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  1. #1
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    6

    Standard Interessante Gedanken zur Vergebung

    Das Tao der Vergebung

    von Derek Lin


    Eines Tages gab der Weise dem Schüler einen leeren Sack und einen Korb voller Kartoffeln. "Denk an alle Menschen, die in letzter Zeit etwas gegen dich gesagt oder getan haben, besonders jene, denen du nicht vergeben kannst. Schreibe von jedem den Namen auf eine Kartoffel und tu sie in den Sack."

    Dem Schüler fielen eine Menge Namen ein, und bald war sein Sack voll mit Kartoffeln.

    "Trage den Sack eine Woche lang mit dir, wohin auch immer du gehst, " sagte der Weise. "Wir werden dann wieder darüber sprechen."

    Zuerst dachte sich der Schüler nichts dabei. Den Sack zu tragen war nicht besonders schwer. Aber nach einer Weile, wurde er immer mehr zu einer Last. Er war manchmal im Weg, und es schien mehr Anstrengung nötig, ihn zu tragen, ob wohl das Gewicht das gleiche blieb.

    Nach einigen Tagen begann der Sack zu stinken. Die geritzten Kartoffeln gaben einen reifen Geruch ab. Es wurde nicht nur immer lästiger, sie herumzutragen, sie wurden auch noch recht unangenehm.

    Schließlich war die Woche vergangen. Der Weise rief den Schüler herbei. "Irgendwelche Ideen dazu?"

    "Ja, Meister," antwortete der Schüler. "Wenn wir es nicht schaffen, anderen zu vergeben, tragen wir negative Gefühle mit uns herum, so wie diese Kartoffeln. Diese Negativität wird eine Last für uns, und nach einer Weile verfault es auch noch.

    "Ja genau das passiert, wenn man einen Groll hegt. Wie also können wir die Last verringern?"

    "Wir müssen danach streben zu vergeben."

    "Jemanden zu vergeben ist das Equivalent zum Herausnehmen einer Kartoffel aus dem Sack. Wie vielen deiner Missetäter bist du fähig zu vergeben?

    "Ich habe recht viel darüber nachgedacht, Meister, " sagte der Schüler. "Es braucht zwar eine Menge Überwindung, aber ich habe mich entschieden, ihnen allen zu vergeben.

    "Sehr gut, wir können alle Kartoffeln entfernen. Gab es noch andere Leute, die dir in dieser Woche schlecht gesinnt waren?"

    Der Schüler dachte eine Weile darüber nach, und gab zu, daß es welche gab. Dann verspürte er Panik, als er erkannte, daß sein Sack schon wieder dabei war, gefüllt zu werden.

    "Meister," fragte er, "wenn wir so weitermachen, werden dann nicht immer Kartoffeln in meinem Sack sein, Woche für Woche?"

    "Ja, solange Menschen auf irgendeine Weise etwas gegen dich tun oder sagen, wirst du immer Kartoffeln haben."

    "Aber Meister, wir können niemals kontrollieren, was andere tun. So wozu ist das Tao in diesem Fall gut?"

    "Wir sind noch nicht im Bereich des Tao. Alles worüber wir bisher gesprochen haben, ist das normale Verständnis von Vergebung. Es ist das selbe, das viele Philosophien und Religionen predigen – wir müssen ununterbrochen danach streben zu vergeben, da es eine wichtige Tugend ist. Dies ist nicht das Tao, da es im Tao kein Streben gibt."

    "Was ist dann das Tao, Meister?"

    "Das kannst du selbst herausfinden. Wenn die Kartoffeln negative Gefühle sind, was ist dann der Sack?"

    "Der Sack ist... das, was es mir erlaubt, die Negativität festzuhalten. Es ist ewas in uns, das uns dazu bringt, uns angegriffen zu fühlen.... Ah, es ist mein aufgeblasener Sinn meiner eigenen Wichtigkeit."

    "Und was passiert, wenn du ihn loslässt?"

    "Dann... scheinen die Dinge, die Menschen gegen mich tun oder sagen, keine so große Sache mehr."

    "In dem Fall, wirst du keine Namen haben, um sie auf Kartoffeln zu schreiben. Das bedeutet, kein Gewicht mehr, das du herumtragen musst, und keinen Gestank mehr. Das Tao der Vergebung ist die bewusste Entscheidung, nicht nur ein paar Kartoffeln zu entfernen, sondern gleich den ganzen Sack loszulassen."

