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Hybrid-Darstellung

  1. #1

    Standard

    Zitat Zitat von Merav Beitrag anzeigen
    Ich habe heute einen sehr interessanten Artikel gelesen, den ich euch nicht vorenthalten will.
    Mh, die erste Behauptung halte ich schlicht für Schwachsinn, hier jeglichen Atheismus dem Judentum zuzuordnen und damit den Kampf dagegen (z. B. gegen den Kommunismus) als Antisemitismus anzusehen. Tragisch dabei empfinde ich auch noch, dass diese These selber auf antisemitische Vorurteile zurückgreift. Ganz so als wäre der Kommunismus etc. eine rein jüdische Erfindung und Veranstaltung.

    Auch die Folgende These der Feindschaft von Judentum und Christentum kann ich so wie dort beschrieben nur als Schwachsinning ansehen. So kann vieles von dem dort behaupteten leicht wiederlegt werden, wie bspw. die These dass orthodoxe Juden sich gewaltsam gegen Christen stellen könnten, wenn sie nur in der Mehrheit wären.

    Auch ansonsten ist dieses Buch trotz seines Titels (stammt ja aus dem Jahre 1935!) weit von dem entfernt, was heute in der Antisemitismusforschung vertreten wird. In diesem Sinne halte ich diesen Text auch für jede Diskussion für völlig unbrauchbar.

    @Marav
    Was dann zu der Frage führt, was du an dem Text nun interessant fandest bzw. warum du uns hier darauf meintest aufmerksam machen zu müssen?

  2. #2

    Standard

    Ist mir Wurst für was du das hältst.

    Der Text ist immernoch aktuell. Was denkst du wir oft mir schon so Sätze wie "Ihr habt unseren Erlöser ermordet" vor den Latz geknallt wurden.
    Und ja, ich sehs als Antisemitismus bzw. Antijudaismus, wenn Christen Juden missionieren wollen und somit die jüdische Kultur auslöschen, quasi als Nebeneffekt. Mir ist schon oft der blanke Hass von Christen entgegengeschlagen, weil ich partout diesen Jeshu ablehne und nicht gedenke, mich christlich zu orientieren... da wird aus der angeblichen Liebe zum Volke Israel schnell der Hass auf die vermeintlichen Trotzköpfe.

    Denn letztendlich hat der Artikel Recht: Es kann einen Waffenstillstand geben aber keinen echten Frieden oder Kompromiss. Denn der gravierende Unterschied - Jeshu- steht immernoch dazwischen. Und solange noch ein Christ für die Bekehrung der Juden betet, kann von gegenseitiger vollwertiger Anerkennung keine Rede sein.
    Je weniger wir Trugbilder bewundern, desto mehr vermögen wir die Wahrheit aufzunehmen.
    (Bedeutungsschwangerer Schwachsinn)

    ~JEWISH PRIDE~

    מֵרַב

  3. #3

    Standard

    Liebe Merav,

    wovor hast du Angst?

    Das habe ich mich schon gefragt, als du davon berichtet hast, wie Christen jüdische Feste feiern und somit Kulturraub begehen.

    Ich war auch Christin und bin - nachdem ich einen anderen Weg eingeschlagen habe - ebenso getriezt worden; da haben die auch für mich gebetet, damit ich den Weg der Finsternis verlasse und zurück ins Licht komme usw. usf. Mich ärgert dieses "Missionieren" auch. - Aber du musst es auch so sehen: Diese Menschen meinen, dass sie das Heil verkünden, und indem sie für dich beten usw., wollen sie dir Gutes tun. Es ist so gesehen also ein Akt der Nächstenliebe; auch wenn du es nicht so empfindest (ich auch nicht), ich will nicht unbedingt Böses per se hineinlegen.
    Antisemitismus findet man, wenn man sucht, in allen Schichten - ebenso wie Rassismus.

    Lasst uns zuerst danach trachten, zum VATER im Himmel zurückzukehren und Beziehung mit IHM zu haben.
    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!" (Kurt Tucholsky)

  4. #4
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    7

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    Ich kann mich Inara`s Worten nur anschließen.

    @Merav
    Was denkst du wir oft mir schon so Sätze wie "Ihr habt unseren Erlöser ermordet" vor den Latz geknallt wurden.
    Wer solche Sätze raus lässt, hat nichts begriffen. Dreh dich um und geh weg von solchen Menschen.

    Aber ich spüre auch deine Wut und mit Wut im Bauch mit anderen zu Diskutieren kann auch nichts bringen - weder für dich, noch für dein Gegenüber.
    Schau mal Merav, Jakow hat einfach seine Meinung zum Thema geschrieben und du hast so geantwortet: "Ist mir Wurst für was du das hältst." Was denkst du löst das bei ihm aus?
    ......kann von gegenseitiger vollwertiger Anerkennung keine Rede sein.
    Gegenseitige vollwertige Anerkennung kann nur gelingen oder einen Anfang finden, wenn man den anderen in seiner Meinung und seinem Leben auch stehen lassen kann und ihn so annehmen kann wie er ist. Aber das scheint das Schwierigste zu sein für Menschen.

