Ergebnis 1 bis 5 von 5
  1. #1
    Isaak Gast

    Standard Jüdischer Auftrag an die Nationen

    Dieser Thread entstand erst jetzt auf Grund meiner zögerlichen Entscheidung und aber auf wiederholter Anfrage von Forenteilnehmern auf die Frage nach dem Auftrag des Jüdischen gegenüber den Nationen. Unaufgefordert hätte ich dieses Thema hier in einem christlichen Forum nicht eröffnet.

    Folgend wird auf die Frage, was der Auftrag des Jüdischen, gegenüber den Nationen sei, eingegangen und die versuchte Antwort entspricht einer der vielen jüdischen Antworten, auf die bereits oben erwähnte Frage, gerichtet und beantwortet an und zu Nichtjuden.

    Der jüdische Glauben wird gerne als Weltreligion eingeschätzt und ebenso eingestuft und zwar im Sinne von einer weltumfassenden Religion, neben anderen Weltreligionen. Diese Definition möchte ich aber differenzieren. Denn Moslem, oder auch Christ kann jeder Mensch werden und zwar wer dies will und dies als gerecht vor G“tt erachtet. Jude kann man aber nur durch Geburt, durch eine jüdische Mutter werden, wenn gleich jeder Nichtjude, welcher es als notwendig erachtet, sich zum jüdischen Glauben hin konvertieren lassen kann.

    Das Thema hier ist aber nicht die jüdische Identität und auch nicht die dazugehörigen untrennbaren jüdischen Glaubensentsprechungen.

    Einen Auftrag, wie es diesen scheinbar im Christentum gibt, welcher Christen auffordere die frohe Botschaft Jesu Christi unter alle Menschen zu bringen, gibt es nicht in vergleichbarer Form im Jüdischen. Der Bund zwischen dem Ewigen und Israel, inklusive des messianisch jüdischen Wesens, entspricht auch keiner Weltenheils- oder Weltenerlöserreligion und solche Sätze wie: „Am jüdischen Glauben und am Ewigen wird die Welt genesen!“ gibt es absolut nicht.

    Da nun aber der Bund zwischen dem Ewigen und Israel ein g“ttlicher Bund mit einem einzigen Volk ist, müssten sich auch indirekte Aufträge gegenüber den übrigen Nationen ergeben.

    Dieser Auftrag lautet, den Willen G“ttes, in allen Aspekten des menschlichen Lebens,
    zuerst innerhalb und dann auch außerhalb Israels, zu erfüllen helfen.

    Wie sollte das gehen?

    Eine der wesendlichen Vorstellungen in unserer jüdischen Religion ist die menschliche G“ttesebenbildlichkeit aller Menschen. Das bedeutet für uns Juden und aus unserer jüdischer Sicht auch für alle Nichtjuden, dass wir alle die Möglichkeit besitzen an einer Vollendung, mit allen dazugehörigen Verantwortungen, unter Anwendung aller erreichbaren Vernunft und das lebendigen Empfindens unseres Herzens teil haben können.

    Was aber verstehen wir Juden unter dem Willen G“ttes zu allen Nationen?

    In unserer jüdischen reichen schriftlichen und mündlichen Tradition lebt der immer wieder angestrebte Versuch auf, gemeinsam mit allen Menschen, die sieben Gebote, welche Noah und seinen Nachkommen, also uns Menschen weltweit, zugeschrieben sind und zwar über ein Kennen lernen, dem Aneignen, dem Verstehen und Beleben, mitten in der Schöpfung und somit mitten im Ewigen, Einklang und wenn man so will eine Vollendung im freiwilligen Einfügen und Einordnen als G“ttesebenbildlicher Mensch zu erreichen. Also ein An- und Einordnen am und im Ewigen und auf seine Schöpfung schöpferisch einzugehen.

    Ein Auftrag und zwar von uns Juden ausgehend könnte sein, die von Christen und auch Muslimen und anderen nichtjüdischen frei entwickelten Ansichten und Bilder über G“tt und auch über das Judentum und den Juden, ihnen von uns selbst ausgehend, neu Vorzustellen und verständlich den Ihrigem hinzustellen. Daraus könnten interreligiöse Diskussionen, über die Grundlagen einer gemeinsamen menschlichen Ethik innerhalb der Schöpfung und mitten im Ewigen, basierend auf die sieben noachischen Gebote entstehen. Wir Juden glauben, dass das weltweite und aber auch freiwillige Beschäftigen und Anwenden der noachidischen Gebote Umgangsregeln, wie im Bezug auf G“tt, also dem Verbot des Götzendienstes und der G“tteslästerung, wie am Mitmenschen, also dem Verbot des Mordes, des Diebstahls und der sexuellen Promiskuität und an der Natur, also dem Verbot der Tierquälerei, sowie an der Gesellschaft, also dem Gebot einer sozial humanen menschlichen gerechten Gesellschaft, mit gerechten Gesetzen, lebendig gemacht werden könnten und somit vor G“tt gerechter werden könnte und dies einer wahrlichen Erlösung nahe käme, bis dann die letztendliche Erlösung eintreten würde.

