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  1. #1
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    890

    Standard Schöpfungsauftrag - "Macht euch die Welt untertan"

    Birdwoman hat eine interessante Bemerkung gemacht, die mich fast verleitet hätte "vor Ort" meinen gedanken hierzu zu formulieren. Allerdings wäre das nicht mehr im Rahmen des Threads gewesen, deswegen - und weil ich denke es könnte eine interessante Diskussion anregen über die Rechte und Pflichten als Mensch - habe ich einen eigenen Thread eröffnet. Meine gedanken hierzu einfach mal als Einleitung und Einladung zur Diskussion. Vor allem hoffe ich auch auf ein zwei Worte von jenen Gnakis hier, die sich in der Bibelforschung etwas besser auskennen.

    Zitat Zitat von Birdwoman
    Menschen sind fuer mich ein teil der schoepfung.
    Nicht die "krone der schoepfung" denen das recht gegeben ist alles andere in der schoepfung zu dominieren und auszubeuten
    Ob der Mensch die Krönung der Schöpfung ist, das weiß ich auch nicht zu sagen. Aber selbst angenommen er wäre es... ich denke oft, dass hier der Fokus etwas falsch gesetzt wird. Üblicherweise verbinden wir in der jüngeren Geschichte mit "König" und "Untertan" die Vorstellung eines absolutistischen Herrschers der völlige Gewalt über seine Untertanen besitzt und diese als Ressourcen zu seinem vielleicht nicht immer alleinigen aber doch primären Wohle nutzt.

    Wenn wir aber den Satz in der Bibel lesen, dann müssen wir gewahr werden, dass das Verständnis von Königtum ebenfalls raum- und zeitgebunden ist, d.h. wir müssen uns fragen, wie hat der Autor dieses wohl gemeint.

    Aber selbst wenn ich dem Gedanken der bibeltreuen Christen hier folge, welche in der Bibel das Wort Gottes sehen und somit ihre Botschaft immer als etwas aktuelles verstehen. Wenn ich Königtum mit heutigen Augen sehe, kann wirklich gemeint sein, dass wir das recht haben uns an der Natur zu bedienen? Sollte diese Aufforderung sich die Schöpfung "untertan zu machen" nicht mehr als Aufgabe verstanden werden? Und wenn ja, müßte man dann nicht eher den Fokus von den Rechten des Königs auf seine Pflichten lenken?

    Und da kommen mir "zweieinhalb" große Aufgaben in den Sinn, die dem Königtum zugesprochen wurden: Unterhalt des Heeres zur Landesverteidigung, Oberste Rechtsprechung und ein Bemühen um das Volkswohl. Müßte man dann nicht sinngemäß den Auftrag derart verstehen, "beschützt die Schöpfung, wahrt das Gleichgewicht und sorgt für ihr Wohl bzw. Heil"?

  2. #2
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    Beiträge
    2.934

    Standard

    Wo steht denn dass der Mensch die „Krone der Schöpfung“ sei? Nur damit man mal das genauer studieren könnte. Worin begründet diese Behauptung?


    Aber nun zum Herrschen:

    1.Mose 1,28 Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere (in denen eine lebende Seele ist V30), die sich auf der Erde regen!


    כּבשׁ (kabash)
    לכבוש unterwerfen, bezwingen, bewahren, aufbewahren, schützen, drücken
    כבש Rampe, Brücke, Schaf, Eroberer


    רדה (radah)
    לרדות unterjochen, bestrafen


    Die Erde untertan machen ... herrscht, befehligt denn der Mensch über Fische und Vögel und alle Tiere? Nein, dies hat er sicher nicht erreicht. Die Zerstörung der Natur ist weiter als das beherrschen. Und bei Gen-Manipulation usw kommen dann jene, die sagen, ja nicht in die Schöpfung Gottes eingreifen!


    Letzhin sagte jemand, dass Adam und Eva total perfekt gewesen wären, bis zum „Sündenfall“. Nur, kann etwas derartig perfektes Fehler machen? Oder waren die gar nicht so perfekt, wie man meint und somit bekommt auch die Geschichte im Garten Eden doch auch eine andere Bedeutung.
    Wollte Gott gar diesen „Sündenfall“? Aber sicher anders, als man das Geschehen im Garten Eden im Allgemeinen interpretiert. Denn da geht es um den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, und was hat dem Menschen schon diese Erkenntnis gebracht, als Brudermord und missbrauch der Erde und dem Ewigen vorschrieben zu wollen, was nun Gut oder Böse sei, wie er zu handeln und zu tun habe?


    Die Erde gilt es nicht zu beherrschen, denn dies gelingt dem Menschen doch nicht, und sein streben danach bringt ihn ins Verderben, sondern die Erde soll verwahrt, bewahrt sein. Das „beherrschen“ ist die Auswirkung dieser „Frucht“, dieses Begehrens wollens.