    Habt einen schönen Tag
    Fisch

  5. #5

    Standard

    Zitat Zitat von Fisch Beitrag anzeigen
    Wer solche Sätze raus lässt, hat nichts begriffen. Dreh dich um und geh weg von solchen Menschen.

    Gegenseitige vollwertige Anerkennung kann nur gelingen oder einen Anfang finden, wenn man den anderen in seiner Meinung und seinem Leben auch stehen lassen kann und ihn so annehmen kann wie er ist. Aber das scheint das Schwierigste zu sein für Menschen.
    Da kann ich nur zu nicken.
    "Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!" (Kurt Tucholsky)

  6. #6

    Standard

    Schau mal Merav, Jakow hat einfach seine Meinung zum Thema geschrieben und du hast so geantwortet: "Ist mir Wurst für was du das hältst." Was denkst du löst das bei ihm aus?
    Ist mir auch Wurst *g*
    Wenn jemand das was ich Poste, einfach mal als "Schwachsinn" betitelt ohne darüber nachzudenken- so eine "Meinungsäußerung" nehm ich nicht ernst.

    Liebe Merav,

    wovor hast du Angst?

    Das habe ich mich schon gefragt, als du davon berichtet hast, wie Christen jüdische Feste feiern und somit Kulturraub begehen.
    Es ist ganz einfach so: Die Juden sind zunächst mal ein eher kleines Völkchen. Die Zahlenangaben variieren von 9 - 15 Millionen. Das ist verglichen mit Christentum und Islam eine lächerliche Zahl.
    Viele Millionen dieser Juden kommen aus der ehemaligen UdSSR. Dort war Religionsverbot und die Juden haben ihre jüdischen Wurzeln und das Wissen über ihre eigene Kultur verloren.
    Wenn diese dann in ein anderes Land einwandern, sei es Deutschland, USA oder Israel, was passiert dann wohl als erstes (wobei dem in Israel ja so langsam ein Riegel vorgeschoben wird, B'H)?
    Die Missionare stehen vor der Tür, erzählen diesen Juden irgendwelchen Geigel von Jeshu und messianischen Juden und fangen sie so ein, in ihr Netz. Denn diese Juden denken, sie machen da was jüdisches. Und somit werden tausende von Juden durch arglistige Täuschung dazu gebracht, den Bund zu verlassen.
    Nun ist es aber so: G"TT sieht das Volk als Einheit. Jedes schwache (bzw davongelaufene) Glied schwächt die ganze Gruppe (darum werden Konvertiten auch so ganz intensiv überprüft, um kein Risiko einzugehen dass sie später doch wieder aussteigen). Das Volk wird entzweit und auseinandergerissen.
    Und die jüdische Kultur geht damit unter. Das, was diese sogenannten "messianischen Juden" da treiben, hat mit der einzigartigen jüdischen Kultur nichts am Hut, das sind klägliche Nachahmungsversuche mit gravierenden Veränderungen.

    Nehmen wir an, die Missionare hätten Erfolg und alle Juden (was aber B'H nicht passiere wird solange ich noch lebe *g*) würden sich zu Jesus bekehren. Das wäre der Untergang des Judentums und der Untergang dieser Kultur. Adolf würde sich freuen.

    Generell gesagt: Wenn man eine Kultur mag, deren Feste etc., und sie feiern will- dann sollte man sie in vollem Umfang annehmen und nicht einfach den Namen und einzelne Elemente missbrauchen und modifizieren.
    Je weniger wir Trugbilder bewundern, desto mehr vermögen wir die Wahrheit aufzunehmen.
    (Bedeutungsschwangerer Schwachsinn)

    ~JEWISH PRIDE~

    מֵרַב

  7. #7
    samu Gast

    Standard

    Liebe Merav,

    ich kann deine warnende Stimme gut verstehen, und ich bin wahrlich kein Freund von messianischen Juden, die in meinen Augen Christen jüdischer Herkunft sind. Das ist der eine Punkt, der andere ist der, dass es in der Geschichte unseres Volkes schon immer diesen Missionseifer anderer Völker für ihre Kulte gab, ich denke da ganz explizit an den Hellenismus.
    Doch man muss eben auch zur Kenntnis nehmen das die Säkularisierung in Israel und unter Juden Weltweit ein weit aus größeres Problem ist, sicher auch verursacht durch die Schoa, als irgendwelche Missionare. Und da gibt’s nicht nur christliche! Da denke ich doch gleich mal an die Bahais, die ihren Stammsitz in Haifa haben.

    Ich denke zudem das jüdische Menschen durchaus aus ihrer Geschichte gelernt haben mit solchen Situationen umzugehen. Genau hieraus muss sich schon aus unserem Eigeninteresse ein Bemühen entwickeln den Dialog zu suchen, um Vorurteile abzubauen. Allerdings glaube ich kaum, dass die „Holzhammermethode“ die richtige ist. Wir müssen bereit sein geduldig mit unserem Gegenüber zu sein. Denn was in 1800 Jahren an theologisch – rassistischen und faschistoiden Gedankengut geprägt wurde, dass lässt sich eben nicht in zwei drei Sätzen aufklären und aus den Köpfen verdammen.

