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  1. #1
    Tomas Gast

    Standard Liegt der Ursprung des christlichen Fisch-Symbols in Indien?

    Liegt der Ursprung des christlichen Fisch-Symbols in Indien?

    Seit Hermann Usener’s religionsgeschichtlichen Untersuchungen gibt es die These, dass das christliche Fisch-Symbol aus Indien in das Morgenland importiert wurde. In seine Arbeit „Die Sintflutsagen“ hat er auch ein Traktat eingefügt über „Christus als Fisch“ (2). Er hat darin das christliche Fischsymbol in Zusammenhang gebracht „mit dem in der indischen Flutsage hervortretenden wunderbaren Fisch, der demjenigen, der ihn fängt, durch Errettung oder Wunscherfüllung es lohnt, dass er ihn schonte.“ (3). Schon vor Usener hat Angelo de Gubernatis das christliche Fischsymbol aus Indien hergeleitet, aber seine Veröffentlichung ist ziemlich unbeachet geblieben (4). Da nun Usener derartiges dokumentiert hat, wurde der Sache mehr Aufmerksamkeit geschenkt. R. Pischel widmete ihr eine ausführliche Darstellung (5). Danach erklärt sich die Entstehung des christlichen Symbols ΙΧΘΥΣ = CHRISTUS wie folgt: Der Sinn des ΙΧΘΥΣ-Symbols ist, „dass unter dem Bilde des Fisches der Erlöser oder Retter bezeichnet werden soll. Deswegen deutete man auch das „Σ“ des Wortes ΙΧΘΥΣ als ΣΩΤΗΡ (= Sotär, d. h. Retter). Gibt es also ein Volk, in dessen Sage und Kultus der Fisch die Rolle des Erlösers gespielt hat, so wird es wahrscheinlich, dass das christliche Symbol von diesem Volke entlehnt ist, wenn sich auch sonst Beziehungen zwischen der Religion dieses Volkes und dem Christentum nachweisen lassen. Beides ist der Fall in Indien.“ (6).

    Pischel führt die Sage vom Fischkönig Samada an, der durch Anrufung seiner Väter sich und seine Fisch befreite, als sie von Fischern in einem Netz gefangen worden waren; die Erzählung vom König Padmaka, der sich bei einer Epidemie in einen Rohitafisch verwandelte und mit seinem Fleisch das Volk von der Gelbsucht rettete (7).

    Pischel hebt auch hervor, dass der Fisch in Indien zu den acht Mangala, d. h. Glückszeichen, gezählt wurde. Ebenso findet er sich unter den 216 Glückszeichen auf den Fußsohlen des Buddha und der Fisch wird auf die Wände der indischen Häuser gezeichnet als Schutz gegen die Dämonen (8).

    Pischel erklärt den Übergang des Fischsymbols von Indien in das Christentum folgendermaßen: Von den Visnuiten übernahmen das Symbol die Buddhisten. „Aus den Himalayaländern kam das Symbol nach … Turkestan. Hier lernten es die Christen kennen und übertrugen es auf ihren Erlöser.“ (9)

    Diesen Ausführungen Pischel’s stimmt Hans Schmidt explizit zu. In sein Buch („Jona. Eine Untersuchung zur vergleichenden Religionsgeschichte“) hat er auch einen Traktat eingeschaltet: „Das Fischsymbol in der christlichen Kirche“. Er schreibt: „So wird das christliche Fischsymbol im letzten Grunde von derselben mythischen Gestalt herstammen, der wir in dem „großen Fische“ der indischen Märchen …. begegnet sind.“ (10).

    Diese von Pischel und Schmidt befürwortete These, dass das christliche Fischsymbol aus Indien in das Abendland importiert wurde, kann nur zugestimmt werden, wenn eine Verbindung zur damaligen Zeit zwischen Indien und dem Abendland nachgewiesen werden kann.

    Indien lag seit Alexanders indischem Feldzug nicht mehr in nebelhafter Ferne. Tertullian bezeugt uns, dass man 197 n. Chr. auch im Abendland von indischen Bräuchen wusste. Um die Christen vor dem Vorwurf der Unproduktivität zu bewahren, sagt er einmal (Apol. C. 42): „Wir sind keine Brahmanen oder indische Gymnosophisten, Waldmenschen und aus dem Leben ausgeschieden“ (11). Wertvoller noch ist eine Stelle in Hippolyts Philosophumena, wo die Philosophie und Lebensauffassung der indischen Brahmanen in eingehender Weise zur Darstellung kommt (12). Das läßt doch auf ziemlich lebhafte Beziehungen des römisch-griechischen Westens und dem fernen Indien schließen. Das ergibt sich auch daraus, dass nach Eusebius gegen Ende des zweiten Jahrhunderts (unter Kaiser Kommodus) Pantänus, Vorsteher der Katechetenschule von Alexandrien auf einer Missionsreise bis nach Indien gekommen war.

    Wir wissen, dass bei der Pfingstpredigt des Petrus sich unter den Zuhörern Parther, Meder und Elamiter befanden, also Bewohner von Gegenden, die noch östlich von Babylon gelegen sind. Es ist daher durchaus nicht ausgeschlossen, ja sogar wahrscheinlich, dass bereits im ersten Jahrhundert das Evangelium bis nach Indien gedrungen ist.

    Quelle: http://www.heilungundbefreiung.de/html/fischsymbol.html

  2. #2
    Victor Gast

    Standard

    Danke Tomas, interessanter Beitrag!

