Hallo Isaak
Ich sehe, es ist nicht einfach, etwas zu schreiben, was im andern dann Assoziationen aufgrund seiner Gefühle, Erfahrung, Wissen und Erkennen mit andern auslöst, auf dass es so verstanden wird, wie man es meint. So ist es auch wichtig, dass man einander kennen lernt, um zu verstehen, wie man es meint.
Etwas weniges von mir: Ich wurde im katholischen Erzogen und „bekehrte“ mich dann im Teenageralter, da ich ja Gott lieben wollte und besuchte von da an eine Freikirche, wo ich auch aktiv war. Alles so ganz nach dem damaligen Verständnis und Lehre, denn Informationen gab es ja nicht viele.
Was mir da schon immer Mühe machte, waren so die Aussagen des Paulus, aber auch besonders Interpretationen und Auslegungen über Israel, so dass man einfach die Verheissungen aus er Tenach nimmt, Worte wie Israel, Jakob oder Ephraim, streicht und es für sich oder die Gemeinde/Kirche interpretiert. Irgendwie konnte ich das nicht nachvollziehen. So holte man sich sämtlichen „Segen“ Israels, aber Strafe und Zurechtweisung wollte man dann doch auf Israel wissen.
Schliesslich beschäftigte ich mich mehr mit dem jüdischen Glauben, lernte auch einige wenige Worte hebräisch, damit ich in der Tenach nachschauen konnte, was da so in den deutschen Übersetzungen steht. So begann dann ein Umdenken, ganz unbeabsichtigt.
Tja, und deshalb würde es mir auch schwer fallen, die christliche Erlöser- und Opfertheologie mit dem Jüdischen zu verbinden, weil es gar nicht geht. Da stelle ich eher diese Theologie in Frage.
Oder aber dann haben die Geschichten da im NT in den Evangelien eine andere Bedeutung und Grundlage, und da man das jüdischen Ursprünge und Bedeutungen gänzlich weglässt, da das Christentum ja nichts mehr mit den Juden gemeinsam haben wollten (man schloss ja im Konzil in Nizäa 325 die „Juden-Christen“ aus, damit man nur die Lehre und das Verstehen der der Heiden-Christen hatte) und immer noch wollen, versteht man sie nur aus der christlichen Theologie.
So will ich da keinen Zionismus oder weiss ich was proklamieren, oder dass man sich zum Judentum bekehren soll, „hallachisch“ werden, das ist mir ferne, oder ein pseudo-jüdisches Christentum, aber ich wollte für Fisch diese andere Ebene von Zion betonen, welche doch konträr zu Ägypten, der Welt der Zweiheit und der Entwicklung steht. Sicher nicht, dass man meint, dass man Juda (Israel) nach Zion zurückbringen soll. Zion stellt da mehr die Einswerdung vom Menschen mit dem Ewigen dar. Darüber lese ich ja einiges in der jüdischen Literatur.
Aber das man nicht nur weinen oder trösten muss:
יד: רָנִּי בַּת־צִיּוֹן־־הָרִיעוּ יִשְׂרָאֵל שִׂמְחִי וְעָלְזִי בְּכָל־לֵב בַּת יְרוּשָׁלִָם׃
טו: הֵסִיר יְהוָה מִשְׁפָּטַיִךְ פִּנָּה אֹיְבֵךְ מֶלֶךְ יִשְׂרָאֵל יְהוָה בְּקִרְבֵּךְ לֹא־תִירְאִי רָע עוֹד׃
Zef 3,14 Juble, Tochter Zion, jauchze, Israel! Freue dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! 15 Der HERR hat deine Gerichte weggenommen, deinen Feind weggefegt. Der König Israels, der HERR, ist in deiner Mitte, du wirst kein Unglück mehr sehen. (Elberfelder; mit HERR ist natürlich nicht Jesus gemeint, sondern HaSchem)
Auch daran glaube ich, ganz "wörtlich", auch wenn ich den Zeitpunkt nicht kenne und will mich mit ihnen freuen (trauere aber auch, was man „Israel“ antut).
Lehit
Alef
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