    Lehit

    Alef

  3. #3

    Standard

    Der Mensch muss erkennen, dass er der Erde Untertan ist.
    Wenn wir nicht unseren Energiebedarf, unseren Wasserverbrauch, unseren Fleischkonsum, die Umweltverschmutzung, die Artenzerstörung, die Treibhausgase drastisch mäßigen, dass kann sich die Erde auch eines Untertanes entledigen.
    Wer an das Gute im Menschen glaubt, der bewirkt das Gute im Menschen. >HIER KLICKEN<

  4. #4
    Zeuge Gast

    Standard

    "Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles samentragende Kraut gegeben, daß auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an dem samentragende Frucht ist: es soll euch zur Nahrung dienen." (Gen. 1:29.)

    So teilte Gott dem Menschen mit, daß er, der Mensch, den Wachstum der, für seine Enährung notwendigen, Kräuter und Bäume beeinflußen kann.
    Was die Tiere nicht bewußt machen können. Sie fressen "alles grüne Kraut", also das, was bereits gewachsen ist.

    Wenn wir dann den zweiten Kapitel nicht als Wiederholung, sondern als Fortsetzung des ersten vestehen, dann lesen wir:
    "und noch gab es keinen Menschen, den Erdboden zu bebauen"
    Keiner benutzte sich der, bereits gegebenen, Information.

    Weiter heißt es dann: "da bildete Gott, der HERR, den Menschen"
    Wenn wir jetzt das Wort "bildete" als Ausbildung nehmen, dann sehen wir hier einen Menschen, der in der Schule Gottes die längs gegebene Information vom "samentragenden" überdenkt, und das erste mal in der Praktik anwendet:
    "Und Gott, der HERR, (durch Menschenhände) pflanzte einen Garten ..."

    "Und Gott, der HERR, nahm den Menschen und setzte ihn ihn den Garten Eden (ließ ihn seßhaft weden), ihn zu bebauen und ihn zu bewahren."

    In diesen zwei Wörtern liegt die Herrschaft des Menschen über die ganze Erde.

    "Denn nicht den Engeln hat er den zukünftigen Erdkreis unterworfen, von dem wir reden;
    es hat aber igendwo jemand bezeugt und gesagt: Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, oder der Menschen Sohn, daß du auf ihn achtest?
    Du hast ihn ein wenig unter die Engel erniedrigt; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekönnt;
    du hast alles unter seine Füße gelegt.
    Denn indem er ihm alles untewarf, ließ er nichts übrig, das ihm nicht unterworfen wäre; jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen.
    Wir sehen aber Jesus, der ein wenig unter die Engel erniedrigt war, wegen des Todesleidens mit Herlichkeit und Ehre gekrönnt."
    (Hebr. 2:5-9.)

    Erst wenn die Menschheit sich in Christus zu eine Gemeinschaft zusammenschließt, wid sie ihre Herrschaft über die Ede, im Gottgewollten Sinn, antreten können.

  5. #5
    manlovi Gast

    Standard

    Brisantes Thema!

    Zitat Zitat von Kasper Beitrag anzeigen
    Wenn ich Königtum mit heutigen Augen sehe, kann wirklich gemeint sein, dass wir das recht haben uns an der Natur zu bedienen?

    nein

    Sollte diese Aufforderung sich die Schöpfung "untertan zu machen" nicht mehr als Aufgabe verstanden werden? Und wenn ja, müßte man dann nicht eher den Fokus von den Rechten des Königs auf seine Pflichten lenken?

    ja

    Und da kommen mir "zweieinhalb" große Aufgaben in den Sinn, die dem Königtum zugesprochen wurden: Unterhalt des Heeres zur Landesverteidigung, Oberste Rechtsprechung und ein Bemühen um das Volkswohl. Müßte man dann nicht sinngemäß den Auftrag derart verstehen, "beschützt die Schöpfung, wahrt das Gleichgewicht und sorgt für ihr Wohl bzw. Heil"?

    ja

  6. #6
    halbnomadin Gast

    Standard

    Was stellt sich Gott wohl unter einem Herrscher vor?
    Jemand, der gnadenlos alles unterlegene ausbeutet und vernichtet, was er fürchtet?
    Oder jemand, der sich darum kümmert, der ein Gleichgewicht herstellt, die Fehler verzeiht, fördert.

  7. #7

    Standard

    Ok, ich beisse.
    Ist ja auch eins der themen was bei mir einen rohen nerv beruehrt.
    Wo das in der Bibel steht mit der "krone der schoepfung" weiss ich auch nicht, Alef. Denke das ist ein Deutscher christlicher spruch - in English gibts andere, aber aehnliche.
    Der mensch soll ja als ebenbild Schoepfers erschaffen sein und alles andere in der schoepfung nicht. Ich hab mich immer gewundert woher wollen die menschen wissen, dass Schoepfer nicht in alles andere in der schoepfung auch etwas von seinem ebenbild gelegt hat??

    Jedenfalls hat "die krone ueber alles" damit zu tun als boss ueber den rest der schoepfung bestimmen zu koennen. Sie sich eben untertan machen, und das mit gewalt wenn noetig. In English wird das das dominion mandate - der herrschafts befehl - genannt! Alles klar, eh?