    Unserer Einschätzung nach würde jeder Nichtjude, welcher diese Ge- und Verbote einhält, so beschreibt es der Talmud, als ein Gerechter unter den Völkern anzusehen sein. Nach unserer jüdischen Tradition wird ein solcher Mitmensch als Ger Toshav „rechtschaffender Nichtjude“ bzw. auch als ein „Gerechter unter den Völkern und vor dem Ewigen“ bezeichnet.

    Vorerst aber erholen wir uns Juden zumeist erst einmal von unserer letzten 2000 jährigen weltweiten Zerstreuung und der Shoa, dem Holocaust. Wenn gleich zur selben Zeit leise und vorsichtig einige Juden schon beginnen unserm g“ttlichen Anteil am Auftrag des Jüdischen zu den Nationen sanft vorzubereiten und vorzustellen. Es ist eine Einladung, welche frei ist und niemandem übergestülpt würde.

    Wir setzen also nicht alle den anders Glaubenden, den uns teils Fremden, mit Bedenken und unserer eigene Meinung und unseren eigenen Glauben zu, stellen ihnen nicht Absolutes vor, denn wir Juden sind Menschen im Ewigen wie ihr und ich.

    Ein künftiges Miteinander, der gesamten Menschheit, inklusive aller Vielfältigkeit und Religionen, könnte bei der „Wallfahrt aller Völker nach dem Zion", an einer ewigen Teilhabe aller finden und es würde abfallen was abfallen muss und ankommen was ankommen muss und es werden Gegner über Gegner sich aufstellen, aber nur was sich im Ewigen einfügen könnte, hätte sicher auch nur ewiglichen Bestand.

    Der Prophet Sacharia würde dann Recht bekommen und wir feiern alle gemeinsam, vielleicht in Laubhütten, unserer Wanderschaft auf G“ttes Ziel hin, in Ehrfurcht vor G“tt, seiner Schöpfung, dem Leben, mit einer gerechten Organisation der Völker und Ländereien, tolerant in der Wahrhaftigkeit und partnerschaftlich im Umgang Aller und mit Allem.

    Shalom
    Isaak
    Geändert von Isaak (31.08.2008 um 12:08 Uhr)

  2. #2
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Hallo Isaak

    Danke für deinen Beitrag.

    Ja, ich hoffe, dass die Aussage in Sacharja wirklich eintreffen (also ich vertraue darauf).

    .... wie im Bezug auf G“tt, also dem Verbot des Götzendienstes und der G“tteslästerung, ....... also dem Gebot einer sozial humanen menschlichen gerechten Gesellschaft, mit gerechten Gesetzen, .....
    Wie human der Mensch inzwischen ist, wie weit er auf dem Weg vorangekommen ist, wird man ja auch hier an den Reaktionen erkennen.

    Nun, was sind gerechte Gesetze? Sind nicht solche Bestrebungen für Menschenrechte schon da? Wie allgemeingültig können solche Gesetze sein und auf welcher Grundlage soll denn Gerechtigkeit, Gesetz und Ordnung definiert werden? Wer bestimmt diese, oder kommt es nicht schon da zu den Konflikten? Ist „Gerechtigkeit“ nicht auch von Kultur, Tradition und somit auch von der Religion abhängig?

    Ändern solche Gesetze wirklich das Verhalten, das Wesen des Menschen? Oder weshalb kommen jährlich bei uns in der Schweiz duzende von neuen Gesetzen dazu, nur um wieder neue Schlupflöcher zu stopfen oder zu geben? Ist das, was der Gesetzgeber einfach so erlässt auch wirklich gerecht?

    Gesetze können wohl Schutz geben, liefern den Menschen aber unbarmherzig auch aus. Können Gesetze wirklich gerecht sein? Was ist denn genau „gerecht“, unter welchem Gesichtspunkt? Wo beginnt Götzendienst oder Gotteslästerung oder üble Nachrede? Wo hat da die Vielfalt der Religionen noch Platz?



