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Hybrid-Darstellung

  1. Standard

    @Zeuge und Absalom


    Vielen Dank für Eure interessanten Einwürfe.




    @Zeuge
    Na und? Wer denkt an eine Scheidung noch vor der Heirat? Vor allem zu der Zeit? Niemand.
    Na, doch. Die Juden sind ein sehr praktisches und lebensnah denkendes Volk.


    Und der Engel hat keinen Zeitpunkt festgesetzt, wann Maria schwanger wird. Es konnte in einer Woche, einem Monat oder auch in einem Jahr der Fall sein, wenn sie längst verheiratet gewesen wäre.
    Also, warum stellt sie so eine Frage?
    Weil sie offenbar davon ausging, es würde zeitnah geschehen, also sehr bald.


    Die Nichteinhaltung des Gesetzes war kein Grund einen Mensch "Samariter" zu nennen. Der Pharisäer z.B. nennt den Zöllner nicht Samariter, sondern Sünder.
    Also, ich denke, hier wirfst Du zwei Dinge durcheinander. Zöllner Sünder zu nennen, war eher eine politische Angelegenheit, weil die Zöllner Steuern für Rom eintrieben. In Jesus Fall ging es mehr um religiöse Dinge und Auslegungen.




    Auf jeden Fall, denn Samariter waren ein Mischvolk aus Israeliten und Heiden. Darum erachteten die Juden sie als minderwertig.
    Und hier werfen die Juden Jusus ins Gesicht vor, ein Mischling zu sein. Und er weist diesen Vorwurf nicht von sich, wie er es bezüglich der Beschuldigung tut, er sei von einem Dämon besessen.


    Weil Jesus gekommen ist, um einen neuen Bund zwischen allen Menschen und Gott zu ermoeglichen. Er erzählt ja auch das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Fuer ihn sind eben alle Menschen gleich, egal welcher ethnischen Zugehoerogkeit.
    Von Daemonen besessen zu sein zeugt vom Einlassen mit den falschen Mächten, praktizieren von Zauberei, was eindeutig gegen Gottes Gebot Verstößt.


    @Absalom


    Zum Thema Verlobung und Schwangerschaft: Es war zu den Zeiten Jesu nicht unüblich nach einer Verlobung / besser Anverlobung / Geschlechtsakte durchzuführen um die Fruchtbarkeit von Mann und Frau zu prüfen, denn Unfruchtbarkeit galt als Ehehinderungsgrund -ja sogar als Sündenanhaftung / Strafe Gottes (was für ein Blödsinn).

    Das man die Fruchtbarkeit vor der Heirat testete, das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Denn die Schwangerschaft war erst dann eindeutig und sicher in diesen Zeiten, wenn man es der Frau ansah. Und das war ein eindeutiger Verstoß gegen das Gesetz.


    Diese Praxis kennen wir aus schriftlichen Überlieferungen von Essenern und auch aus Pharisäerkreisen. Andere Zeiten andere Sitten
    Da Jesus und zumindest ein Teil seiner Sippe ziemlich nahe an essenischen Gebräuchen hing, geht man - zumindest unter israelischen Religionswissenschaftlern und nicht wenigen christlichen Theologen, heute davon aus, dass essenische Gebräuche bei der Zeugung Jesu vorlagen.


    Also, das mit den Essenern ist höchst spannend und interessant, aber wir wissen bis heute nur so wenige Fragmente dazu, dass die Zugehoerigkeit Jesu zu den Essenern reine Spekulation ist.
    Aber ich muss zugeben, ich kann es mir gut vorstellen, dass er dadurch beeinflusst war - andererseits: er ist Gottes Sohn und braucht deshalb an sich keine " Einflüsse".




    Zu Maria, ich hörte anderen Ortes schon, dass diese wohl samaritische Wurzeln hätte, wohl aber sich doch mehr dem israelitischen Kultus zugehörig fühlte. Allerdings sind das alles nur Spekulationen. Eventuell findet man ja doch noch eine Geburtsurkunde.

    Das Maria samaritische Wurzeln hat, wäre mir neu, aber warum auch nicht? Hast Du Quellen, wo man etwas darüber nachlesen kann?


