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  1. #211
    Effi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Danke für Deinen Denkanstoß Jamie. Mir ist leider nicht die Gabe gegeben mich kurz fassen zu können. Ich bin vielleicht auch ein komplizierter Mensch. Aber Du hast Recht, ich nehme nicht nur Alef, sondern auch alle anderen hier und allgemein die Diskussionsthemen sehr ernst. Vielleicht zu ernst? Ich weiß es nicht.

    Aber Du kennst das ja glaube ich auch, dass man, wenn man hier schreibt und sich mitteilt, immer ein klein wenig in Sorge ist, man könnte nerven, oder jemandem zu nahe treten. Das versuche ich zu verhindern, indem ich versuche mich ausgewogen und reflektiert zu äußern. Und irgendwie entstehen da dann ganz schnell, ganz viele Worte und Sätze und plötzlich hat man dann die Sorge, dass man gerade aufgrund dieser vielen Worte und Sätze nerven und zu nahe treten könnte... Wie man es macht, macht man es verkehrt - ein Teufelskreis...

    LG
    Provisorium
    Provisorium,

    ich mag deine Beiträge sehr, auch wenn sie lang sind ;), sie sind nur deshalb lang, weil du versuchst präzise zu erklären, aufzuzeigen. Für mich lösten sich dadurch einige Missverständnisse.

    Manches bezogst du mir allerdings zu sehr auf dich als Person. Du fühltest dich teilweise ziemlich persönlich angegriffen, obwohl ich da keinen persönlichen Angriff sah. Ich hatte zuvor noch kaum etwas von Meister Eckhart gehört und es fiel mir sehr schwer seine Sprache und Ausdrucksweise in unsere heutige Denkweise zu übersetzen. Meine Reaktionen waren sehr authentisch, ich konnte zu den jeweiligen Zeitpunkten nicht anders reagieren. Erst durch deine Interpretationen und Übersetzungen konnte ich verstehen, um was es dir geht. In mancherlei Hinsicht kann ich dich gut versehen. So auch bezügl. deines Einsatzes für die Gleichwertigkeit aller Glaubenswege. Das ist ein besonderer Traum, den ich gerne mitträumen möchte, weil er real umgesetzt riesige und schreckliche Konfliktpotentiale reduzieren oder gar aus der Welt schaffen könnte.

    Beste Grüße,
    Effi

  2. #212
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    Standard

    Zitat Zitat von Effi Beitrag anzeigen
    ich mag deine Beiträge sehr, auch wenn sie lang sind ;), sie sind nur deshalb lang, weil du versuchst präzise zu erklären, aufzuzeigen. Für mich lösten sich dadurch einige Missverständnisse.
    Das tut sehr gut, dass Du mir sagst, dass Du das so erlebst!

    Zitat Zitat von Effi Beitrag anzeigen
    Manches bezogst du mir allerdings zu sehr auf dich als Person. Du fühltest dich teilweise ziemlich persönlich angegriffen, obwohl ich da keinen persönlichen Angriff sah.
    Zuvorderst fühlte ich mich deshalb angegriffen, weil ich mich mit diesem Ideologen- und Missionierungsvorwurf konfrontiert sah und dies in meiner Vorstellung zwei sehr negativ besetzte Begriffe ist. Ich war allerdings sehr überrascht, dass z.B. in Wikipedia zumindest der Begriff Ideologie eigentlich recht neutral dargestellt wird: http://de.wikipedia.org/wiki/Ideologie.

    Aber ich persönlich verstehe unter einer Ideologie eigentlich eher etwas, was sich als System anderen Menschen aufdrängen möchte, Vielfalt verhindern will und zur Gleichschalterei neigt. Und Missionierung tritt ja geradezu mit der Überzeugung auf, man müsse die eigenen Glaubensvorstellungen auf andere Menschen übertragen, weil diese sonst verloren gingen. Und das ist das genaue Gegenteil von dem, was ich hier zu vermitteln versuchte.