    Ein pastor hat es mir mal folgenderweise beschrieben :
    Maennlichen christen [keine weiblichen christen, denn das herrschen ueber...ist nur maennern gegeben] ist von gott befohlen zu subdue [unterwerfen, bezwingen, unterdruecken, verdraengen] alles in der natur/erde, einschliesslich aller feindlichen menschen und letztendlich aller nichtchristen. Das wort subdue bedeutet etwas/jemand mit gewalt niederzuwerfen, um es/ihn/sie dazu zu zwingen dem herrscher dienst zu leisten.

    Solche ideology ist eine typisch westliche denkweise.
    Die gegnerische beziehung zwischen mensch und erde/natur.
    Die ueberzeugung das alles in der erde und natur dem menschen feindlich gesinnt ist und daher gefaehrlich ist.
    Deshalb muss mann beweisen, dass er boss und herrscher ist ueber erde und schoepfung, einschliesslich ueber sogenannte minderwertige menschensorten und frauen [selbst die der eigenen kultur].
    Aus dieser denkweise entwickelt[e] sich auch die zerstoerungswut gegen die erde und ihre nicht-menschlichen geschoepfe, und heute kann man [wenn man will] ganz klar sehen was diese weltanschauung angerichtet hat.
    Ich muss dir recht geben, GottesKind, Mutter erde kann uns menschen jederzeit "abschuetteln" und sogar vernichten.

    Die einstellung nicht-westlicher voelker zu erde und natur ist grundsaetzlich anders. Die fixe herrscheridee fehlt. Anstatt dessen sehen sich die menschen als einen teil des ganzen - einen teil der natur und erde. Die betonung ist nicht auf ausbeutung und unterdruecking, sondern auf leben MIT dem rest der schoepfung in harmonie und balance.

    Ein krasses beispiel fuer diese kulturellen weltanschauungsunterschiede ist die anschuldigung weisser Amerikaner an indianische menschen : Die tun ja nichts mit dem land! Was dann als rationale gebraucht wird um zu rechtfertigen den voelkern des landes ihr land [mit allem was drin ist] zu stehlen.....
    Was soll das "sie tun nichts damit" heissen?
    Sie machen keine monokultur agriculture, holzen keine ganzen waelder ab, minen kein gold und silber und uranium und...., bauen keine staedte [meiste nicht], legen keine suempfe trocken, daemmen [?] keine fluesse, rotten nicht die "raub"tiere aus, etc. etc.

    Die Europaeischen/Amerikanischen Puritans [calvinistische christen] sahen sich [sehen sich heute noch] als gottes auserwaehltes volk und neues Israel.
    Die indianischen voelker waren/sind die verhassten Cananites, nur fuer die hoelle bestimmt, und ihr land war/ist von gott den herrenmenschen gegeben.
    Wenn der Anglo gott seinen auserwaehlten den befehl gab/gibt sich die erde untertan zu machen, dann meint er damit auch alle nicht-auserwaehlten menschen.

    Dieser Anglo gott mit seinem angloamerikanisierten evangelium ist nicht mein Schoepfer. Auch hab ich keinen wunsch ueber andere menschen oder nicht-menschliche wesen und mutter erde zu herrschen. Mir liegt viel mehr das in harmonie und balance leben.

    birdwoman

  8. #8

    Standard

    Birdwoman schrieb: "Anstatt dessen sehen sich die menschen als einen teil des ganzen - einen teil der natur und erde. Die betonung ist nicht auf ausbeutung und unterdruecking, sondern auf leben MIT dem rest der schoepfung in harmonie und balance."

    Dieser Satz gefällt mir. Wir sollten endlich umdenken. Es wird höchste Zeit dafür.

  9. #9
    Registriert seit
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    NRW, Nähe Köln
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    258

    Standard

    Auch ich habe genau diesen Satz von Birdwoman als wichtigsten Kernsatz gesehen "leben MIT dem rest der schoepfung in harmonie und balance."

    Was ist der Mensch, wenn er alles vernichtet? Durch seinen Größenwahn und seine machtpolitischen und zerstörerischen Anstrengungen sich selber erhöht, aber von Mutter Natur als Konsequenz erniedrigt wird?

    Jeder sollte aufwachen und erkennen, dass die Erde und seine Geschöpfe alle den Funken GOTTES enthalten. Der Mensch mag, wenn man der Evolution glauben mag, an oberster Stelle stehen und die Tierwelt durch den aufrechten Gang und seine Intelligenz überholt haben, doch sind wir Menschen nicht besser oder wichtiger als ein Tier oder ein Gewässer oder ein Baum, denn jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze und jeder Stein haben den selben Weg vor sich:
    Den Weg nach HAUSE ins REICH GOTTES.


    GOTT zum Gruß!
    In allem behandelt eure Mitmenschen so, wie ihr wünscht, dass sie euch behandeln möchten.
    (Mt. 7,12)

    GOTT wird es ermöglichen.
    GOTT ist der einzig Wahre, der dies schaffen kann.

    (empfangen durch einen Boten GOTTES)

  10. #10

    Standard

    Hallo
    Ich denke es ist ein "Übersetzungsfehler"
    Es sollte heißen: "Macht euch der Welt untertan!"


 

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