    @Zeuge, du schreibst, dass die Samariter - einst Israeliten - sich mit Heiden mischten. Das ist nur ein Teil der Geschichte, denn im Wesentlichen lehnten sie den Tempelkult in Jerusalem ab und hielten an den althergebrachten Kultformen fest. Letztlich sind die Israeliten Nachfahren der Hetiter und haben sich als eigenes Volk erst relativ spät ab 1000 als eigenes Volk / Protoisraeliten in Abspaltung von den Kanaanitern (diese waren auch ursprünglich Hetiter) gebildet. Darüber hinaus ist geschichtlich gut verbürgt, dass sich Israeliten immer mit anderen Völkern mischten. Es gab in keine "Rassenzucht", auch wenn sich das so manche biblischen Autoren erträumten. Die Genetik sagt da etwas ganz anderes und die geschichtlichen Überlieferungen auch.

    Soweit ich weiß, gilt für Juden bis heute das Mutterstammprinzip. Das heißt, man ist Jude, wenn man eine jüdische Mutter hat.




    Gruss Godsservant



    Befleiße dich, sosehr du es vermagst, jeden Menschen zu lieben. Bringst du das noch nicht fertig, so hasse wenigstens keinen. Aber auch das wirst du nicht fertigbringen, wenn du nicht den Weltdingen gegenüber gelassen wirst. Hl. Maximos der Bekenner
    http://katholischorthodoxeeinigkeitskirche.npage.de/

  2. #2

    Standard

    @Godsservant

    Das man die Fruchtbarkeit vor der Heirat testete, das kann ich mir nicht so recht vorstellen. Denn die Schwangerschaft war erst dann eindeutig und sicher in diesen Zeiten, wenn man es der Frau ansah. Und das war ein eindeutiger Verstoß gegen das Gesetz.
    Das ist mehrfach belegt und war eben nicht nur bei den Essenern gängige Praxis, sondern auch bei Pharisäern verbreitet – also den beiden größten religiösen Parteien damaliger Zeit. Darüber hinaus solltest du eventuell wissen: „Letztlich muß man zur Kenntnis nehmen, was ein über 80 köpfiges Wissenschaftlerteam in dem Monumentalband „N.T. und antike Kultur“ zusammenfasst, das Judentum hatte in der Antike keine klar definierbare zusammenhängende Religionsauffassung, es war in sich tief zerrissen, es war ein Korpus vielfältiger Ausprägungen, das vom Hellenismus vielfältig beeinflusst war, wie alle Religionen damaliger Zeit.“ (mehr dazu findet man unter: http://www.gnadenkinder.de/board/sho...-Betrachtungen

    (Bezüglich der Ehepraktiken sie unten Literaturtipp)

    Also, das mit den Essenern ist höchst spannend und interessant, aber wir wissen bis heute nur so wenige Fragmente dazu, dass die Zugehoerigkeit Jesu zu den Essenern reine Spekulation ist.
    Aber ich muss zugeben, ich kann es mir gut vorstellen, dass er dadurch beeinflusst war - andererseits: er ist Gottes Sohn und braucht deshalb an sich keine " Einflüsse".
    Dann bist aber nicht auf dem Stand der Forschungen zu besagtem Thema. Man kann heute zweifelsfrei die Zugehörigkeit Jesu – zumindest über einen bestimmten Zeitraum – belegen. Übrigens die Schriftwerke der Essener sind unglaublich zahlreich und schon seit Jahren ist die große Mehrheit veröffentlicht und bestens ausgewertet. Das essenische Schriftgut überragt an Anzahl der Schriften und Texte ein Vielfaches das des N.T. Eventuell hilft hier einiges an Fachliteratur zu besagter Thematik. (z.B. David Flusser, etc)
    Nachweislich ist Jesus nicht nur auf das essenische Lehrgut eingegangen, sondern hat dieses auch mehrfach zitiert.

    Das Maria samaritische Wurzeln hat, wäre mir neu, aber warum auch nicht? Hast Du Quellen, wo man etwas darüber nachlesen kann?
    Da es sich dabei um reine Spekulation handelt, verzichte ich auf Quellverweise. Es ist in meinen Augen Unfug. Aber man ja selbst im Net auch recherchieren.

    Soweit ich weiß, gilt für Juden bis heute das Mutterstammprinzip. Das heißt, man ist Jude, wenn man eine jüdische Mutter hat.
    Das ist richtig und doch gab es und gibt es Sex zwischen Israeliten und Nichtisraeliten und folglich auch Kinder. Und mit dem Mutterprinzip nahm man es in der Antike wahrlich nicht so genau. Eventuell hilft auch hier Fachliteratur weiter: Neues Testament und Antike Kultur / Band 2: Familie - Gesellschaft.


    Einen schöne Tag noch

    Absalom


 

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