Hi Isaak,
nun, ob die Lebensmüden nun Fanatiker oder Idealisten oder sonstwas sind, ist im Grunde ohne Belang. Verzweifelt sind die Lebensmüden alle, egal aus welchen Motiven. Und eigentlich sollte die Kirche diesen Leuten helfen, aber de facto tut sie das Gegenteil. Leute, die an Suizid denken, sind fast alle psychisch krank. Und ich reibe mich an der Kirche, die dem gegenüber nicht nur sprachlos ist, sondern diese erkrankten Menschen auch noch ausgrenzt, oder mit der Aufforderung verhöhnt: "Du musst nur glauben und lieben, dann wird alles gut".
Wie ich in diesem Thread schon erwähnt habe, halte ich den christlichen Glaubenssatz "Verzweiflung ist eine Sünde gegen die Hoffnung" als eine Verhöhnung von gläubigen psychisch Kranken, da sie ihre Verzweiflung nicht per Knopfdruck abstellen können. Die Voraussetzungen von Martin Luthers "Freiheit eines Christenmenschen" fehlen hier völlig. Denn ein psychisch Kranker ist nicht frei in seinen Gedanken, sein Denken ist erkrankt.
Isaak, wie geht eigentlich der jüdische Glaube mit psychischer Erkrankung um?
Liebe Grüße,
Picus
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