
Zitat von
Die_Leuchte!
kann es sein, dass du die Fortsetzung unseres allerersten Wortwechsels gar nicht mehr gefunden oder gelesen hast? Denn dort sagte ich schon, dass allen Menschen nur ein und dasselbe ICH zukommen könne. Stichwort: "Jach-weh" ?!?!
In der Tat, Deine Ausführungen dort waren an mir vorübergegangen. Ich habe sie mir aber jetzt dann doch noch zu Gemüte geführt.
Auch wenn ich gestehen muss, dass ich mit der Herleitung von Sinnzusammenhängen aus der etymologischen Wurzel nicht wirklich vertraut bin, ist es doch ganz offensichtlich so, dass wir, obwohl aus völlig unterschiedlichen Richtungen kommend, am Ziel dann doch größtmögliche Einigkeit erlangen.
Sicher, jeder hat auf seiner Reise Unterschiedliches erlebt und andere Landstriche durchzogen, weshalb der Eine von idyllischen Tälern, der Andere von majestätischen Bergen zu berichten weiß, aber jenseits von Berg und Tal kommt man dann schließlich doch zusammen und feiert schlussendlich gemeinsam fröhliche Urständ...
Das mir persönlich befremdliche an "Deiner" Methode ist allerdings, ich nenn' es mal, dass "Philosophieren vom Schreibtisch aus".
Schon der gute Wittgenstein wähnte ja einst die Philosophie erledigt zu haben, indem er sie quasi für unmöglich, bzw. unsinnig erklärte und das sprachphilosphisch, in genialer Brillanz, in seinem Tractus darlegte. Erst durch die Beobachtung und Beschäftigung mit den lieben Kinderlein kam ihm dann langsam zu Bewusstsein, dass er seinem Wittgenstein 1, noch einen Wittgenstein 2 folgen lassen müsse, in der er dann der Sprache weitaus weniger Eindeutigkeit zugestand, als noch im Tractus angenommen...
"An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen", hatte Jesus gemeint und so ist mir mein philosophischer Über- und Unterbau zwar lieb und teuer, ich wäre aber "stante pede" bereit ihn bedenkenlos fahren zu lassen, wenn ich zurückbleiben und meinem Nächsten wohl tun könnte...
In diesem Sinne, gehab' Dich wohl liebe Leuchte und achte auf Dein Licht...
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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