    ---

    Ich finde den Gedanken mit dem Sack und den Kartoffeln sehr plastisch.


    Stella
    Galater 3, 27-28

    Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, gehört nun zu Christus. Nun gibt es nicht mehr Juden oder Nichtjuden, Sklaven oder Freie, Männer oder Frauen. Denn ihr seid alle gleich - ihr seid eins in Jesus Christus.


    Es gibt fünf Evangelien: Matthäus, Markus, Lukas, Johannes und das Leben der Christen. Viele Leute lesen nie die ersten vier.
    Ravi Zacharias

  2. #2
    Victor Gast

    Standard

    Es ist besser, zwei Jahre lang das Geheimnis der Errettung nicht zu kennen,
    als einen Tag ohne Vergebung zu leben.


    - Corrie Ten Boom -

  3. #3
    Zeuge Gast

    Standard

    "Lieben heißt niemals um Verzeihung bitten müssen." (Aus einem Film)

    Der Vater hat ja den verlorenen Sohn vergeben noch bevor der nach Hause kamm.
    Wer heute noch auf Busse, im Sinne "um Vergebung bitten", besteht, versteht die Liebe des Vaters nicht. Denn der Vater hat den Sack nicht.
    Geändert von Zeuge (22.07.2008 um 08:38 Uhr)

  4. #4

    Standard

    Zitat Zitat von Zeuge Beitrag anzeigen
    "Lieben heißt niemals um Verzeihung bitten müssen." (Aus einem Film)
    Das ist ja von Love Story...

    Nun ja, das ist eine ambivalente aussage. Es soll wohl bedeuten "Du musst mich nicht um verzeihung bitten, weil ich dir bereits vergeben habe und dich liebe".

    Im zusammenhang des romans und des films ist es eher eine doppledeutige und manipulative aussage, vielleicht weil es aus der sichtweise der späten 60er - frühen 70er zu sehen ist. Jennifer benutzt diesen satz quasi als vorwurf gegenüber Oliver....nach dem motto :"Wenn du mich wirklich lieben würdest, hättest du das nicht gesagt".

    Just diese aussage wird auch von Oliver gemacht, als Jennifer am ende stirbt und Oliver's Vater erkennt, welchen fehler er gemacht hat. Auch hier der vorwurf: "Wenn du mich wirklich geliebt hättest, dann hättest du das nie gemacht". Aber keine echte vergebung oder wiederherstellung der beziehung, obwohl der vater sich dafür öffnet.

    Ich denke, das wir um vergebung bitten müssen. Nicht weil es für Gott wichtig ist, sondern für uns menschen. Gott vergibt und hat bereits vergeben. Für uns ist vergebung und wiederherstellung etwas befreiendes.

  5. #5
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    7

    Standard

    "Lieben heißt niemals um Verzeihung bitten müssen."
    Dieser Satz ist Hollywood und wird eine Illusion bleiben.
    Es wäre ein Traum aber es bleibt ein Satz aus einer Traumfabrik.


    Zitat Zitat von Raga
    Ich denke, das wir um vergebung bitten müssen. Nicht weil es für Gott wichtig ist, sondern für uns menschen. Gott vergibt und hat bereits vergeben. Für uns ist vergebung und wiederherstellung etwas befreiendes.
    Ich bin deiner Ansicht Ragamuffin, denn um Vergebung zu bitten ist sehr wichtig, denn dann setzt man sich mit dem Fehlverhalten auseinander und das ist heilend und reinigend. Wie leicht sprechen Christen Vergebung zu und haben sich nicht mal mit dem Problem richtig beschäftigt. Was ist dann der Gewinn oder das Ende von dem Ganzen? Es brodelt im Untergrund und kommt später wieder hoch. Gerade Liebe sollte um Vergebung bitten um eine gefestigte Liebe bleiben zu können. Alles zudecken um der Liebe willen ist für mich ein Seelenbetrug.
    Ich denke auch, dass es beim Thema Vergebung nur in zweiter Linie um Gott geht - in erster Linie soll sie uns fürs Leben reifen lassen. Wir müssen lernen, dass das Leben auch Enttäuschungen mit sich bringen kann (auch bei Menschen die wir lieben) und wir müssen lernen, damit umzugehen, sich damit auseinander zu setzen. Liebe ist kein Sonntagsspaziergang sondern ein steiniger Weg der immer mal wieder Schlaglöcher hat. Aber wenn wir uns gegenseitig rausholen aus diesen Schlaglöchern und diese zusammen auffüllen mit der Erde die aus der Problemverarbeitung herauskommt, dann wird dieser Weg der gute Weg sein in einer gefestigten Liebe die wenig erschüttern kann, weil sie bereit ist miteinander Probleme zu lösen.