    Victor

  3. #3
    Natuki Gast

    Standard

    Lieber Tomas,
    Danke - sehr interessant.
    Ich denke, wir machen uns oft nicht genug deutlich, über welch große Distanzen auch zur damaligen Zeit mit den damaligen Verkehrsmitteln schon Handels- und Heerstraßen verliefen. Man war sehr multi-kulturell und ansatzweise globalisiert damals.
    Winke-winke,

    Natuki

  4. #4
    Tomas Gast

    Standard

    Schön das er euch gefällt, ich war selber erstaunt darüber, wobei es mir schon bekannt war das in der Indischen Mythologie der Fisch ein Glücks und Schutzsymbol darstellt. Ähnlich wie die Chamsa (die Hand Gottes) im Jüdischen u. Arabischen, gibt es im übrigen auch in Indien (Ahimsa Jain Symbol). Ich habe eine Chamsa, da sind auch Fische abgebildet :-))

    Ich liebe das Fisch- Symbol mehr als das Kreuz.

    Friede und Liebe sei mit euch

    Tomas

  5. #5

    Standard

    Wenn man schon mal dabei ist, die Ursprünge von Religionen zu beleuchten, insbesondere auch vom Christentum...
    Ich würd da beim Fisch nicht aufhören. Und wenn ich nun weiß, woher der Fisch ursprünglich kommt, warum will ich ihn mir zum Zeichen setzen? Warum will ich überhaupt so ein Zeichen setzen?
    Ich verstehe das nicht. Führt doch vom Wesentlichen weg - unserem himmlischen VATER.
    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!" (Kurt Tucholsky)

  6. #6
    Tomas Gast

    Standard

    Hallo liebe Inara,

    sicher braucht niemand einen Fisch um an Gott zu glauben, es bracht auch niemand ein Kreuz oder eine Kirche um an Gott zu glauben. Aber es spricht doch auch nichts dagegen sich einen Fisch oder ein Kreuz um den Hals zu hängen um damit seine Zuneigung zum glauben zu bestätigen. Es ist ja auch eine Art Dazugehörigkeitssymbol. So wie Juden den Magen David als Glaubenssymbol für sich beanspruchen.

    Religionssymbole gab es schon seit Menschengedenken und es muss nicht alles von Gott wegführen. Es ist ja wohl mehr davon abhängig was jeder einzelne mit seinem Symbol verbindet und wenn es mich an meinem Glauben an Gott erinnert wie soll es mich dann von Gott wegführen?

    Friede und Liebe Tomas

    Zitat Zitat von Inara Beitrag anzeigen
    Wenn man schon mal dabei ist, die Ursprünge von Religionen zu beleuchten, insbesondere auch vom Christentum...
    Ich würd da beim Fisch nicht aufhören. Und wenn ich nun weiß, woher der Fisch ursprünglich kommt, warum will ich ihn mir zum Zeichen setzen? Warum will ich überhaupt so ein Zeichen setzen?
    Ich verstehe das nicht. Führt doch vom Wesentlichen weg - unserem himmlischen VATER.

  7. #7

    Standard

    Lieber Tomas :-)
    wegen mir kann jeder seine Symbole tragen oder auch nicht.

    Ich habe keinerlei "äußere" Symbole wie Kreuz, Fisch, Gemeindemitgliedschaft etc mehr. Da habe ich mich eines Tages gefragt: Irgendwie will ich nach außen zeigen, dass ich "gläubig" bin, aber wie mache ich das? Meine Antwort für mich: Falsche Frage, falscher Wunsch. Lebe es! Du brauchst keine Symbole und Zeichen; sondern handle und tue.
    Für mich ist das eine Aufgabe.
    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!" (Kurt Tucholsky)

  8. #8
    Tomas Gast

    Standard

    Ist doch schön liebe Inara,

    ich freue mich für deinen Weg. Ich glaube "brauchen" ist an dieser Stelle vielleicht auch der falsche Denkansatz, ich brauche Wasser und Nahrung zum leben. Ich brauche es auch nicht nach draußen zu tragen, denn ich missioniere nicht. Aber ich mag manche Symbole wie den Fisch und ich verbinde damit schon die Urchristenheit und ihren steilen Weg welchen sie auf sich nahmen. Es tut mir also gut und deswegen Trage ich es heute offen, was die damaligen Christen mit ihren leben bezahlen mussten.

    Noch was, ich trage es und lebe es, also es geht auch beides lach***

    Dir noch einen schönen sonnigen Rest Sonntag..

    Friede Tomas


    Zitat Zitat von Inara Beitrag anzeigen
    Lieber Tomas :-)
    wegen mir kann jeder seine Symbole tragen oder auch nicht.

    Ich habe keinerlei "äußere" Symbole wie Kreuz, Fisch, Gemeindemitgliedschaft etc mehr. Da habe ich mich eines Tages gefragt: Irgendwie will ich nach außen zeigen, dass ich "gläubig" bin, aber wie mache ich das? Meine Antwort für mich: Falsche Frage, falscher Wunsch. Lebe es! Du brauchst keine Symbole und Zeichen; sondern handle und tue.
    Für mich ist das eine Aufgabe.

  9. #9
    Victor Gast

    Lächeln

    Ich mag Fisch in allen Variationen... gebraten und gedünstet, gekocht und sogar roh (Matjes), auch als Admin mag ich ihn, am Liebsten aber habe ich den Fisch am Heck eines Autos, zeigt er mir doch, dass vor mir Fahrender ein gläubiger Mensch ist... das erfreut mein Herz und ich danke Gott für diesen Vordermann.

    Victor

  10. #10
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    Fisch mag Fisch auch *G*






 

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