Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
Wenn das Substantielle(http://www.aurora-magazin.at/wissens...t_kant_frm.htm) mit sich selbst identisch ist und also das Eine ist, was völlig unterschiedslos und einig nicht nur das Gleiche, sondern das Selbe ist, nämlich Gott der Eine, dann gibt es da keinen Individualismus, sondern alleine Gott, den man sich aber nicht als Individuum vorstellen darf (den man sich nämlich gar nicht vorstellen kann), sondern der jenseits aller menschlichen Vorstellung sein mag was er will, wir können ihn nicht erkennen,
Jesus sagt aber laut Johannes: "... der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, den ihr nicht kennt. Ich kenne ihn ..." (Joh. 7:28-29)
Dann schreibt Johannes noch: "Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat (ihn) kundgemacht." (Joh. 1:18)
Und noch: "Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen ..." (1Joh. 5:20)

Deshalb ja auch negative Theologie, die jede positive Bestimmung von Gott verneint, ...
Die negative Theologie kann nur von Menschen vertreten werden, die sich nicht verleugnet haben, die keinem Mensch glauben daß der eine Offenbarung Gottes erhalten hat, und meinen aus sich selbst die Wahrheit über Gott verstehen zu können.

... also auch den angeblichen Individualismus seines Wesens.
Ich spreche nicht vom Individualismus Seines Wesens, sondern vom Individualismus des Menschen.

Die wirklichen Dinge (Kant würde sagen „die Dinge an sich“) kennen wir gar nicht und können sie nicht kennen, da uns jedes Ding nur in der Erscheinung vorstellbar ist.
Geh mal in völliger Dunkelheit, ob deine eigene Erfahrung dich nicht eines Besseren belehrt.

Und da dieser Gott unerkannt ist, war und sein wird, ...
Für Individualisten.

... kann man ihn natürlich nicht mit dem Begriff des Individualismus beschreiben.
Nicht Ihn mit dem Begriff "Individualismus" beschreiben, sondern Er läßt sich nicht von Individualisten,mit individualistischen Begriffen, beschreiben.

Ein Gemeinschaftsmensch aber kann ihn beschreiben: "Gott ist /Gemeinschafts/Liebe." (1Joh. 4:16)

Wir sind eins in Gott, weshalb ich mir auch schaden würde, würde ich Dir schaden. Eine tiefere Verbindung ist zumindest mir nicht denkbar,
Und wie ist es hiermit?: "Hieran haben wir die Liebe erkannt, daß er für uns sein Leben hingegeben hat; auch wir sind schuldig, für die Brüder das Leben hinzugeben." (1Joh. 3:16)

Da wird die Nächsten- und Fernstenliebe nicht zum Gebot, sondern zur Notwendigkeit aus Vernunft-, aus Einsichtsgründen.
Nur was das nicht Böses tun betrifft. Was aber das Gute tun betrifft, gibt es keine Motivation.

Und einem Individulismus, der nur sich und seine Bedürfnisse betrachtet und dem alles andere egal ist, ist mit dieser Philosophie, diesem Glauben, vollends der Boden unter den Füßen weggezogen und unmöglich geworden.
Eben nicht. Der Individualist sieht zwar ein, daß er dem Nächsten nichts Böses tun soll, weil er damit letztendlich sich selbst schadet, hat aber, wie ich schon sagte, keine Motivation dem Nächsten Gutes zu tun. Wozu auch? Ist ja sowieso alles nur Erscheinungen, und keine Wirklichkeit.
Man kann ja noch weiter gehen und sagen, daß auch das Leiden nur Erscheinung ist. Und man kommt soweit, wie ich mal von einem indischen Guru (hab seinen Namen vergessen) gelesen habe. Er lehrte: der Mörder soll ruhig morden, im vollen Bewußtsein, daß er in Wirklichkeit kein Leben auslöschen kann.