Huhu liebe Fischi,
also persönlich könnte ich am ehesten die Version nachvollziehen, die auch Larson, ansprach. Ich selbst bin ein eher politischer Mensch und da man immer das verstehen kann, was einem irgendwo liegt, meine ich, dass Judas vielleicht wirklich total frustriert war, dass kein realer Umsturz kam. Ich denke nicht an einen Verrat, Judas wollte vielleicht nur provozieren, den "Druck erhöhen", dass Jesus endlich real zum Aufstand aufruft.
Denkbar wäre auch, dass evtl. ein Misverständnis vorlag, dass sich von außen wie ein Verrat liest. Es könnte sein, dass Judas sogar meinte, Jesus schützen zu können und selber Opfer eines abgekarteten Spiels wurde.
Samu hatte auch mal die Bedeutung der 30 Silberlinge basierend auf dem Tenach beleuchtet. Da kann er sicher noch viel dazu sagen.
Die gnostische Version beschreibt Judas als den innigsten Freund Jesu, der auf seinen Wunsch quasi den ersten Schritt macht, um Jesus' spirituellen Weg zu vollenden und zur Erlösung für die Menschheit hinzuführen. So etwa.
Ein interessantes Buch ist "Das Evangelium nach Judas" von Archer geschrieben.
Darin wird einiges frei erzählerisch gut beleuchtet und viele Denkansätze gegeben.
Ich nehme die Bibel nicht wörtlich und so muss ich gestehen, dass es mir oft so vorkommt, als sei gerade bei Judas und der Verrats-Geschichte und den Silberlingen das Wichtigste nicht erzählt, um ein bestimmtes "finsteres Bild" zu vermitteln. Ich kann mich dieser Intuition einfach nicht erwehren, obwohl sie mich trügen mag. Aber du wirst verstehen, was ich meine. Ich glaube, vielen anderen geht es ähnlich. Mir ist der Jehuda - der "Jude" dort zu negativ-klischeehaft, der "Gottesverräter". Da kommen mir Gedanken, wie im Laufe der späteren Kirchengeschichte böse manipuliert wurde.
Leider fehlt mir für weiteres der wissenschaftl. background. Das so als "brainstorming" und Antwort auf deine Frage.
Liebe Grüßle,
Natuki
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