Etwas was unser kirchliches Dogma stillschweigend übergeht, aber die Ethnologen und Forscher der babylonischen Sprache und Keilschriften in Büchern und Fachzeitschriften viel erörtert haben, ist, dass die Schöpfungsgeschichte in Genesis, dem 1. Buch Mose, ihren Ursprung offensichtlich in noch älteren Babylonischen Schriften haben. Dies zeigte sich allmählich, als man im 19. Jahrhundert immer mehr der alten Keilschrifttafeln übersetzen konnte. Es trat ein Schöpfungsmythos hervor, der auffallende Parallelen zum biblischen hat. Viele meinen, dass die Version im Alten Testament eine Übernahme in stark verkürzter und teilweise abgeänderter Form ist, vielleicht durch anfängliche mündliche Überlieferungen abgewandelt.
Es steht in den Keilschrifttafeln des Textes Enuma Elish von Göttern, die die Erde und dann die Menschen erschaffen haben [1]. In der Bibel sagt Gott: «Lass UNS Menschen machen, ein Bild, das UNS gleich sei…» (1. Mos. 1:26). Die Mehrzahl tritt wieder in 1. Mos. 3:22 auf: «Siehe, Adam ist wie einer von UNS geworden…». Was aber hier mit «Gott» übersetzt wurde, ist das hebräische Wort Elohim, dass in Wirklichkeit die Mehrzahl von El = Gott (mehr poetisch auch Eloah) ist. Die Richtige Übersetzung ist also nicht «Gott», sondern «Götter»! Das Dogma meint aber, dass es sich hier um ein pluralis majestatis handele, was ich für eine Notlösung in einem theologischen Bedrängnis halte… Es widerspricht nicht einer monotheistischen Auffassung, dass es dem höchsten Gott unterstellte weitere Götter gibt!
Es steht in der Bibel übrigens auch, dass Er (sie) die Menschen als Mann und Frau in Seinem (ihren) Abbild erschaffte(n). Also ist auch die Frau gleichwertig als Ebenbild Gottes erschaffen!
Es handelt sich hier offensichtlich um eine erste Erschaffung der Menschen. Sie sollten mit Gottes Segen sich vermehren und die Erde erfüllen, was geradezu ein Gebot zur Sexualität beinhaltet.
Dann wechselt die Gottesbezeichnung im 1. Buch Mose zum «Gott der Herr». Im Originaltext steht nicht mehr Elohim, sondern ab 1. Mos. 2 der Name JHWH, und dieser Name wird eben als «der Herr» übersetzt [2]. Es ist JHWH, der einen Garten Eden erschafft und Adam aus Lehm und seinem Odem entstehen lässt, den er effektiv als «Gärtner» dort einsetzt (1. Mos. 2:5-8). Was er einblies, war Adams Seele (hier wurde das hebräische Wort ruah = Seele mit «Odem» übersetzt).
Im Garten Eden gab es den Baum der Erkenntnis vom Guten und Bösen, und Gott verbat Adam, davon zu essen (1. Mos. 1:17), da er sonst sofort sterben würde. Das Dogma will im Essen von diesem Baum die Sexualität sehen, was aber nicht gut sein kann, denn Adam war noch ganz alleine. Gemäss der Geschichte in der Bibel hatte er nämlich noch keine Sexualpartnerin! Eva war sogar noch nicht einmal vorgesehen…
http://www.christian-reincarnation.c...02-4Lilith.htm
Lesezeichen