen historischen Überlieferungen aus damaligen Zeiten.
    Wieso? Laut dem A.T. war die Zentralkultstätte zunachst, etwa 500 Jahren, in Silo (im Norden). Aber das Verhalten solcher Priester, wie die Söhne Elis (1Sam. 2:12-17) war nicht gerade förderlich für die Zentralisierung des Kultes.
    Erst David verlagert die Zentralkultstätte nach Jerusalem (nach Süden), wo sein Sohn, Salomo, dann den Tempel baut.
    Aber gleich, nach Salomos Ableben spaltet sich das Reich, und der König des Nordreiches bestimmt in seinem Reich zwei neue Kultstätte.
    So war der Tempelkult, laut dem A.T. nur eine ganz kurze Zeit allgemein aktiell. Und die Archeologie bestätigt das nur.

    Ein kleiner Literaturtipp: Keine Posaunen vor Jericho.
    Dazu habe ich noch zur Sowjetzeit einen Artikel gelesen, und ich mußte mich über die Falschspielerei der Wissenschaftler wundern.
    In dem Artikel stand, daß das Volk Israel, laut der Bibel, etwa im 15-en Jahrhundert vor Christus aus Ägypten ausgewandert, und in das gelobte Land gekommen sei.
    Aber das kann nicht stimmen, da die Stadt Ramses erst im 13-en Jahrhundert vor Christus gebaut wurde. Also mußte die Auswanderung der Israeliten etwa zur gleichen Zeit stattgefunden haben.
    Aber im 13-en Jahrhunder vor Christus seien die Mauern Jerichos nicht zerstört gewesen. dafür aber im 15-en Jahrhunder vor Christus, vermutlich durch ein Erdbeben.
    Also stimmen die biblischen Angaben nicht.

    Meines Erachtens nach aber, stimmen die wissenschaftliche Zeitbestimmungen nicht. Und die Zukunft wird das beweisen.
    Dazu das Buch von David Rohl "Pharaonen und Propheten".


    Zitat Zitat von Godsservant Beitrag anzeigen
    Der Sohn Gottes das Ergebnis einer Vergewaltigung?
    Wenn man bedenkt welche Personen und Vorfälle in seinem Stammbaum vorkommen: Tamar (die von ihrem Schwiegervater schwanger wird), Rahab (die Hure), und Ruth (die Moabiterin). Warum nicht auch eine Vergewaltigung?

    Damit hätte Gott gegen sein eigenes Gesetz verstossen.
    Nein, damit hat Gott gemäß dem Gesetz gehandelt. Denn Israel hat sich, wie wir wissen, nicht an das Gesetz gehalten. Also mußte Israel auf dem, von ihm gewählten Weg, auch seinen Messias bekommen.

    Ob die Jungfräulichkeit Marias so wichtig ist?
    "Zwar waren die Werke (Gottes) seit der Erschaffung der Welt vollendet; denn vom siebten Tag heißt es an einer Stelle: Und Gott ruhte am siebten Tag aus von all seinen Werken." (Hebr. 4:3-4)
    Gott hat den Mensch, b.z.w. die Menschen als Mann und Frau geschaffen, und den Beischlaf zur Fortpflanzung bestimmt.
    Wie kann man dann heute von einer unbefleckten Empfängnis reden? Wird eine Frau durch den Beischlaf des Mannes denn befleckt?

    Ich denke, dass entscheidende ist, dass Jesus durch den heiligen Geist ( und das Wort wurde Fleisch) gezeugt wurde.
    Diese Stelle läßt sich auch anders interpretieren. Z. B. die Stadt Petersburg:
    Am Anfang war ein Gedanke, und der Gedanke war beim Peter, den Großen, und der Gedanke war: "Eine Stadt", und der Gedanke nahm Gestalt an (wurde Fleisch).
    Keine Mystik, sondern Poesie.
    So ist auch Johannes 1:1 zu verstehen.
    Also wurde Jesus nicht vom Heiligen Geist gezeugt, denn das würde dem ersten Kapitel der Bibel wiedersprechen, sondern Maria wurde vom Heiligen Geist geleitet als sie schwanger wurde.

    Jesus das Produkt "jüdischer Sünde"?
    Ist er nicht das Sühnopfer? Der dazu bestimmt war noch vor der Erschaffung der Welt? "Produkt" jüdischer und aller Sünde.

    Ich denke, wir sollten nicht darüber urteilen, was andere verdient haben und was nicht. Schon gar nicht, wenn es um die Gnade Gottes geht.
    Jesus war aus dem Stamm Juda, dem Sohn Jakobs von Lea, seiner Frau dem Gesetz ihres Volkes nach. Darum hatten seine Geburt und sein Wirken mit dem Gesetz zu tun.
    Der eigentliche Segen Abrahams kommt durch den Gesalbten aus dem Stamm Josef, dem Sohn Jakobs von Rahel, seiner Frau der Liebe nach. Denn Gott ist die Liebe.

