Danke für die Antworten, für die PNs. ...
Ich bekomme seit etwa einem Jahr antidepressive Medikamente. Sie helfen etwas, sie machen mich taub. Vor 1,5 Jahren hat ein Therapeut relativ eigenmächtig versucht einen Therapieversuch zu starten, ich habe ihn abgebrochen. Letztes Jahr im April hatte ich wieder eine (Gott sei Dank) kurze Phase, die ich wahrscheinlich nicht lange ausgehalten hätte. In der Zeit begann ich mich selbst zu schneiden. Ich weiß, daß das dumm ist, aber ich MUSSTE einfach IRGENDEINEN anderen Schmerz fühlen um den anderen zu betäuben. Deshalb ging ich zu einem Arzt, der mir Medikamente verschrieb. Der wollte mich sogar stationär einweisen, aber ich war nicht einverstanden. Seit November mache ich nun eine Gesprächstherapie. Aber mir gefällt nicht, wo sie mich hinführt. Mir wird mehr und mehr klar, wie KALT DIESES LEBEN IST. Ich kann soviel fühlen, aber ich darf es nicht. Es ist zu gefährlich für mich. Ich bete seit 10 Jahren um NICHTS anderes als daß ich Liebe erfahre. Ich habe um nichts anderes gebetet, nicht für mein Abitur, nicht für meinen Studienplatz, für nichts. Aber meine Hoffnung ist tot, Gott erhöhrt mich nicht. Seit einiger Zeit habe ich nun sogar aufgehört zu beten. Ich weiß nicht warum ich es noch tun sollte. Ich habe Gott um meinen Tod gebeten, gebetet, daß ich eine Unfall haben würde. Er erhöhrt mich nicht.
Nur manchmal gibt er Zeichen, daß es ihn gibt. Einmal hat er mich Sonntag morgens aufgeweckt (normalerweise komme ich erst mittags hoch) und mich in die hiesige Gemeinde *geschickt*. Ich hatte das Gefühl, ich sollte heute dahingehen. Und in der Predigt ging es um Depressionen und therapeutische Behandlung. Diese Predigt war für mich, das hat mich beeindruckt. Aber anscheinend will Gott, daß ich dieses Leben hasse. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Wenn es einen Grund gibt, daß ich dieses Leben nicht leben will, dann soll Gott mir auch erlauben es zu beenden. Er soll mich sterben lassen.
Die Probleme, die ich habe, sind nicht lösbar. Ich habe jahrelang an meinen Träumen und Idealvorstellungen festgehalten. Nun lasse ich sie los. Weil ich nicht weiß, wie sich sonst etwas ändern soll. Aber damit verliere ich jegliche Perspektive für die Zukunft. Das macht es eigentlich nur schlimmer.
Soll ich etwa als Beispiel herhalten, wie sehr man dieses Leben hassen kann und trotzdem nicht seinen Glauben an Gott verliert??
Mir graut davor, daß ich vielleicht noch 50 Jahre so zubringen muß... Ich befürchte, daß ich den Kampf irgendwann leid sein werde.
Bin ich überhaupt gerettet, wenn ich jetzt sterbe? Was ist wenn ich doch einknicke und mein Leben beende? "Gott wird dir nicht mehr auflasten, als du aushalten kannst" ist keine befriedigende Antwort... das hat er schon fast getan.
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