    Die noachidischen Gebote sind ja sehr offen definiert. Sie beruhen auf dem Talmud Traktat Sanhedrin 56a/b. Folgend für die Interessierten und andern Leser ein Link mit der Herleitung dieser Gebote:

    http://www.juedisches-recht.de/deran...chi-gesetz.htm

    Diese Gebote bedürfen ja einer weiteren Beschreibung und Definition, sprich weiterer Gebote. Da diese 7 Gebote selbst aus der Torah hergeleitet sind, wird auch die Interpretation aus derselben hergeleitet werden. Sie geben eher eine einfache Verfassung vor, ein Grundprinzip. So ergeben sich daraus dann schlussendlich wiederum tausende von „Gesetzen“ oder Verhaltensweisen, da jeder Lebenssituation abgedeckt werden kann und soll, ähnlich, denke ich mal, der Halachah. Solche wurden ja zum Teil auch schon erlassen, so als Empfehlung.

    Interessant finde ich unter anderem den unteren Teil des Links mit den 5 aufgezählten Punkten.


    Nun, du hast es ja vorsichtig formuliert, dass abfallen muss, was abfallen soll, und ankommen wird, was ankommen muss.


    Lehit

    Alef

  3. #3
    Isaak Gast

    Standard

    Hallo Alef,

    wenn gleich ich von gerechten Gesetzen geschrieben habe ist dies nicht das Hauptthema dieses Threads.
    Es geht hier mehr um den erfragten Auftrag des Jüdischen und noch nicht um die Ausführung. Würde es schon um die Ausführung gehen, dann würde ich dir folgendes zu gerechten Geboten und gerechten Gesetzen schreiben wollen.

    Wären wir Menschen alle schon vor dem Ewigen gerecht, also wenn wir alle den Ewigen, mit aller Kraft, von ganzen Herzen und allem Vermögen, lieben würden, dann würden wir auch unseren Nächsten lieben wie uns Selbst und es bedürfte kein einziges Gesetz und dennoch würden wir alle wissen was dem Ewigen und unserem Nächsten gegenüber gerecht zu gebote stünde.

    Solange aber gerechte Gebote und Gesetze das Verhalten von uns Menschen ändern müssten oder sollten, entsprächen diese Gebote eher Notregelungen gegen Zerstörungen und eigennützigem allgemein zerstörerischem. Diese Gebote entsprechen dann also Regelungswerken zu und gegenüber nicht von allein Funktionierendem. Und das Nichtfunktionierende entspringt vielleicht einem Nichtverstehen, gegenüber den möglichen gemeinsamen Lebensmöglichkeiten, welche wenn man sie überschreitet zum Erfolg Einzelner oder Weniger dienten, aber nicht dem Allgemeinem. Solche Gebote und Gesetze und zwar zum Vorteil Weniger entsprechen Interessen welche seit Zeiten und auch Heutzutage Gang und Gebe sind. Natürlich bin ich nicht naiv und würde glauben, dass das vorgeschlagene durchsetzbar wäre, obwohl es möglich wäre.

    Und das erarbeiten von gerechten Geboten und gesetzen entspräche einer Aufgabe der Gesamtem Menschheit und nicht einem Vorrecht des Jüdischem. Und so wie wir bereits jetzt unsere Gesetze und Gebote erarbeiten, mal gegeneinander und noch seltener füreinander, so werden wir es auch in Zukunft tun und es besteht nur die Möglichkeit daran mitzuwirken um diese ein wenig gerechter zu gestalten und zwar nicht morgen sondern hier und heute.

    Es geht auch noch nicht um die sieben Gebote und deren Interpretation, sondern vorerst noch um das gegenseitige kennen lernen und einander Vorstellen, auch wenn du zu denen gehören mögest, welche sich mit dem Jüdischen beschäftigt haben, scheint mir und ich kann mich selbstverständlich darin täuschen, dass das theoretische Kennen des Jüdischen in dir noch überwiegt und die wenigen jüdischen Kontakte eher ablehnende Haltungen bei dir erzeugt haben.

    Was ich nicht machen werde ist gewiss, dass ich deine Zweifel nicht mit dir abarbeiten werde, aber ich will dich gerne besser verstehen lernen und wenn nötig und erfragt, auch mich und mein jüdisches Verstehen dir besser erklären.
    Nun aber zurück zum Thema: „Jüdischer Auftrag an die Nationen“.

