Zitat Zitat von helvetio Beitrag anzeigen
wenn man in einer Demokratie lebt und wählen geht, dann ist man an der Gesetzgebung über seinen Abgeordneten beteiligt. Die demokratische Legitimation ist da.
Also, wir hier in Deutschland haben eigentlich kein Mitspracherecht.
Die Demokratie ist eine Illusion; sie ist Diktatur auf Zeit. Wobei ich das "auf Zeit" mittlerweile vielleicht streichen würde.
Ich zumindest durfte noch nie über irgendein Gesetz oder einen Entwurf oder sonst was abstimmen - noch nicht mal über die "EU-Verfassung"! Vielleicht ist das in der Schweiz noch anders - dann freu dich darüber und geh abstimmen.
Mir ist hier in Deutschland zumindest das Wählen vergangen. Man hat die Wahl zwischen dem einen Übel und dem anderen. So wie in den USA auch.

Die Gesetze dieser Länder sind durch demokratische Prozesse zustande gekommen. Es gibt eine hohe Rechtssicherheit, es ist nichts zusammengeschustert worden. Die Rechtspflege funktionert.
Ende des 19. Jh. / Anfang 20. Jh. begannen die Banker, an Einfluss und Macht zu gewinnen. Sie sahen nur noch ein Problem: Es gab da ein Gesetz, das ihre neueste Idee, an Geld zu kommen, unmöglich machte. Letztendlich verabschiedete der Kongress ein Gesetz, das ihnen ihre Idee ermöglichte - und die Folgen dieses einen Gesetzes bekommen wir heute noch zu spüren, denn nach diesem Prinzip funktioniert unser System, die Erzeugung von Geld. Die Bankiers gewinnen, weil du und ich und andere Schulden machen. Ohne Schulden gäbe es das Papiergeld gar nicht.
Das will ich nur als ein Beispiel eines funktionierenden Rechtssystems anbringen. Toll.
Oder ein Schäuble, der offen in einem Interview sagt, dass jetzt schon "ungesetzliche" Überwachung von Personen durchgeführt wird - ich meine, das ist nichts Neues! Das schlimme ist, jetzt ist es noch illegal, die wollen es legalisieren. Toll.
Oder andere nette "Überwachungsgesetze", die so nicht durch das Verfassungsgericht kommen - so wird ausgelotet, wie weit man gehen kann. Toll, sage ich da nur.
Und schaut man mal auf die USA - da kriege ich die Krätze!
"Undemokratischen" Ländern rechne ich eines hoch an: Sie sind wenigstens ehrlich und verkaufen ihr Volk nicht ganz so für dämlich. Uns wird vorgegaukelt, wir seien frei und könnten mitbestimmen. Welch eine Illusion. Das ist der Witz. Sogar das Feudalsystem war ehrlicher.

Illusionen, Vorurteile, Fehlinformationen - das alles schafft Unfriede und Hass. Wenn wir jemanden hassen wollen, finden wir auch einen Grund, warum man ihn hassen muss. Und das verkauft man dann plausibel und mischt es unter's Volk. All das war doch letztendlich auch für den Antisemitismus verantwortlich. Beispiel Mittelalter und Pest: Während die "Heiden" dahinrafften, blieben die Juden weitestgehend verschont - natürlich, weil sie mit dem Satan im Bunde standen, und nicht wegen irgendwelcher Reinlichkeitsvorschriften.
Im Grunde genommen funktioniert es heute doch noch genauso. Stichworte Propaganda und Gehirnwäsche.

Das schlimme ist: Die Menschen glauben den Unfug, den die öffentlichen Medien verbreiten und nehmen nicht die Mühe auf sich, mal anderweitig zu recherchieren. - Hey, das kenne ich irgendwo her...

Der "Nachteil" der Demokratie ist, dass sie auf Mehrheiten beruht, aber es gibt kein besseres System.
Woher willst du das denn wissen? Solange ich keinen Beweis sehe, der diese Aussage belegt, glaube ich da mal gar nichts.
Vor 100 Jahren gab es noch keinen Laser, vor 50 wusste man noch nicht, was man mit ihm anfangen soll, und heute wird er allgemein eingesetzt. Es gibt wahrscheinlich noch etliche Systemformen, die aber für den ein oder anderen einfach nicht "passend" sind, weil er auf seinen Reichtum und seine Macht verzichten müsste.

Wenn einem etwas nicht passt, sollte man sich engagieren und Verbündete suchen.
Das erweist sich als schwierig, wenn man es mit einem Staat zu tun hat, der lange Zeit hatte, sich zu "organisieren". Da hilft vielleicht noch eine (gewalttätige) Revolution, die ich (noch) ablehne.

Ich finde es übrigens dreist, "nichtdemokratischen" Ländern weismachen zu wollen, dass "unser" System besser ist als "ihres". Erinnert mich auch wieder an die Religionen und an eine ganz bestimmte...

Vielleicht sieht jemand eine Chance, sich in einem der Brennpunkte der Ungerechtigkeit zu engagieren.
Parteien wie die BüSo werden ausgelacht, weil sie an "Verschwörungstheorien glauben". Dabei sind es vielleicht gerade solche Parteien, die Veränderung bringen könnten. Ich kann auf alle anderen "bekannten" Parteien getrost verzichten, eigentlich stecken sie alle unter derselben Decke.

Aber du hast recht, ich wünsche mir schon, irgendwann mal was zum Guten verändern zu können. Im Moment sind mir die Möglichkeiten dazu nicht gegeben, aber das ändert sich vielleicht noch.


Lieber Alef, ich möchte dir noch danke sagen für deine Links!


Zitat Zitat von Merav
Viele Christen sind halt echt so unterwegs, dass man über nix und niemanden mehr ne negative Meinung haben soll (außer natürlich die Christen selbst überalles Nichtchristliche, das ist dann wohl eine Ausnahme?!)
Jaja, das kenne ich...Keine "schlechte" Meinung haben dürfen, dafür aber fremdgehen...
Ich habe auch lange Zeit so gedacht. Aber mir ist da eines schnell aufgefallen: Ich war fast schon lebensunfähig. Ich wusste nicht, wie man Verantwortung tragen soll, wenn man jeden jederzeit einfach lieben und gern haben muss. Bei Entscheidungen muss man den ein oder anderen halt enttäuschen...

Ich habe mir als "Leitsatz" eines gemerkt: Der Gott Israels ist kein Gott des Chaos, sondern ein Gott der Ordnung.