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  1. #1

    Standard Rabbinische Schulen

    Hallo,

    kann mir jemand vielleicht ein Buch empfehlen oder etwas dazu schreiben, welche rabbinischen Schulen es damals (hmm wann gab es die ersten Schulen und bis wann?) gab, was da gelehrt wurde, wie sie entstanden sind, in welcher Gesinnung,
    wie die Erziehung damals aussah, auf welchen Werten basierend?

    Mir fiel nämlich heute auf, dass es vergleichbares nicht mehr gibt,
    sowas wie Lehre und Geistbildung,
    zumindest in der abendländischen Kultur,

    Bildung und Intellekt wird ja sowas von hochgehalten, Wissenschaft, Schulbildung,
    aber was die Lebenserziehung, Wertebildung, Geistschulung betrifft,
    da sind doch die Menschen den Eltern, dem Zufall oder dem Fernsehen überlassen - oder gar nichts -

    und wenn sie auf die Suche gehen und gar nicht so genau wissen wonach eigentlich
    da wo der Platzhalter ist der auch gar nicht erwähnt wird weil er auch nicht ins Konsumdenken passt,

    gibt es 1000e von Strömungen und "Gurus",
    da muss man erstmal schauen wo kommt sowas her ist das überhaupt gut und zielführend? Gehts da um Profit und wird da menschlisches gelehrt damit Menschen sich groß vorkommen, Anerkennung bekommen, Macht?

    Und die Rolle der Lehrer, die gibts ja leider auch nicht mehr so wirklich....

    Priester gibt es noch, aber Lehrer die so ähnlich wie damalige Rabbis waren, die lebten was sie lehrten, die sich nicht auf menschlische gesellschaftliche Schulsysteme bezogen und vieles ungeprüft verkaufen oder ohne große Beziehung zu den Schülern,
    sondern auf die Wahrheit der Schriften begründet waren und die Ehrfurcht vor Gott hatten und diese auch vermitteln wollten? Auch um der Liebe zu Gott willen, um der Liebe zur Wahrheit und zum Wohl der Schüler?

    Ein echtes Manko unserer Zeit *find*

    -tiffi

  2. #2

    Standard

    Hallo.

    Zitat Zitat von tiffi74 Beitrag anzeigen
    Auch um der Liebe zu Gott willen, um der Liebe zur Wahrheit und zum Wohl der Schüler?
    Zum einen gibt es ja immer noch konfessionelle Schulen, welche diese Ziele auch immer noch verfolgen, so eben auch jüdische Schulen wo Rabbis unterrichten, im von dir beschriebenen Sinn.

    Aber auch allgemeine bzw. staatliche Schulen haben hier zahlreiche Ziele, welche eigentlich genau in diese Richtung gehen. Das Problem u.a. in Deutschland ist nur, dass man eben nicht wegen sondern trotz dieser Ziele Lehrer wird und dann eben nicht um Kinder zu erziehen, zu bilden, sondern um sein Fach zu lehren. Dadurch verschwinden dann bei der Umsetzung diese Ziele alle wieder bzw. werden hinter Fachwissen versteckt.

    Gruss,
    Jakow

  3. #3
    Isaak Gast

    Beitrag

    Die Ausbildung von Rabbinern erfolgt in der Regel an einem Rabbinerseminar auf Hochschulniveau oder im Rahmen einer traditionellen Talmudhochschule, einer Jeschiwa. Z.B. Deutschlands einziges wissenschaftlich ausgerichtetes Rabbinerseminar ist das zum progressiven Judentum gehörende Abraham-Geiger-Kolleg an der Universität Potsdam. Es nahm im Wintersemester 2001/2002 seine Arbeit auf. Am 14. September 2006 wurden in der Neuen Synagoge Dresden mit Daniel Alter, Tomás Kucera und Malcolm Matitiani die ersten Absolventen ordiniert.

    Bis 1939 gab es in Berlin mit der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums und dem orthodoxen, von Esriel Hildesheimer 1873 gegründeten Rabbinerseminar zu Berlin zwei wissenschaftlich orientierte Ausbildungsstätten und in Breslau mit dem Jüdisch-Theologischen Seminar eine. Dies alles wurde aber zerstört und vernichtet.

    2009 gründete die Lauder Foundation im Rahmen ihrer Jeschiwa das Rabbinerseminar zu Berlin, das die Tradition orthodoxer Rabbinerausbildung in Berlin wieder aufnehmen will. Die ersten Absolventen - Avraham Radbil und Zsolt Balla - wurden am 2. Juni 2009 in der der Münchner Synagoge Ohel Jakob ordiniert. Die Heidelberger Hochschule für Jüdische Studien hat ebenfalls einen Studiengang für das Rabbinat im Angebot, das binnendifferenziert auf verschiedene jüdische Denominationen orientiert werden soll.

    Rabbinerinnen und Rabbiner in Deutschland sind in der Deutschen Rabbinerkonferenz, dem Dachverband der Orthodoxen Rabbinerkonferenz und der Allgemeinen Rabbinerkonferenz, organisiert.

    Jüdische Priester gibt es nicht mehr.

    Literatur:

    • Rabbinische Gutachten über die Verträglichkeit der freien Forschung mit dem Rabbineramte, 2 Bde, Breslau 1842-1843.
    • Moses Braunschweiger: Die Lehrer der Mischna, Biographien der grossen Talmudgelehrten (Tannaim) Basel - Zürich: Morascha 1993 (Erstausgabe Frankfurt am Main 1890).
    • Simon Schwarzfuchs, Etudes sur l'origine et le développement du rabbinat au Moyen Age, Paris 1957.
    • Gerd A. Wewers: Geheimnis und Geheimhaltung im rabbinischen Judentum Berlin - New York: de Gruyter, 1975. ISBN 3-11-005858-8.
    • Simon Schwarzfuchs, A Concise History of the Rabbinate, Oxford/Cambridge 1993.
    • Julius Carlebach (Hrsg), Das aschkenasische Rabbinat: Entstehung, Entwicklung, Krise und Erneuerung, Berlin 1995.
    • Adin Steinsaltz: Persönlichkeiten aus dem Talmud. Basel - Zürich: Morascha 1996.
    • Andreas Brämer, Rabbiner und Vorstand Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Deutschland und Österreich 1808-1871, Wien 1999.
    • Carsten L Wilke, Den Talmud und den Kant: Rabbinerausbildung an der Schwelle zur Moderne, Hildesheim und New York 2003.
    • Biographisches Handbuch der Rabbiner - Teil 1: Rabbiner der Emanzipationszeit 1781-1871 München: Saur, 2004 (2 Teilbände, knapp 2000 Biographien enthaltend) - Teil 2: Rabbiner 1871-1945 (i. E.)


    Lehit

    Isaak


 

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