Hallo, =)

da gibt es eventuell noch etwas zu zu sagen, zumindest aus biblischer Sicht. Wenn du mit dem Folgenden nicht übereinstimmst, will ich das gern akzeptieren; doch ich kann hier nur aus biblischer Sicht argumentieren und werde mich auf die Heilige Schrift als Autorität berufen. Wer das tut oder nicht, sei ja jedem freigestellt.

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Deine Aussage kann ich leicht wiederlegen: Petrus hat doch mindestens ganauso schwer gesündigt, er hat seinen besten Freund verraten und dreimal geleugnet, und trotzdem hat er danach gesund und munter weitergelebt, und wurde sogar noch Heiliger.
Es ist ein Unterschied, ob man aus Angst um sein eigenes Leben jemanden verleugnet, den man kennt (wie Petrus), oder ob man jemanden in böswilliger Weise an seine Feinde verrät und ausliefert (wie Judas Iskariot). Der Unterschied liegt nicht in der Form der Sünde, sondern in ihrem Beweggrund: Ist Petrus etwas passiert, was er aus tiefstem Herzen bedauert hat, so hat doch Judas Iskariot wider besseres Wissen in böswilliger Absicht gehandelt. Auch war er nicht reumütig (was in seinem Fall auch nicht mehr möglich war, weil er gegen den Heiligen Geist gesündigt hatte), im Gegensatz zu Petrus, der bitterlich weinte, weil er Jesus ja liebte, den er verraten hatte.


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Ich kann in der Bibel nur lesen, das Petrus bitterlich geweint hat. Ich habe nirgendwo gelesen, dass er Jesus um Verzeihung bat, und ich habe nirgendwo gelesen, das ihm vergeben wurde.
In der Bibel steht sehr wohl, dass Petrus vergeben wurde. Es heißt: "Diesem geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an Ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfängt durch Seinen Namen." (Apg. 10:43). Da Petrus an Ihn glaubte (Mat. 16:16-18), ist ihm nach obiger Aussage logischerweise auch vergeben worden.

Außerdem ergibt sich aus dem Gesamtzusammenhang der Heiligen Schrift, dass Petrus vergeben wurde. Wenn ihm nicht vergeben worden wäre, hätte er die Pfingstpredigt nicht halten können, da diese ein Werk des Heiligen Geistes war. Der Heilige Geist wirkt aber nur in Menschen, die mit Gott versöhnt sind - und in diesem Fall war es Petrus. Dass er diese Predigt, die Gott durch Zeichen und Wunder bestätigt hat, überhaupt halten konnte, war nur dadurch möglich, dass ihm vergeben worden war.

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Judas hat ebenso seinen Verrat bereut wie Petrus, er hat sogar tätige Reue gezeigt, und das Geld zurückgegeben.
Der Gerechte wird aus Glauben leben, nicht aus Werken (Hab. 2:4, 5). Judas Iskariot hat nur insofern bereut, dass er aus Angst vor der Verdammnis versucht hat, seine Blutschuld durch die Rückgabe des Geldes, mit dem er sich schuldig gemacht hatte, rückgängig zu machen. Doch was ihm fehlte, war eine von Herzen kommende Reue über das, was er Jesus angetan hat. Sein schlechtes Gewissen war darauf beschränkt, dass er einen Unschuldigen ausgeliefert und sich selbst dadurch schuldig gemacht hat. Judas hatte Angst vor der Strafe Gottes und bereute daher in egoistischer Weise - voll und ganz auf sich selbst bezogen und nicht auf Jesus, den Verratenen. Ganz im Gegensatz zu Petrus. Darum ist Judas schuldig.

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Kann irgendjemand, kann die Kirche, oder sonst jemand in das Herz von Judas und Petrus hineinsehen? Das kann niemand.
Du hast Recht: Kein Mensch hätte in das Herz von Judas Iskariot sehen können. Doch der Herr Jesus konnte das, und er selbst ist es, der Judas verurteilt hat in dem Bewusstsein, dass dieser auf ewig verloren sein würde (). Wir sollen von unserem menschlichen Standpunkt aus betrachtet nicht richten (Mat. 7:1, 2), doch wenn der Herr Jesus selbst das Urteil ausgesprochen hat, dann richten wir nicht in hochmütiger Weise, wenn wir sagen, Judas sei verdammt, sondern wir geben nur das wieder, was der Herr selbst dazu sagt. Wir verurteilen Judas nicht. Das hat Gott bereits getan. Wir sagen nur, was Gott dazu sagt, und dann richten wir nicht in hochmütiger Weise.