@Zeuge

Das ist Unsinn, denn der übrige Text sagt aus, worin man ernst oder eifrig sein soll.
Als Unsinn empfand ich wie gesagt eher die Gleichstellung von Ernst und Eifer. Wenn nun die richtige Übersetzung eifrig sein soll, bitteschön. Das Kapitel aus der Offenbarung aus dem Du zitierst, richtet sich übrigens an die Gemeinde von Laodizea und wird wohl mit entsprechender Intention verfasst worden sein.

Das ist immer wieder das, was Du so völlig ausblendest in Deiner Bibelinterpretation. Alle Schreiber der Bibel haben mit einer ganz bestimmten und sicher auch teilweise völlig unterschiedlichen Intention geschrieben. Deshalb verbietet sich eine wilde Kombination der unterschiedlichen Texte, sondern man sollte sich besser in Bewusstsein dieser Intention den dahinterliegenden Geist öffnen und das ist meiner Überzeugung nach der Geist der Liebe und Versöhnung.
Wenn man dies nicht tut, kannst Du mit der Bibel alles und nichts „beweisen und befehlen“, wie z.B. den Völkermord bis hin zu den Alten und Babys, was dem Geist der Liebe und Versöhnung in meiner Vorstellung nicht gerecht würde.

Und der willst du bleiben, koste es was es wolle. Das ist deine Sache. Glaub aber nicht, daß du, als Provosorium, selbst mit dem kleinsten Mitglied des Leibes Christi gleichgezählt wirst.
Du weißt ja, dass ich ein Anhänger der Negativen Theologie in der Interpretation Meister Eckharts bin und Eckhart hat zu diesem Thema einmal gesagt, dass man sich selbst erkennen (wahrnehmen) soll und wo man sich erkannt (gefunden) hat, soll man von sich ablassen.
Jesus meinte im Thomasevangelium (Logie 42): Seid vorübergehende. Und diesem Jesuswort bin ich sehr verbunden. Es ist so einfach und doch von einer wunderbaren Tiefe, Reichtum und Schönheit.
Es bedeutet, dass man nicht in, sondern nur bei den Dingen sein soll und allezeit nur in Gott, denn er ist in jedem Augenblick immer gleich nah und gegenwärtig, völlig unabhängig davon, wie ich selbst die Situation empfinde, beurteile und erlebe.
Deshalb hängt mein Herz nicht an meinem Ich, das ich als provisorisch empfinde, sondern meinem Wesen ist etwas Vorübergehendes inne, das Freude am vergänglichen hat.
Ich fröne nicht einem radikalen Individualismus, wie Du mir gerne immer wieder mal unterstellst, aber ich weiß, dass die Kreatur Mensch immer einzigartig und individuell ist und deshalb kein Mensch mit einem anderen in seinem Kreatursein identisch ist.
Aber ich glaube gleichzeitig auch daran, dass in jeder Kreatur ein göttlicher Funke sitzt, der völlig unterschiedslos und mit sich selbst identisch der EINE ist und also die Einheit (die Du im übrigen glaubst durch einen Theokommunismus erst noch herstellen zu müssen) substantiell schon immer vollzogen ist.

LG
Provisorium