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Alef
Nein, Demut, welche da der Ewige will, äussert sich nicht in „nichts wisse, wollen, haben“. Das ist schon eine Akzentverschiebung.
Welche Demut will denn dann der Ewige?

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Alef
Liebe geht nur mit Gefühl und Hingabe, das besagt nicht, dass Gott menschliche Eigenschaften haben sollte, sondern das wir göttliche Eigenschaften haben , welche und geboten sind zu nutzen. Das macht auch keine absolute Aussage über den Ewigen.
Aber natürlich macht es das. Wenn Du behauptest der Mensch habe göttliche Eigenschaften, dann musst Du ja ein Bild davon haben welche menschlichen Eigenschaften göttlich sind. Also müsstest Du eine zutreffende Aussage über den Ewigen treffen können, sonst könntest Du einige Eigenschaften des Menschen ja gar nicht als göttlich bezeichnen. Wenn man Liebe, Demut, Empathie, Sorgen, Behüten als göttliche Eigenschaften am Menschen sehen möchte, dann muss ich Gott eben auch in diesen Bildern fassen. Was aber, wenn die Liebe und Sorge um einen Menschen, des anderen Menschen Leid und Not bedeutet? Und so sieht es in dieser Welt nun einmal aus. Schau doch nur einmal ins politische Tagesgeschäft, dann weißt Du was ich meine.
Wir sind aus unserem eingeschränkten Blickwinkel heraus nicht im Ansatz dazu in der Lage zu bestimmen, was an uns göttliche Eigenschaften sind. Natürlich nehmen wir zunächst an, dass es etwas mit dem moralisch Guten zu tun haben muss, aber dann bitteschön auch konsequent. Und konsequent moralisch Gutes macht keinen Unterschied zwischen den Menschen. Und Unterschiedslosigkeit gibt es nun einmal nicht in der Welt, sondern eben nur in der Einheit.

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Alef
Gott ist kein Computer, der mechanisch handelt, nach dem „Prinzip“ des Programmierers.
Wer behauptet denn das Gott ein Computer sei? Versuch doch mal all diese Bilder weg zu lassen und Gott sein zu lassen was er will.

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Alef
In redlicher Weise zugeben, was ist denen redlich? Die Philosophie?
Natürlich ist die Philosophie redlich. Sie denkt über unsere menschliche Art des Denkens nach. Mehr Redlichkeit kann man von nichts und niemandem erwarten!

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Alef
Was soll der Massstab dessen sein?
Unser Denken ist der Massstab, was denn sonst? Was anderes haben wir ja nicht.

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Alef
Also setzt sich die Philosophie sich selbst den angeblichen redlichen Massstab. (das macht aber auch die Religion... udn somit kaum ein Unterschied)
Diese Schlussfolgerung ist falsch. Nicht die Philosophie setzt sich selbst den Massstab, sondern unsere Art des Denkens setzt sich selbst den Massstab. Anders geht es ja wohl auch nicht.

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Alef
Verstanden wird man eher mit wenigen kurzen prägnanten Worten. Weisheit gebracht keine langen Thesen, deshalb sind solche Spruch und Zitate kurz, und ein (fast) jeder versteht sie.
Ich habe persönlich nicht den Eindruck, dass jeder versteht was Weisheit ist, wenn auch sicher fast jeder davon eine Vorstellung hat. Aber Weisheit verlangt Selbstreflexion und die Fähigkeit Perspektivwechsel vornehmen zu können/wollen und das können und wollen ganz viele Menschen ganz und gar nicht. Hier nochmal mein Verweis an das momentane politische Geschehen.
Das ist sogar wissenschaftlich erwiesen und man hat festgestellt, dass der Höhepunkt der menschlichen Weisheit im Durchschnitt mit etwa Mitte vierzig erreicht ist. Natürlich ist das ein fließender Prozess, aber davor und danach lebt der Mensch in mehr oder minder starkem Selbstbezug, was nicht als weise gilt.
Wie gesagt, das lässt sich unmöglich mit Bestimmtheit sagen, aber Weisheit ist nicht einfach so und voraussetzungslos da. Sie entwickelt sich in der Auseinandersetzung mit der Welt. Und wer viel über die Welt nachdenkt hat größere Chancen weise zu werden, als jemand der nur sich selbst sieht und auf sich selbst schaut.
Ich wurde hier lediglich immer wieder aufgefordert meine Sicht der Dinge darzustellen und ich bemühe mich dies möglichst präzise zu tun. Ich mache mir damit nicht eben wenig Arbeit und da ist es reichlich unfair, das was ich sage allein schon deshalb gering zu achten, weil es nicht nur in kurzen Sentenzen geschieht.
Wenn das mit der Weisheit alles so unmittelbar einleuchtend und einfach ist, warum geht es dann in dieser Welt nur so wenig weise und so arg ungerecht zu? Aber das liegt bestimmt an den Menschen, die sich wie ich viele Gedanken machen und aufgrund dieser Gedanken ihr Leben komplett in den Dienst kranker und hilfsbedürftiger Menschen stellen. Stimmt's? Die bösen Ideologen, die die Menschheit als substantielle Einheit begreifen und sich deshalb nicht wichtiger nehmen als jeden anderen auch. Stimmt! Die müssen dran Schuld sein!

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Alef
Aber es geht ja um das Christentum, wohin es sich vielleicht entwickelt....
Schon lange nicht mehr. Das Spiel heißt haut und relativiert das Provisorium wo ihr nur könnt. Und wenn ihr etwas nicht richtig versteht, dann dreht es euch nach eigenem Gusto zurecht und haut dann nochmal drauf. Wünsche noch viel Spaß dabei!
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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