    Lehit
    Isaak

  4. #4
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Hallo Isaak


    Ich denke auch nicht, dass es erst um ein „Kennenlernen“ geht, gibt es doch schon globale Bestrebungen für/von Bnei Noach, so fand diesbezüglich im Juni 2008 eine Weltkonferenz statt. Sicher stehen die einen da und die andern dort, und ein Kennenlernen und das gegenseitige Verstehen ist wichtig und Voraussetzung, und diese Bestrebungen sind auch erst am Anfang, doch eine Tendenz/Stossrichtung ist durchaus ersichtlich.


    Wie verbindlich oder wie gemeinsam steht nun das Judentum in seiner Vielheit hinter diesem von dir aufgezeigten Auftrag der Juden für die Nationen? Sind es vielleicht einige „Idealisten“ und somit eher individuell? Weshalb wurde damit 2000 Jahre gewartet und was ist der Auslöser für heute? Oder fasst dies nicht eher Fuss, wo Christen zurück zu ihren „Wurzeln“ wollen, wo man eine christlich-jüdische Beziehung/Verständnis anstrebt?


    Welchen Zusammenhang haben nun die noachidischen Gebote mit den andern, den weltweiten, globalen Gesetzen, die sich die Menschheit selber geben will? Bleibt nicht das Noachidische eher eine interne jüdische Akzeptanz oder Forderung gegenüber den Nationen?


    Entschuldige, wenn da ab und zu ein Satz etwas ruppig klingt. Ich möchte es gerne etwas besser verstehen, und wo nicht gefragt wird, werden keine (konkreten) Antworten gegeben.


    Wären wir Menschen alle schon vor dem Ewigen gerecht, also wenn wir alle den Ewigen, mit aller Kraft, von ganzen Herzen und allem Vermögen, lieben würden, dann würden wir auch unseren Nächsten lieben wie uns Selbst und es bedürfte kein einziges Gesetz und dennoch würden wir alle wissen was dem Ewigen und unserem Nächsten gegenüber gerecht zu gebote stünde.

    Dem kann ich mich nur anschliessen.



    Lehit

    Alef

    PS: Auch wenn nun dies nicht das Thema ist, so würde es mich interessieren, welche Zweifel du meinst bei mir zu erkennen.

  5. #5
    Isaak Gast

    Standard

    Shalom Alef,

    Ruppigkeiten stellen für mich kein Problem dar, denn ab und an muss man schon mal ruppfig werden um Reserven öffnen zu wollen welche noch unter Verschluss sein könnten.

    Ob es um ein Kennen lernen geht oder schon um mehr kommt auf die Konstellation der Teilnehmenden an.
    Innerjüdisch stehen grundsätzlich immer große Debatten an, wenn jüdische Zweige sich aus dem Gewohntem erheben und so entwickeln sich auch zur Zeit innerjüdische Bewegungen, welche sich eben gezielt an die Nationen wenden.

    Nach meiner Einschätzung ist unser derzeitiges gesamtes Judentum sehr mit der eigenen Widerfindung und Selbstbesinnung in unserer heutigen Zeit und Geographie Beschäftigt und sehr aufgespalten, in sich teils sehr widersprechende Richtungen und die von mir Vorgestellte Aufgabe, zu den Nationen, entspricht nicht einer überwiegenden Hauptströmung und wird aber teilweise innerjüdisch sehr interessiert beobachtet und diskutiert, bis hin eben auch schon Organisiert und in Gang gesetzt. Insgesamt ist es eher eine kleinere Gruppe im Jüdischen, welche sich überhaupt mit einem Auftrag zu den Nationen ernsthaft und intensiv, oder sogar aktiv beschäftigt.