    Dazu mal eine Lebensnahe Situation. Mein Sohn damals 10 Jahre war im kath. Religionsunterricht (er wollte unbedingt dabei sein, weil sein bester Freund auch da war) und da sprach der Religionslehre (es um die Osterzeit) vom Tod Jesu und sagte dann „natürlich“ auch, die Juden sind für den Tod Jesu verantwortlich sie haben veranlasst ihn kreuzigen zu lassen. Da sprangt mein Sohn empört auf und sagte: Mein Papa hat damit überhaupt nichts zutun, der war da gar nicht dabei, mein Papa hat nicht Jesus gekreuzigt. Der Religionslehrer wusste nicht, dass mein Sohn jüdischer Herkunft ist und erschrak wohl ziemlich. Dann kam der berühmte Kindermund dazu, der in unverständiger Art und Weise – ohne böse Absichten – sich zu Wort meldete. Mein Sohn rannte weinend nach Hause und erzählte mir was geschah.
    Was mich jedoch am meisten betroffen machte war folgender Satz meines Juniors. Ach Papa, ich will hier weg, ich will kein Israeli sein.

    Das sind Situationen, die einen wieder ganz schnell in die geistige Realität holen und trotz zahlreicher Entschuldigungen von Seiten der Schule und dem Lehrer ändert es nichts an der Tatsache, dass man noch immer ein Leben im Ausnahmezustand führt.

    Doch wir müssen lernen dann aktiv zu werden und in dessen Folge habe ich viele Vorträge an besagter Schule über das Judentum und über dessen Geschichte gehalten, die sich auf weitere Schulen ausweiteten und sich großer Beliebtheit erfreuten.
    Und was ich ganz besonders in Erinnerung habe war, dass mal ein Junge aus der Klasse meines Sohnes zu mir sagte, eure Religion finde ich echt Cool. Nun, mein Junior hatte bis heute keine Probleme mehr diesbezüglich.

    Haben wir also den Mut in freundschaftlicher Weise unserem Gegenüber, der durch irrwitzige Lehren in seinem Verstand vergiftet wurde, die andere Seite der Medaille aufzuzeigen. Meine Erfahrungen sind dies bezüglich sicher nicht immer positiv, denn es gibt immer die ewig Gestrigen, doch ich habe eben auch andere Erfahrungen gemacht und diese überwiegen.

    Samu
    Geändert von samu (01.05.2008 um 11:48 Uhr)

  8. #8

    Standard

    Zitat Zitat von Merav Beitrag anzeigen
    Wenn jemand das was ich Poste, einfach mal als "Schwachsinn" betitelt ohne darüber nachzudenken- so eine "Meinungsäußerung" nehm ich nicht ernst.
    Entschuldige, ich habe kurz darüber nachgedacht und diese Bewertung auch begründet. Muss ich nun also aufgrund deiner Reaktion annehmen, dass du ebenso vertritts, dass Kommunismus eine jüdische Veranstaltung ist und jeder der dagegen eintritt ein Antisemit ist? Immerhin ist dieses der "Schwachsinn" aus dem Artikel, welche du hier eingebracht hast.

  9. #9

    Standard

    Zitat Zitat von Merav Beitrag anzeigen
    Ist mir Wurst für was du das hältst.
    Guter Ansatz für eine offene Diskussion ;-)

    Zitat Zitat von Merav Beitrag anzeigen
    Der Text ist immernoch aktuell. Was denkst du wir oft mir schon so Sätze wie "Ihr habt unseren Erlöser ermordet" vor den Latz geknallt wurden.
    Sicherlich, aber wird diese Haltung von ALLEN Christen vertreten? Ist dieses die Ansicht der grossen Kirchen? Nein und somit fällt die Kritik des Artikels in sich zusammen, welche ja auf dieser Behauptung aufbaut.
    Zitat Zitat von Merav Beitrag anzeigen
    Denn der gravierende Unterschied - Jeshu- steht immernoch dazwischen.
    Sicherlich steht er dazwischen, aber dieses bedeutet doch eben noch lange keine Gewalt und Aggression.
    Zitat Zitat von Merav Beitrag anzeigen
    Und solange noch ein Christ für die Bekehrung der Juden betet, kann von gegenseitiger vollwertiger Anerkennung keine Rede sein.
    Wer dieses sich wünscht, hat wohl weder Christentum noch Judentum richtig verstanden. Selbiges kann es hier nie geben, sondern alleine die Akzeptanz des Anderen, aber sicherlich nicht in dem was er vertritt.

    Und genau hier sehe ich den riesen Unterschied zum Artikel, welche hier beides gleichsetzt und behauptet, dass ein Frieden zwischen Christen und Juden undenkbar ist, da sie sich widersprechende Ansichten vertreten. Meine Haltung ist dieses nicht im Ansatz und jüdisch ist dieses ebenso wenig.


 

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