    Welchen Christus brauchen Christen denn Deiner Ansicht nach? Und wer ist denn dann "der wahre Christus"?
    Christen, da sie Heiden sind, brauchen, ihrer Ansicht nach, einen Gott (oder zumindest einen Halbgott), der ihren heidnischen Göttern und Halbgöttern in nichts nachsteht.
    Aber der "Gott Jesus" ist kein Mittler, da er uns, Menschen, nicht verstehen kann. Deswegen brauchen "Christen" Maria als Mittlerin und Füsprecherin.
    Der wahre Christus ist ein Mensch durch und durch. "Denn einer ist Gott, einer auch Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Jesus Christus." (1Tim. 2:5)
    Geändert von Zeuge (18.07.2012 um 11:48 Uhr)

  7. #37

    Standard

    Zitat von Zeuge: Wurde da erst ein römisches Lager aufgeschlagen und dann wurde eine Stadt gebaut, oder kamen die Römer und schlugen ihr Lager in einer Stadt auf?
    Soweit die archäologischen Spuren belegen, gab es das kleine Dörfchen Nazareth schon vorher / eine Stadt war es nicht. Erstaunlich war, dass eine große Thermenanlage freigelegt wurde, was darauf hindeuten lässt, dass es wirklich ein Legionslager war. Weitere Ausgrabung sind, so wie ich hörte, geplant, scheitern allerdings zur Zeit an der palästinensischen Autonomiebehörde.


    Wieso? Laut dem A.T. war die Zentralkultstätte zunachst, etwa 500 Jahren, in Silo (im Norden). Aber das Verhalten solcher Priester, wie die Söhne Elis (1Sam. 2:12-17) war nicht gerade förderlich für die Zentralisierung des Kultes.
    Erst David verlagert die Zentralkultstätte nach Jerusalem (nach Süden), wo sein Sohn, Salomo, dann den Tempel baut.
    Aber gleich, nach Salomos Ableben spaltet sich das Reich, und der König des Nordreiches bestimmt in seinem Reich zwei neue Kultstätte.
    So war der Tempelkult, laut dem A.T. nur eine ganz kurze Zeit allgemein aktiell. Und die Archeologie bestätigt das nur.

    Dazu habe ich noch zur Sowjetzeit einen Artikel gelesen, und ich mußte mich über die Falschspielerei der Wissenschaftler wundern.
    In dem Artikel stand, daß das Volk Israel, laut der Bibel, etwa im 15-en Jahrhundert vor Christus aus Ägypten ausgewandert, und in das gelobte Land gekommen sei.
    Aber das kann nicht stimmen, da die Stadt Ramses erst im 13-en Jahrhundert vor Christus gebaut wurde. Also mußte die Auswanderung der Israeliten etwa zur gleichen Zeit stattgefunden haben.
    Aber im 13-en Jahrhunder vor Christus seien die Mauern Jerichos nicht zerstört gewesen. dafür aber im 15-en Jahrhunder vor Christus, vermutlich durch ein Erdbeben.
    Also stimmen die biblischen Angaben nicht.

    Meines Erachtens nach aber, stimmen die wissenschaftliche Zeitbestimmungen nicht. Und die Zukunft wird das beweisen.
    Zu den zeitlichen Abflogen bin ich anderen Ortes schon eingegangen.
    Fakt ist für mich persönlich, dass ich den (babylonisch geprägten) Tempelkult sehr kritisch sehe und ich kann gut verstehen, dass sich das damalige Volk mehrheitlich gegen die Priesterkaste stellte, ich hätte es auch getan. Fakt ist für mich auch, dass die Priesterreligion und die daraus folgenden Schriftwerke ein extremer Bruch zum „Urglauben“ war und die persischen Einflüsse damit die Oberhand gewannen und damit die hethitischen, kanaanitischen und ägyptischen Vorgaben - gebündelt mit etlichen naturreligiösen Elementen, völlig entfremdet wurden. Aber das ist dann auch schon ein anderes Thema.
    Mir bleibt nur festzustellen, dass wohl alle Schriftreligionen dazu neigen, sich ein historisches Umfeld aus der Rückschau der Autoren zu schaffen, dass mit den tatsächlichen Gegebenheiten nur wenig gemein hat, und das kann man am Christentum und Islam ebenso deutlich machen wie am Judentum.


    Absalom

  8. #38
    dispicio Gast

    Standard

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    Mir bleibt nur festzustellen, dass wohl alle Schriftreligionen dazu neigen, sich ein historisches Umfeld aus der Rückschau der Autoren zu schaffen, dass mit den tatsächlichen Gegebenheiten nur wenig gemein hat, und das kann man am Christentum und Islam ebenso deutlich machen wie am Judentum.
    Ob nun alle Schriftreligionen dazu neigen, mag ich nicht beurteilen. Im Falle des Judentums/Christentums mit Thora und Bibel, teile ich deine Einschätzung, Absalom. Ich finde es es in dem von Dir angesprochenen Titel, "Keine Posaunen vor Jericho", beeindruckend nachzulesen, wie die archäologisch nachgewiesenen, jahrhunderte währenden wohl wirtschaftlich motivierten Wanderbewegungen verschiedener Volksgruppen zwischen Kanaan, Nildelta und Eufrat-Region im heutigen Irak (im weitesten Sinne im Raum des fruchtbaren Halbmonds) offensichtlich - aber das bleibt Spekulation - in der Bibel Eingang finden als Geschichten von der Verschleppung der Israeliten ins babylonische Exil, Exodus und Landnahme in Kanaan. Dass diese im wahrsten Sinne des Wortes (Ver)Dichtungen mit den wahren Begebenheiten nichts zu tun hätten, würde ich so nicht sagen. Sicher kann man heutzutage aufgrund der bisherigen archäologischen Funde davon ausgehen, dass es weder einen Exodus gegeben hat, so wie ihn die Bibel beschreibt, noch eine Landnahme Kanaans als militärischen Feldzug. Betrachtet man die heiligen Schriften von Thora/Bibel jedoch als den Versuch, eine gemeinschaftbildende Volksidentität zu schaffen, stellt sich mir das ganze als eine Art Ereignisdokumentation dar - freilich nicht mit dem Anspruch an Objektivität, den wir heute an geschichtliche Dokumentation haben. Wobei wir auch heute oft genug konzidieren müssen, dass es allein beim Anspruch bleibt. Die Beschreibung der Realität ist eben immer nur von einem Standpunkt aus möglich - DEN richtigen gibt es dabei meiner Ansicht nach nicht.
    *Gruß*
    dispicio
    Geändert von dispicio (18.07.2012 um 16:19 Uhr)

  9. #39
    Zeuge Gast

    Standard

    Zitat Zitat von absalom Beitrag anzeigen
    Soweit die archäologischen Spuren belegen, gab es das kleine Dörfchen Nazareth schon vorher
    Und als die Römer die Gegend eingenommen und in das römische Reich eingegliedert hatten, wurde unter anderem auch in Nazareth eine römische Garnison postiert. Eben Besatzungsmacht.
    In Berlin stand auch ne Zeit lang eine russische Garnison.

    Fakt ist für mich persönlich, dass ich den (babylonisch geprägten) Tempelkult sehr kritisch sehe und ich kann gut verstehen, dass sich das damalige Volk mehrheitlich gegen die Priesterkaste stellte, ich hätte es auch getan.
    Israel sollte ja keinen Tempel haben, sondern eine Stiftshütte, eine tragbare Kultstätte. Man kann es als Sinnbild für Wandlung, Flexibilität und Anpassung sehen. Der Tempel dagegen ist ein Sinnbild für starre, unbewegliche Dogmen.
    Und die Zentralisierung des Kultes sollte wohl für die Einheit des Volkes sorgen. Aber der Positionsmißbrauch der Priester bewirkte das Gegenteil.

    Mir bleibt nur festzustellen, dass wohl alle Schriftreligionen dazu neigen, sich ein historisches Umfeld aus der Rückschau der Autoren zu schaffen, dass mit den tatsächlichen Gegebenheiten nur wenig gemein hat, und das kann man am Christentum und Islam ebenso deutlich machen wie am Judentum.
    Jede Zivilisation versucht die Vergangenheit aus ihrer Sicht und für ihre Zwecke zu interpretieren. Und da es keine Zivilisation ohne Religion gibt, sind diese Interpretationen eben entsprechend religiös geprägt. Das ist normal.
    Die heutige Zivilisation versucht durch die Wissenschaft dasselbe. Nur ist ihre Interpretation der vergangenheit eben antireligiös geprägt. Denn die heutige materialistisch-pragmatische Zivilisation hat den Atheismus zu ihrer Religion gemacht. Und Atheismus ist blind. Er sieht zwar die Gegebenheiten, versteht aber ihre Ursachen nicht. Spannt immer den Wagen vor das Pferd. In der Zukunft werden Menschen sich wundern, zu welchen "Ergebnissen" die heutige Wissenschaft gekommen sei, und über sie lachen.
    Geändert von Zeuge (19.07.2012 um 10:49 Uhr)

  10. #40
    luxdei Gast

    Standard

    A-religiös und anti-religiös sind zwei Paar Schuhe. Ebenso A-theismus und Anti-theismus. Außerdem ist nicht jeder Atheist unreligiös. Du wirfst da einiges in einen Topf, was nicht zusammen gehört, Zeuge.


 

Ähnliche Themen

  1. Gottes "Partner" in der Bibel
    Von Eliza im Forum Glaubensfragen / Jesus / Gebete
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 22.01.2009, 00:00
  2. "...denn Du bist bei mir"
    Von Naomi im Forum Poesie / Geschichten / Weisheiten / Musik / Film / Literatur
    Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 02.11.2006, 05:08

 Besucher kamen mit folgenden Begriffen auf diese Seite:

jesusbild mit schafen

jesusbild komm folge mir nach

protokoll auge jesusbild
klausur jesus böse besiegt
jesusbild in lukas markus und johannes

Stichworte

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •