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  1. #81

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    Zitat Zitat von Provisorium
    Das führt dann eben zu der Erkenntnis, dass auch die höchste Erkenntnis nur kreatürlich und geschaffen ist und man auch von ihr wieder lassen muss, um in die Einheit genommen zu werden. Das ist der Erkenntnisprozess, den Eckhart "Sohnerkenntnis" nannte.
    Ja, genau darum ging es mir. Dass die verstandesmässige Erkenntnis nur bis an ihre eigenen Grenzen heranführt und dann über sich hinausweist - und der dann folgende Schritt ist ein Schritt des Glaubens im Vetrauen auf die Überwindung dieser Grenze von Gott her. Ein "Lassen" der Erkennentnis, um ('nackt') "in die Einheit genommen werden" zu können.

    (Ich muss doch mal wieder Meister Eckhart lesen, ist ja schon sooo lange her, seit ich micht mit ihm beschäftigt habe)

  2. #82
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    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    (Ich muss doch mal wieder Meister Eckhart lesen, ist ja schon sooo lange her, seit ich micht mit ihm beschäftigt habe)
    Ich finde er liefert halt eine sehr schlüssige und auch schöne Philosophie des Christentums. Mehr ist es ja nicht. Aber es ist halt so anders, wie man für gewöhnlich über den christlichen Glauben philosophiert und nachdenkt und das finde ich persönlich sehr bereichernd.

    Ich weiß ja nicht wie Du literarisch ausgestattet bist, aber unter folgendem Link kannst Du alle Deutschen Predigten und Traktate von Eckhart lesen. Auch die einführenden Worte finde ich sehr lesenswert: http://de.scribd.com/doc/33299537/Me...n-und-Traktate

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  3. #83

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    Danke für den link!

  4. #84
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    Zitat Zitat von Padma Beitrag anzeigen
    Danke für den link!
    Sehr gerne!
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  5. #85
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    Aber ich würde jetzt gerne mal weg von Eckhart und habe hier einen Link gefunden, der in den Kreisen, die gerne die jüdische Wurzel des Christentums wieder stärker in den Vordergrund gerückt sehen würden, "heiß" diskutiert wird: http://firstfruits.de/

    Vielleicht habt ihr mal Lust da kurz reinzuschauen (Alef vielleicht...? Deine Meinung würde mich insbesondere sehr interessieren) und was dazu sagen.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  6. #86
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    Shalom Provisorium

    Was willst du darüber diskutieren?
    Solche Messianer gibt es verschiedene, und mit etwas jüdischem Tradition und Wissen werden Christen beeindruckt. Es wird sich aber schnell abflachen, lässt sich der Europäer wohl weniger solcher Tradition verpflichten.
    Die Palette reicht von christlich kopierten Lehren und Dogmen (also eher evangelikaler Art, nicht katholischer), wo man selbst Pessach „christlich“ feiert, bis hin zu jenen, die zumindest auch im NT dieses heidnische (hellenistische) Denken (was in der Tenach keinen Platz hat), kritisieren, und aus dem Moschiach zumindest keinen Gott machen.

    Komisch ist, dass die oben Erstgenannten auch klar betonen, dass nichts von der Schrift anders gelehrt werden darf… und trotzdem tun sie es, wenn sie da Jesus als gottgewolltes stellvertretendes Sündopfer betrachten, das hinwegnehmen soll ALLE Sünden der Welt….


    Was soll man davon halten oder dazu sagen? Jedem wie er meint Glauben zu müssen.

    Aber ich denke nicht, dass dies die Richtung sein wird, in die sich das Christentum entwickelt. Die „Charismatiker“ haben da weit mehr bewirkt, und werden es mithin weiter tun. Das ist weit „emotioneller“ und spricht den Menschen an, da der Mensch im Allgemeinen nicht so gerne denkt (sorry) und lieber Rednern nachläuft…..naja.

  7. #87
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    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Was willst du darüber diskutieren?
    Mich interessiert daran, ob das Christentum innerlich durch seine Genese vielleicht schon derart gespalten ist, dass es gar nicht so richtig weiß, wohin es sich letztlich orientieren soll. Die Spaltung die ich meine kommt wohl am deutlichsten bei Paulus, im Römerbrief Kapitel 7 und Kapitel 8 zum Ausdruck.

    Du hast darauf ja auch schon geantwortet und siehst in der weiteren Entwicklung eher die charismatische Richtung im Wachstum und sicher stimmt das auch und diese "hochemotionale Herangehensweise" mag ja tatsächlich auch recht erfolgreich sein, um Menschen mit dem Glauben bekannt zu machen, aber im weiteren Verlauf, das ist eben meine Beobachtung, stößt man sich früher oder später an der Frage bzgl. der Verbindlichkeit des Gesetzes und ob es nicht vielleicht doch notwendig sein könnte, diese Gesetze zu befolgen, um ein gottgefälliges Leben zu führen. Meist kommt dann so eine Art "Gesetze-Light-Version" dabei heraus, z.B. ohne die Speisevorschriften, aber dieses "Gespaltensein" drückt sich darin schon sehr schön aus.

    Paulus hatte ja geschrieben: "das Gesetz des Geistes, das in Christus Jesus lebendig macht, hat euch befreit vom Gesetz der Sünde und des Todes". Soweit so gut, aber natürlich sündigen Christen weiterhin und sterben müssen sie auch alle, was ist das also für eine Freiheit? Dann die Geschichte mit dem Fleisch, dass mit dem (wiedergeborenen) Geist im Streit liegt und das man abtöten muss. Das hat für nicht wenige Christen zur Konsequenz sich eben doch wieder stärker an den Gesetzen zu orientieren (wie gesagt, eher in einer "Light-Version").

    Gerade in "charismatischen Kreisen" gewinnt man dann mitunter den Eindruck, dass es da im Gläubigen ein beständiges Hin und Her zwischen alten Menschen im Fleisch und neuen Menschen im Geist gibt und darin drückt sich dann unter anderem dieses "Gespaltensein" aus, was dann sein Heil in den Gesetzen sucht, weil ja schließlich Jesus diese Gesetze nicht für ungültig erklärte.

    Natürlich tangiert das eher die Christen, die fleißig in der Bibel lesen und unbeschwert von kirchlichen Dogmen, sich selbst einen Reim auf ihren Glauben machen wollen. Das meine ich übrigens völlig wertfrei, ohne dieses Verhalten nun als besser oder schlechter betrachtet zu wissen. Aber muss nicht gerade da, wo man bibeltreu (also AT und NT gemäß) seinen Glauben gestalten möchte, fast automatisch diese Spaltung entstehen, weil sich beides abgeschlossen in sich eben gar nicht wirklich vereinbaren lässt?

    Und hat eine Religion, die mit solch einer Widersprüchlichkeit geschlagen ist, denn überhaupt eine Zukunft? Ich meine das lässt sich ja z.B. auch in der katholischen Kirche beobachten, in der Anspruch und Wirklichkeit auch ganz gerne mal weit auseinander driften und die deshalb zurecht von vielen Menschen als bigott wahrgenommen wird.

    Das sind halt so die Fragen, die mich beschäftigen, wenn ich über die Entwicklung des Christentums nachdenke.

    LG
    Provisorium
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  8. #88
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    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Das sind halt so die Fragen, die mich beschäftigen, wenn ich über die Entwicklung des Christentums nachdenke.
    .... die wohl kaum jemand wirklich beantworten kann. Optimisten träumen von weltweiter Erweckung, Pessimisten vom Niedergang, und der "Realist" zuckt mit den Achseln.

  9. #89
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    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    .... die wohl kaum jemand wirklich beantworten kann. Optimisten träumen von weltweiter Erweckung, Pessimisten vom Niedergang, und der "Realist" zuckt mit den Achseln.
    Gut gesagt! Lass uns mit den Achseln zucken!

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  10. #90
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    Da wir jetzt beim Achselzucken angelangt sind und sich sozusagen "bonnies Prophetie" jeden Tag aufs Neue bestätigt, (nämlich das man nicht wissen kann wohin sich das Christentum entwickelt, wir es aber sehen werden) nehme ich an, dass man hier an dieser Stelle keine weiteren Träume, Wünsche und Sehnsüchte für die Entwicklung des Christentums hat, oder?

    Dann darf ich mal versuchen zusammenzufassen:

    -Das Christentum hat unglaublich viele Facetten, wobei sich die charismatische Bewegung aber wohl noch am ehesten ausdehnen wird.

    -Im Katholizismus wird sich wahrscheinlich nicht allzu viel verändern, trotz neuen Papstes, weil das System nicht zur Dynamik neigt und nach eigenem Bekenntnis in Jahrhunderten, oder sogar Jahrtausenden "denkt".

    -Die jüdische Wurzel des Christentums wird wohl eher nicht stärker in den Mittelpunkt des Interesses geraten und eine Randerscheinung bleiben.

    -Eine ausgeprägtere Auseinandersetzung mit dem philosophischen Gehalt des Christentums stößt hier und da vielleicht auf Interesse, wäre sicher auch dazu in der Lage mehr Tiefgang bzgl. der Lehrsätze zu bieten, ist aber insgesamt zu speziell und zu weit weg von den Alltagserfahrungen der Menschen.

    -Der Absolutheitsanspruch des Christentums müsste aber gleichzeitig überwunden werden, damit jeder Gläubige nach seiner eigenen Fasson glücklich werden kann und als gleichwertig betrachtet wird. Das "Schwarzweißdenken" als Folge dieses Absolutheitsanspruches ist angesichts der Vielfalt und Buntheit in dieser Welt nicht "zeitgemäß", schafft unnötige Gegensatzpaare und verhindert eine Begegnung auf Augenhöhe.

    -Der Rest ist Achselzucken...

    Ist das so richtig? Hab' ich was vergessen?

    LG
    Provisorium
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