    Es ist nicht leicht, denn man muss Kraft, Energie und viele Stunden dafür einsetzen. Aber wenn wir uns Menschen anschauen die nach diesem Motto leben, dann sind das sehr gefestigte Beziehungen.

  6. #6
    Zeuge Gast

    Standard

    Das Evangelium besteht ja darin daß Gott uns bereits in Christus vergeben hat. Wir brauchen nur den Platz in Christus einzunehmen.

  7. #7

    Standard

    Dieser Satz ist Hollywood und wird eine Illusion bleiben.
    Es wäre ein Traum aber es bleibt ein Satz aus einer Traumfabrik.
    Richtig. Später hat es Ryan O'Neal veräppelt.

    In dem film "Is' was, Doc?" sagt Barbara Steissand:
    "Lieben heißt niemals um Verzeihung bitten müssen."

    Und Ryan antwortet:
    "Das ist das blödeste, was ich je gehört habe!"




    Das Evangelium besteht ja darin daß Gott uns bereits in Christus vergeben hat. Wir brauchen nur den Platz in Christus einzunehmen.
    Was meinst du ganz konkret damit?

  8. #8
    Zeuge Gast

    Standard

    Seit dem Sündenfall denkt der Mensch daß Gott gegen ihn ist. Und der Mensch muß irgendwas tun um Gott milde zu stimmen, mit Gott ins Reine zu kommen. In dieser Einsellung gründen alle Religionen.
    In allen seinen Gleichnissen sagt Jesus daß nicht der Mensch, sondern Gott wirkt um den Menschen mit sich ins Reine zu bringen.
    Gott hat den Menschen immer geliebt, aber der Mensch glaubte es nicht. Und Gott musste seine Liebe unter Beweis stellen, indem er Jesus für uns sterben ließ als wir noch Sünder waren.
    Er hat uns bereits vergeben als wir noch dachten, daß er gegen uns ist, und wir irgendwas tun müssen um diese Vergebung zu erlangen.
    Das Evangelium ist die Botschaft darüber, daß Gott uns die Vergebung anbietet ohne daß wir ihn darum bitten. Mit einer Bedingung: die Vergebung bekommen wir in Christus.
    Wie zur Zeit Noahs die Rettung nur in der Arche war, so ist auch heute die Rettung, mit der Vergebung und allem drum und dran, in Christus.
    Und wie Noah musste in die Arche reingehen, nicht nur neben der Arche stehen, so müssen auch wir den Platz in Christus einnehmen. Es genügt nicht neben ihn zu sein.
    Als Jesus noch auf Erde lebte, konnte kein Mensch in ihm sein, nur Gott.
    Nach seiner Auferstehung aber können es auch wir, in dem wir uns mit ihm in der Gleichheit seines Todes identifizieren, da er sich mit uns im Tod identifiziert hat.
    Es heißt doch: "Ihr seid alle durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus, denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angeleg (oder habt den Platz, "in Christus", eingenommen)."
    Darum sagt auch Petrus: "Kehrt (denkt) um, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden."
    Wenn wir den Platz in Christus eingenommen haben, dann haben wir die Vergebung und brauchen um sie nicht zu bitten. Denn wir haben erkannt, daß Gott uns liebt und alles vergeben hat.
    Dann bleibt kein Platz für bitten, sondern nur für jubeln.
    Geändert von Zeuge (22.07.2008 um 11:46 Uhr)

  9. #9
    Zeuge Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Fisch Beitrag anzeigen
    Dieser Satz ist Hollywood und wird eine Illusion bleiben.
    Es wäre ein Traum aber es bleibt ein Satz aus einer Traumfabrik.
    In Christus wird jeder Traum wahr.

  10. #10

    Standard

    Das bedeutet also, das wenn ein christ sündigt, er keinesfalls um vergebung bitten soll, weil er bereits vergeben ist?

    Das verstehe ich nicht ganz....

    Dann macht auch das "Vater Unser" wenig sinn.

    In Christus wird jeder Traum wahr.
    Auch die träume aus zweitklassige kitschromane?
    Ich stimme fish zu, das ist ein traum, das an der menschlichen realität scheitert. Selbst in dem roman ist das der fall.
    Geändert von Ragamuffin (22.07.2008 um 11:59 Uhr)


 

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