    2000 Jahre waren wir in der Welt zerstreut und haben versucht uns überall irgendwie einzurichten und träumten eher von Jerusalem, wie von einem Himmelreich, welches man von überall her erreichen könnte. In unsere Sprache übernahmen wir spanisches und in anderen Gegenden deutsches, wir verliebten uns in fremde Kunst und Kultur, wurden Patrioten von fremden Fürsten und Königen und blieben immer doch irgendwie Juden und so sonderbar es selbst für mich ist, aber es scheint dass die Folgen der unvorstellbare Katastrophe, welche über uns und andere Opfer kam, erst eine Rückkehr nach Palästina real möglich zu machen schien. Unsere Rückkehr und selbst der Staat Israel sind für uns nicht nur irgendwelche politischen Ereignisse, welche man vielleicht mit einer Rückkehr von Sinti und Roma nach Indien, wo sie einen eigenem Distrikt und am Ende einen eigenen Staat gegründet hätten, zu vergleichen. Aus unserem zwar immer noch etwas unsicherem territorialen Selbstbewusstsein, welches noch eher mit der eigenen Selbstverteidigung zu kämpfen hat und mit der Anerkennung gegenüber seiner unmittelbaren Nachbarn und dem Aushandeln von Legalitäten gegenüber weltweiten Menschenrechten, zum eigenen Recht der Existenz Israels und wie weit dieses reichen kann und darf, daraus erwächst eben auch ein Bewusstsein welches sich um mögliche Aufträge gegenüber den Nationen kümmert und bemüht. Vorher waren wir zu zerstreut.

    Diese noch recht Zarten Triebe wurzeln auf sehr alten Wurzeln und selbstverständlich kann nichts sich ausbreiten, wenn der Nachbar es erstickt und wenn die Welt sich dagegen weigert.

    Sicher ist ein Umdenken der Christen, aus meiner Sicht, genauso notwendig wie ein neues Einlenken von uns Juden notwendig ist, um überhaupt etwas fruchtbares entstehen lassen zu können. Eine neue Wurzelforschung des Christlichen, mit einer Zusammenarbeit aus dem Jüdischen, ist scheinbar unumgänglich. Das Problem daran scheint, dass eben Beide dies nicht aus sich selbst und alleine bewältigen können. Dies alles hat aber nicht das Ziel Jüdisches und Christliches irgendwie zusammenzumixen, sondern eben gemeinsames zu erarbeiten, um gemeinsame Lebensräume, in denen jede einzelne Religion und jeder einzelne Gläubige seinen eigenen Weg, aber gemeinsam nebeneinander und zusammen verwirklichen könnte.

    Die noachidischen Gebote werden von eher orthodox geprägten Juden als die Kerngebote betrachtet, nach denen sich alle Gesetze der Nationen auszurichten hätten. Meine und oft liberalere jüdische Vorstellungen gehen eher davon aus, dass man diese Gebote erklärend zur Diskussion stellt und die Entscheidungsträger der Nationen um ein Prüfen und Überdenken bittet, wenngleich dies natürlich einer Bitte gleich kommt, als ob man den Löwen bäte das Lamm nicht mehr zu fressen und statt dessen mit ihm nebeneinander auf den Auen zu weiden.

    Wie es sich weiter entwickeln wird und zwar wie intensiv diese jüdischen Bemühungen werden mögen und ob dann überhaupt Löwen darauf reagieren müssen, das steht noch vollkommen offen, denn man ist immer noch vielfach bemüht uns zu bremsen und sogar auszuschalten oder ins Meer zu jagen, damit wir jämmerlich ertrinken sollen. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass sich dieser Auftrag an die Nationen nicht stark ausprägt und leise in der Zeit verweilt.

    Ob unsere Propheten recht bekommen werden und zwar dass der Ewige gegen seine Widersacher seiner Schöpfung selbst ein Feldzug unternehmen würde, steht für mich völlig offen, denn ER hat auch nicht den Holocaust und die vielen vielen ethnischen Säuberungen auf unserer gemeinsamen Welt gestoppt. Ich wünschte mir eher, dass es uns Menschen selbst gelänge gerechter vor dem Ewigen werden zu können, denn sein Eingreifen könnte ich mir fürchterlich vorstellen und ich hoffe meine Vorstellungen und auch dazugehörige Texte im Tenach sind völlig falsch.

    Lehit
    Isaak

    P.S. Ich erkenne keinen Zweifel, sondern ich glaube einen zu spüren und rate nur dass einer Vorhanden sei und zwar ein Zweifel am fest geschriebenen Glauben, welchen man sowohl in der christlichen Bibel finden kann, als auch im Tenach und im Zentralwerk der Tora.


 

Ähnliche Themen

  1. Bei Ehe mit jüdischer Israelin
    Von Fisch im Forum Aktuelles Tagesgeschehen
    Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 07.06.2010, 17:27
  2. [B]Preist, Nationen, SEIN Volk![/]
    Von Streichholz im Forum Poesie / Geschichten / Weisheiten / Musik / Film / Literatur
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 13.05.2007, 22:17

 Besucher kamen mit folgenden Begriffen auf diese Seite:

jüdische Auftrag

ger toshav

Stichworte

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •