Zum Thema Verlobung und Schwangerschaft: Es war zu den Zeiten Jesu nicht unüblich nach einer Verlobung / besser Anverlobung / Geschlechtsakte durchzuführen um die Fruchtbarkeit von Mann und Frau zu prüfen, denn Unfruchtbarkeit galt als Ehehinderungsgrund -ja sogar als Sündenanhaftung / Strafe Gottes (was für ein Blödsinn). Diese Praxis kennen wir aus schriftlichen Überlieferungen von Essenern und auch aus Pharisäerkreisen. Andere Zeiten andere Sitten
Da Jesus und zumindest ein Teil seiner Sippe ziemlich nahe an essenischen Gebräuchen hing, geht man - zumindest unter israelischen Religionswissenschaftlern und nicht wenigen christlichen Theologen, heute davon aus, dass essenische Gebräuche bei der Zeugung Jesu vorlagen.

Zu Maria, ich hörte anderen Ortes schon, dass diese wohl samaritische Wurzeln hätte, wohl aber sich doch mehr dem israelitischen Kultus zugehörig fühlte. Allerdings sind das alles nur Spekulationen. Eventuell findet man ja doch noch eine Geburtsurkunde.

@Zeuge, du schreibst, dass die Samariter - einst Israeliten - sich mit Heiden mischten. Das ist nur ein Teil der Geschichte, denn im Wesentlichen lehnten sie den Tempelkult in Jerusalem ab und hielten an den althergebrachten Kultformen fest. Letztlich sind die Israeliten Nachfahren der Hetiter und haben sich als eigenes Volk erst relativ spät ab 1000 als eigenes Volk / Protoisraeliten in Abspaltung von den Kanaanitern (diese waren auch ursprünglich Hetiter) gebildet. Darüber hinaus ist geschichtlich gut verbürgt, dass sich Israeliten immer mit anderen Völkern mischten. Es gab in keine "Rassenzucht", auch wenn sich das so manche biblischen Autoren erträumten. Die Genetik sagt da etwas ganz anderes und die geschichtlichen Überlieferungen auch.


Absalom