    Wahrscheinlich habe ich das dann tatsächlich zu persönlich genommen! Aber das hat mich wirklich getroffen.

    Zitat Zitat von Effi Beitrag anzeigen
    Ich hatte zuvor noch kaum etwas von Meister Eckhart gehört und es fiel mir sehr schwer seine Sprache und Ausdrucksweise in unsere heutige Denkweise zu übersetzen.
    Ich glaube das ist es auch, was ich völlig falsch eingeschätzt hatte und letztlich ein Stückweit die Probleme provoziert hat. Eckharts Armutspredigt spricht ja tatsächlich von unverdeckter Wahrheit und Wahrheit, die unvermittelt aus dem Herzen Gottes kommt. Sich diese beiden Begrifflichkeiten vor Augen führend, ist es wahrlich kein Wunder dahinter eine Ideologie zu vermuten.

    Aber Eckhart spricht allein deshalb von unverdeckter und unvermittelter Wahrheit, weil er in seiner Predigt versucht einen Erkenntnisprozess zu beschreiben, den er in anderen Predigten auch als "erkenntnisloses Erkennen", oder als "Sohnerkenntnis" bezeichnet. Damit wird letztlich eine Wahrheit angesprochen, die sich unserer menschlichen Erkenntnisfähigkeit völlig entzieht und also weder willentlich erreicht, noch verbindlich in Begrifflichkeiten ausgedrückt werden könnte.

    Es ist also keine Wahrheit gemeint der man folgen müsse, noch folgen könne, sondern die göttliche Wahrheit, die sich dem menschlichen Erkennen entzieht und sich in der Einheit mit Gott vollzieht. Und da ausnahmslos alle Menschen nach Eckhart ja in dieser Einheit sind, muss man sich eben auch keine Sorgen machen, wenn man seine Rede nicht verstehen sollte.

    Ich hatte von diesem besonderen Erkenntnisprozess in diesem Thread weiter vorne zwar schon einmal gesprochen, aber eigentlich war das damals mehr ein Dialog zwischen Padma und mir. Deshalb sollte ich die Philosophie Eckharts besser nicht immer so in den Mittelpunkt stellen. Ich kann verstehen, wenn sie bei erster Betrachtung auf viele Widerstände stößt und völlig abgehoben, oder gar anmaßend wirkt.

    Aussagen wie "das Gott Gott ist, dafür bin ich der Ursprung und wäre ich nicht, dann wäre Gott nicht", klingen völlig durchgeknallt. Erst wenn man dann erfährt, dass Eckhart hier von dem gedachten Gott menschlicher Vorstellung spricht und nicht tatsächlich von Gott, wird deutlich, was er eigentlich damit meint.

    Das sind sehr viele Voraussetzungen und es war völlig naiv und dumm von mir anzunehmen, dass Du aufgrund dieser Predigt verstehen könntest, was ich unter geistlicher Armut verstehe, was ja Deine ursprüngliche Frage an mich gewesen war. Tut mir leid, dass ich das nicht bedacht hatte. Ich hätte eher die Auslegung der Predigt in den Mittelpunkt stellen sollen und nicht so sehr die Predigt selbst. Ich glaube dann wäre vieles gleich deutlicher geworden. Aber so muss Dich die Predigt wohl erst einmal regelrecht geschockt haben und zur Auslegung hattest Du dann vielleicht auch gar keine Nerven mehr.

    Zitat Zitat von Effi Beitrag anzeigen
    Meine Reaktionen waren sehr authentisch, ich konnte zu den jeweiligen Zeitpunkten nicht anders reagieren. Erst durch deine Interpretationen und Übersetzungen konnte ich verstehen, um was es dir geht.
    Das stimmt. Da kann man nicht anders reagieren. Das ist mir jetzt auch klar geworden.

    Zitat Zitat von Effi Beitrag anzeigen
    In mancherlei Hinsicht kann ich dich gut versehen. So auch bezügl. deines Einsatzes für die Gleichwertigkeit aller Glaubenswege. Das ist ein besonderer Traum, den ich gerne mitträumen möchte, weil er real umgesetzt riesige und schreckliche Konfliktpotentiale reduzieren oder gar aus der Welt schaffen könnte.
    Der Glaube an Gott sollte Teil der Lösung menschlicher Probleme sein und nicht Teil des Problems. Verstehst Du was ich meine? Glaube ist für mich etwas ganz wunderbares, wertvolles und schönes. Es ist schlimm, dass aber viele Menschen verständlicher Weise damit nur Krieg, Leid, Machtmissbrauch und Märchen verbinden können.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  3. #213
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    2.934

    Standard Gott JHWH, der sich offenbarte….

    Gott JHWH, der sich offenbarte….


    Darauf baut nicht nur das Judentum, sondern eigentlich auch das Christentum. Beide haben einen einfühlsamen und liebenden, gnädigen und barmherzigen Gott, der sich offenbarte. Eigentlich auch der Islam.

    Es ist nicht ein „philosophischer“ Gott, welcher mit „modernen“ und doch ach so alten Gedanken einfach über verschieden Religionen als unbekannten und unfassbaren „Einheitsgott“ rübergestülpt werden kann und darf, auf dass es keine Religionskriege mehr gibt. Es ist unvereinbar mit solchem Gottesglauben. Differenzen wurden inzwischen genügend aufgezeigt.
    Tendiert das Christentum vollends in solche Lehre, ist es überflüssig, und würde eigentlich die chr. Lehre verleugnen. Die Philosophie gibt die „allgemeingültige“ Lehre über Gott vor, und nicht mehr der lebendige Gott.
    Das Judentum würde vollends seinen Gott JHWH verleugnen und fremden Lehren anhängen.


    „Emunah“ (hebr.), Glauben im jüdischen heisst nicht einfach etwas vermuten, was schön zu glauben sei, sondern „Wissen“ um diesen lebendigen Gott, und das Handeln daraus. Nein, nicht dass Gott damit fassbar oder gar beweisbar wäre, sondern es ist ein Wissen um all der Gnade und Barmherzigkeit, aber auch der Not wegen Ungehorsam, der Fürsorge und Zuwendung, wie ER mit Israel durch die Geschichte hindurch handelte.


    Wohin entwickelt sich das Christentum? Das ist doch das eigentliche Thema hier. Soll Meister Eckarts Philosophie die Lösung vorgeben, eine unter vielen? Auch wenn gewisse Aussagen zum Nachdenken anregen, aber so aus jüdischer Sicht ist sie im Ganzen nicht zu vereinen, auch wenn gewisses im hellenistischen Judentum sich schon verbreitetet hatte. Solche Lehre zum absoluten Massstab zu machen bedeutet, dass man das Judentum auch des geistigen Eigentums berauben würde….. Spätestens hier hört jegliche Redlichkeit solcher Ideologie und Philosophie auf, denn es übt Zwang aus, WIE etwas zu denken sei.

    Und auch aus „christlicher“ Sicht dürfte solches (hoffentlich) kaum Fuss fassen, da ansonsten so manche Glaubenslehre abgeschrieben werden müsste.


    Weiter würde ich mal einfach so behaupten, des Friedens wäre auch mit einer „Weltreligion“ nicht mehr. Und deshalb gibt es nur das eine, was die Menschheit lernen müsste: Toleranz in der Verschiedenheit.


    Über 200 Beiträge, wo es meist nicht um das Christentum geht, wohin es sich entwickelt.

    Nun kann man meinen Beitrag wieder zerstückeln, auseinander reissen und und und und...

  4. #214
    Effi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Die Philosophie gibt die „allgemeingültige“ Lehre über Gott vor, und nicht mehr der lebendige Gott.
    Das Judentum würde vollends seinen Gott JHWH verleugnen und fremden Lehren anhängen.
    Nee, eben gerade nicht. Es geht nicht um eine allgemeingültige Lehre über Gott, sondern darum, dass es eben dies gar nicht geben kann. Es geht um die Gleichwertigkeit unterschiedlicher Glaubensweisen und Wege. Gemeinsam haben sie alle die Einheit in Gott, welche die Toleranz für unterschiedliche Glaubenswege begünstigen könnte.

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Weiter würde ich mal einfach so behaupten, des Friedens wäre auch mit einer „Weltreligion“ nicht mehr. Und deshalb gibt es nur das eine, was die Menschheit lernen müsste: Toleranz in der Verschiedenheit.
    Es geht nicht darum eine Weltreligion auszurufen, sondern eher darum eine oder gar *die* bedeutsame Glaubensgemeinsamkeit zu finden, die insofern vereinte, dass Toleranz für Verschiedenheit selbstverständlicher gelebt werden würde.

  5. #215
    Effi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Das tut sehr gut, dass Du mir sagst, dass Du das so erlebst!
    Ja, die ganze Zeit über, hab es dir auch zwischendurch mal signalisiert, dass sich dein Abmühen mit Erklärungen für mich gelohnt habe, weil ich zunehmend besser verstand, um was es dir geht.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Zuvorderst fühlte ich mich deshalb angegriffen, weil ich mich mit diesem Ideologen- und Missionierungsvorwurf konfrontiert sah und dies in meiner Vorstellung zwei sehr negativ besetzte Begriffe ist. Ich war allerdings sehr überrascht, dass z.B. in Wikipedia zumindest der Begriff Ideologie eigentlich recht neutral dargestellt wird: http://de.wikipedia.org/wiki/Ideologie.
    Mit sicherheit lag darin eines der Missverständnisse. Ich schrieb ja schon, dass ich Ideologie zunächst als Anschauung betrachte, die erst durch abwägende Bewertung an Neutralität verliert.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Aber ich persönlich verstehe unter einer Ideologie eigentlich eher etwas, was sich als System anderen Menschen aufdrängen möchte, Vielfalt verhindern will und zur Gleichschalterei neigt. Und Missionierung tritt ja geradezu mit der Überzeugung auf, man müsse die eigenen Glaubensvorstellungen auf andere Menschen übertragen, weil diese sonst verloren gingen. Und das ist das genaue Gegenteil von dem, was ich hier zu vermitteln versuchte.
    Ok, verstehe. Ich sah dich nicht als Missionar, nein. Ich meine deine zuvor erläuterten Intentionen verstanden zu haben, aber bekam diese mit dieser Predigt dann nicht mehr zusammen. Durch diese Predigt war ich irritiert und ich war mir nicht sicher, ob hinter Meister Eckharts Gedanken nicht doch eine Ideologie mit Wahrheits- und evtl- Absolutheitsanspruch stünde. Die verschwurbelte Sprache ließ mich an Worten hängenbleiben, die Alarm bei mir schlugen... unverdeckte Wahrheit ... du hast es ja schon selbst sehr gut erkannt ... ;-).

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Wahrscheinlich habe ich das dann tatsächlich zu persönlich genommen! Aber das hat mich wirklich getroffen.
    Sorry nochmals, tut mir immer noch sehr leid!

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Ich glaube das ist es auch, was ich völlig falsch eingeschätzt hatte und letztlich ein Stückweit die Probleme provoziert hat. Eckharts Armutspredigt spricht ja tatsächlich von unverdeckter Wahrheit und Wahrheit, die unvermittelt aus dem Herzen Gottes kommt. Sich diese beiden Begrifflichkeiten vor Augen führend, ist es wahrlich kein Wunder dahinter eine Ideologie zu vermuten.
    Siehe oben ;-). Ja, hast du gut reflektiert und erkannt.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Deshalb sollte ich die Philosophie Eckharts besser nicht immer so in den Mittelpunkt stellen. Ich kann verstehen, wenn sie bei erster Betrachtung auf viele Widerstände stößt und völlig abgehoben, oder gar anmaßend wirkt.
    In deinen Worten erklärt wirkte Eckharts Philosophie recht gut verständlich, aber die Predigt wirkte zunächst tatsächlich abgehoben auf mich.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Aussagen wie "das Gott Gott ist, dafür bin ich der Ursprung und wäre ich nicht, dann wäre Gott nicht", klingen völlig durchgeknallt. Erst wenn man dann erfährt, dass Eckhart hier von dem gedachten Gott menschlicher Vorstellung spricht und nicht tatsächlich von Gott, wird deutlich, was er eigentlich damit meint.
    Diese seine Aussage finde ich gar nicht so durchgeknallt, insofern meine Interpretation in die richtige Richtung geht...
    Wir können uns Gott nur denken oder vorstellen, weil wir die Fähigkeit zur Vorstellung besitzen. Könnten wir nicht denken / wahrnehmen wie wir denken / wahrnehmen können, gäbe es Gott nicht für uns, weil wir nicht über ihn nachdenken könnten.

    Folgende Aussage Eckharts finde ich auch interessant zum drüber nachdenken:
    Was nutzt es mir, wenn Gott früher einmal in Bethlehem Mensch geworden ist, wenn er nicht in mir geboren wird? Wird er in mir geboren, dann ist dies die wahre Erlösung. Die Gottesgeburt und die Erlösung, die Eckhart philosophisch beweisen will, fand nicht im Stall von Bethlehem oder am Kreuz am Stadtrand von Jerusalem statt, sondern in der Seele des jetzt lebenden Menschen.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Das sind sehr viele Voraussetzungen und es war völlig naiv und dumm von mir anzunehmen, dass Du aufgrund dieser Predigt verstehen könntest, was ich unter geistlicher Armut verstehe, was ja Deine ursprüngliche Frage an mich gewesen war. Tut mir leid, dass ich das nicht bedacht hatte. Ich hätte eher die Auslegung der Predigt in den Mittelpunkt stellen sollen und nicht so sehr die Predigt selbst. Ich glaube dann wäre vieles gleich deutlicher geworden. Aber so muss Dich die Predigt wohl erst einmal regelrecht geschockt haben und zur Auslegung hattest Du dann vielleicht auch gar keine Nerven mehr.
    Ich überflog nach der Predigt die Auslegung nur flüchtig, löcherte dann dich, anstatt mir die Auslegung durchzulesen. Sorry, damit strapazierte ich dich.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Der Glaube an Gott sollte Teil der Lösung menschlicher Probleme sein und nicht Teil des Problems. Verstehst Du was ich meine?
    Ja, ich verstehe. Wenn Glaube zu sehr selbst zum Problem würde, dann wäre er mit Unterstützung bei Problembewältigung im Lebensalltag überfordert.

    Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
    Glaube ist für mich etwas ganz wunderbares, wertvolles und schönes.
    Das merkt man dir an :-).
    Geändert von Effi (25.03.2013 um 23:17 Uhr) Grund: ergänzt...

  6. #216
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    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Nun kann man meinen Beitrag wieder zerstückeln, auseinander reissen und und und und...
    Nichts dergleichen habe ich vor, nichts dergleichen habe ich je mit einem Deiner vorherigen Beiträgen getan und deshalb werde ich auch jetzt nicht sowas tun.

    Ganz offensichtlich bist Du jetzt sehr über mich verärgert, was mir neben diesem Post hier von Dir, auch Dein letzter Eintrag in der Shoutbox verdeutlicht.

    Was Du also von meinen Beiträgen in diesem Thread und wahrscheinlich auch von meinem Glauben im allgemeinen hältst, ist mir mittlerweile dann schon recht deutlich geworden.

    Ich respektiere und toleriere Deine Ansichten völlig, finde es aber gleichzeitig sehr schade, dass Du offensichtlich und wenn ich Dich richtig verstanden habe, meinen Glauben in Opposition, bzw. Gegnerschaft zum jüdischen Glauben verortest und in ihm eine Lehre siehst, die sich zum absoluten Massstab erheben und das Judentum ihres geistigen Eigentums berauben möchte.

    Ich möchte Dir hiermit versichern, dass dies nicht der Fall ist und der Grundüberzeugung meines Glaubens völlig widerspricht. Das heißt, weder der philosophische Teil meines Glaubens, noch mein spiritueller Weg sehen sich als absoluten Massstab, oder in Konkurrenz zu anderen Glaubenswegen und -überzeugungen.

    Auch das Errichten einer "Weltreligion", oder das Vorgeben bestimmter philosophischer Lösungen ist mit meinem Glauben unvereinbar, denn es ist ja gerade die Grundüberzeugung meiner philosophischen Betrachtung, dass der Mensch nicht aufgrund eines bestimmten Glaubens, oder als Anhänger einer bestimmten Religion mit Gott in Verbindung kommt, sondern es immer schon substantiell ist und deshalb auf ganz eigenen Wegen und seinem individuellen Wesen entsprechend die Beziehung zu Gott leben und gestalten darf.

    Das Überstülpen ganz bestimmter philosophischer, oder religiöser Vorstellungen, um Menschen zu einem ganz bestimmten Bekenntnis zu bewegen, würde meiner Glaubensüberzeugung, dass Gott im Innersten jeder menschlichen Seele "verborgen" ist, völlig zuwider laufen. Denn Übergestülptes, das nicht wesenhafter "Bestandteil" der menschlichen Seele ist, ist meiner Meinung nach eben nur geschaffen, gedacht, vorgestellt und verstellt deshalb eventuell sogar eher den Blick auf Gott, als das es ihn erhellt.

    Gott schaut meiner Überzeugung nach das Herz des Menschen an und achtet nicht auf die Religion, philosophische Überzeugung, theologische Sichtweise oder ähnliches. Wir Menschen brauchen natürlich unsere Vorstellungen, Sichtweisen und eventuell auch eine bestimmte Religion. Aber diese Dinge sind für uns gemacht, damit sie uns in unserem Leben z.B. helfend zur Seite stehen. Sie dienen aber nicht dazu, Gott für sich zu gewinnen oder einzunehmen. Daran glaube ich und deshalb halte ich es gar nicht für nötig, Menschen etwas überstülpen zu wollen, oder gar zu müssen.

    Es tut mir leid, Alef, falls ich Deine "jüdische Seele" gekränkt haben sollte. Ich habe das nicht bewusst getan und mein Glaube, oder auch meine philosophische Betrachtung, dienen nicht der Bewertung, oder gar Abwertung anderer religiösen Vorstellungen und Betrachtungsweisen, sondern sie dienen allein mir zur Annäherung an einen Gott, der jenseits jeder geschaffenen Vorstellung und Religiösität, ungeschaffen und zeitüberlegen, unser aller Gott ist.

    Ich möchte deshalb zum Abschluss noch einmal betonen, dass ich bei all meinen Ausführungen lediglich meine persönlichen Vorstellungen zum Ausdruck gebracht habe und nicht den Anspruch erhebe die Wahrheit zu vertreten. Ich bin mir völlig darüber bewusst, dass auch meine Vorstellungen nur Vorstellungen sind und ich mich mit allem was ich sage, auch irren könnte. Jeder Leser möge deshalb bitte seinem Herzen, seinem Wesen folgen und sich nicht an mir, bzw. dem was ich hier sage orientieren, wenn er darin nichts Wesentliches für sich entdecken kann.

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  7. #217
    Jamie Gast

    Standard

    *seufz* - und wieder kommt meine Naivität ins Rennen: Es ist doch so einfach, zu glauben......
    Viel einfacher, als sich gegenseitig immer und immer wieder zu zerfleischen.

    Gottes Wort: "Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk" (1.Kor 13,9)

  8. #218
    Effi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Jamie Beitrag anzeigen
    *seufz* - und wieder kommt meine Naivität ins Rennen: Es ist doch so einfach, zu glauben......
    Viel einfacher, als sich gegenseitig immer und immer wieder zu zerfleischen.

    Gottes Wort: "Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk" (1.Kor 13,9)
    Liebe Jamie,

    ich empfinde das gar nicht so. Kommunikation lebt vom interaktiven Austausch. Für mich hat Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Haltungen gar nichts mit zerfleischen zu tun, nein, Auseinandersetzungen gehören für mich zur stetigen Weiterentwicklung dazu.

    LG, Effi

  9. #219
    Registriert seit
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    Standard

    Hallo liebe Effi,

    ich danke Dir sehr herzlich für Deine Offenheit, Dein Verständnis und Deine sehr aufmunternden Worte!

    Ich möchte auch sehr gerne auf Deine Bemerkungen bzgl. der Gottesgeburt eingehen, wenn Du das möchtest, aber vielleicht sollten wir das besser im Rahmen eines anderen Threads, oder auch gerne per PN (ich schalte das wieder frei) tun, denn Alef hat ja völlig Recht und dieser Thread ist insofern völlig aus dem Ruder gelaufen, dass es hier tatsächlich so gar nicht mehr um das eigentliche Thema geht.

    Ich möchte mit Eckharts Philosophie auch nicht zum Ärgernis werden und wollte ihn auch wirklich nicht zum Mittelpunkt eines Threads machen, der ursprünglich tatsächlich ganz anders von mir gedacht war. Leider habe ich mich dann aber doch nicht zurücknehmen können und glaube damit luxdei, Snoopy und Alef zu Nahe getreten zu sein. Das tut mir aufrichtig leid und deshalb möchte ich an dieser Stelle sozusagen gerne die "Notbremse" ziehen und diesen Thread nicht länger mit Eckhartscher Philosophie belasten.

    Vielleicht gibt es ja trotzdem noch Interesse etwas zum eigentlichen Thema sagen zu wollen?

    Nochmal Danke für Dein Verständnis!

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  10. #220
    Registriert seit
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    Standard

    @Alef,

    ich wollte Dir noch sagen, dass der Reichtum und die Schönheit des jüdischen Glaubens, respektive des Judentums an sich, unermesslich wertvoll für die Menschheit im Allgemeinen und auch für mich als einzelner Mensch im Speziellen ist. Ich kann mich diesem Reichtum aber nur aus meinem sehr eingeschränkten und subjektiven Blickwinkel heraus nähern und es tut mir sehr leid, wenn Du dadurch den Eindruck gewonnen haben solltest, dass ich mich fremdem geistigen Eigentums bedienen wollte.

    Tatsächlich ist aber der Reichtum so groß, dass man sich als gläubiger Mensch mit monotheistischer Sichtweise gar nicht mehr über seinen Glauben unterhalten könnte, ohne nicht in irgendeiner Form an diesem Reichtum partizipieren zu müssen.

    Niemals käme es mir aber in den Sinn die jüdische Lehre antasten und definieren zu wollen. Dazu habe ich kein Recht und bin dessen auch sozusagen gar nicht würdig.

    Deshalb bitte ich Dich aufrichtig um Verzeihung, dass ich Dir mit meinen Worten den Eindruck vermittelt habe, den jüdischen Glauben oder Deinen Glaubensweg verändert sehen zu wollen. Das wollte und will ich nicht!

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)


 

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