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Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Isaak Gast

    Standard

    Hallo Alef,

    wenn gleich ich von gerechten Gesetzen geschrieben habe ist dies nicht das Hauptthema dieses Threads.
    Es geht hier mehr um den erfragten Auftrag des Jüdischen und noch nicht um die Ausführung. Würde es schon um die Ausführung gehen, dann würde ich dir folgendes zu gerechten Geboten und gerechten Gesetzen schreiben wollen.

    Wären wir Menschen alle schon vor dem Ewigen gerecht, also wenn wir alle den Ewigen, mit aller Kraft, von ganzen Herzen und allem Vermögen, lieben würden, dann würden wir auch unseren Nächsten lieben wie uns Selbst und es bedürfte kein einziges Gesetz und dennoch würden wir alle wissen was dem Ewigen und unserem Nächsten gegenüber gerecht zu gebote stünde.

    Solange aber gerechte Gebote und Gesetze das Verhalten von uns Menschen ändern müssten oder sollten, entsprächen diese Gebote eher Notregelungen gegen Zerstörungen und eigennützigem allgemein zerstörerischem. Diese Gebote entsprechen dann also Regelungswerken zu und gegenüber nicht von allein Funktionierendem. Und das Nichtfunktionierende entspringt vielleicht einem Nichtverstehen, gegenüber den möglichen gemeinsamen Lebensmöglichkeiten, welche wenn man sie überschreitet zum Erfolg Einzelner oder Weniger dienten, aber nicht dem Allgemeinem. Solche Gebote und Gesetze und zwar zum Vorteil Weniger entsprechen Interessen welche seit Zeiten und auch Heutzutage Gang und Gebe sind. Natürlich bin ich nicht naiv und würde glauben, dass das vorgeschlagene durchsetzbar wäre, obwohl es möglich wäre.

    Und das erarbeiten von gerechten Geboten und gesetzen entspräche einer Aufgabe der Gesamtem Menschheit und nicht einem Vorrecht des Jüdischem. Und so wie wir bereits jetzt unsere Gesetze und Gebote erarbeiten, mal gegeneinander und noch seltener füreinander, so werden wir es auch in Zukunft tun und es besteht nur die Möglichkeit daran mitzuwirken um diese ein wenig gerechter zu gestalten und zwar nicht morgen sondern hier und heute.

    Es geht auch noch nicht um die sieben Gebote und deren Interpretation, sondern vorerst noch um das gegenseitige kennen lernen und einander Vorstellen, auch wenn du zu denen gehören mögest, welche sich mit dem Jüdischen beschäftigt haben, scheint mir und ich kann mich selbstverständlich darin täuschen, dass das theoretische Kennen des Jüdischen in dir noch überwiegt und die wenigen jüdischen Kontakte eher ablehnende Haltungen bei dir erzeugt haben.

    Was ich nicht machen werde ist gewiss, dass ich deine Zweifel nicht mit dir abarbeiten werde, aber ich will dich gerne besser verstehen lernen und wenn nötig und erfragt, auch mich und mein jüdisches Verstehen dir besser erklären.
    Nun aber zurück zum Thema: „Jüdischer Auftrag an die Nationen“.

    Lehit
    Isaak

  2. #2
    Registriert seit
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    2.934

    Standard

    Hallo Isaak


    Ich denke auch nicht, dass es erst um ein „Kennenlernen“ geht, gibt es doch schon globale Bestrebungen für/von Bnei Noach, so fand diesbezüglich im Juni 2008 eine Weltkonferenz statt. Sicher stehen die einen da und die andern dort, und ein Kennenlernen und das gegenseitige Verstehen ist wichtig und Voraussetzung, und diese Bestrebungen sind auch erst am Anfang, doch eine Tendenz/Stossrichtung ist durchaus ersichtlich.


    Wie verbindlich oder wie gemeinsam steht nun das Judentum in seiner Vielheit hinter diesem von dir aufgezeigten Auftrag der Juden für die Nationen? Sind es vielleicht einige „Idealisten“ und somit eher individuell? Weshalb wurde damit 2000 Jahre gewartet und was ist der Auslöser für heute? Oder fasst dies nicht eher Fuss, wo Christen zurück zu ihren „Wurzeln“ wollen, wo man eine christlich-jüdische Beziehung/Verständnis anstrebt?


    Welchen Zusammenhang haben nun die noachidischen Gebote mit den andern, den weltweiten, globalen Gesetzen, die sich die Menschheit selber geben will? Bleibt nicht das Noachidische eher eine interne jüdische Akzeptanz oder Forderung gegenüber den Nationen?


    Entschuldige, wenn da ab und zu ein Satz etwas ruppig klingt. Ich möchte es gerne etwas besser verstehen, und wo nicht gefragt wird, werden keine (konkreten) Antworten gegeben.


    Wären wir Menschen alle schon vor dem Ewigen gerecht, also wenn wir alle den Ewigen, mit aller Kraft, von ganzen Herzen und allem Vermögen, lieben würden, dann würden wir auch unseren Nächsten lieben wie uns Selbst und es bedürfte kein einziges Gesetz und dennoch würden wir alle wissen was dem Ewigen und unserem Nächsten gegenüber gerecht zu gebote stünde.

    Dem kann ich mich nur anschliessen.



    Lehit

    Alef

    PS: Auch wenn nun dies nicht das Thema ist, so würde es mich interessieren, welche Zweifel du meinst bei mir zu erkennen.

  3. #3
    Isaak Gast

    Standard

    Shalom Alef,

    Ruppigkeiten stellen für mich kein Problem dar, denn ab und an muss man schon mal ruppfig werden um Reserven öffnen zu wollen welche noch unter Verschluss sein könnten.

    Ob es um ein Kennen lernen geht oder schon um mehr kommt auf die Konstellation der Teilnehmenden an.
    Innerjüdisch stehen grundsätzlich immer große Debatten an, wenn jüdische Zweige sich aus dem Gewohntem erheben und so entwickeln sich auch zur Zeit innerjüdische Bewegungen, welche sich eben gezielt an die Nationen wenden.

    Nach meiner Einschätzung ist unser derzeitiges gesamtes Judentum sehr mit der eigenen Widerfindung und Selbstbesinnung in unserer heutigen Zeit und Geographie Beschäftigt und sehr aufgespalten, in sich teils sehr widersprechende Richtungen und die von mir Vorgestellte Aufgabe, zu den Nationen, entspricht nicht einer überwiegenden Hauptströmung und wird aber teilweise innerjüdisch sehr interessiert beobachtet und diskutiert, bis hin eben auch schon Organisiert und in Gang gesetzt. Insgesamt ist es eher eine kleinere Gruppe im Jüdischen, welche sich überhaupt mit einem Auftrag zu den Nationen ernsthaft und intensiv, oder sogar aktiv beschäftigt.

    2000 Jahre waren wir in der Welt zerstreut und haben versucht uns überall irgendwie einzurichten und träumten eher von Jerusalem, wie von einem Himmelreich, welches man von überall her erreichen könnte. In unsere Sprache übernahmen wir spanisches und in anderen Gegenden deutsches, wir verliebten uns in fremde Kunst und Kultur, wurden Patrioten von fremden Fürsten und Königen und blieben immer doch irgendwie Juden und so sonderbar es selbst für mich ist, aber es scheint dass die Folgen der unvorstellbare Katastrophe, welche über uns und andere Opfer kam, erst eine Rückkehr nach Palästina real möglich zu machen schien. Unsere Rückkehr und selbst der Staat Israel sind für uns nicht nur irgendwelche politischen Ereignisse, welche man vielleicht mit einer Rückkehr von Sinti und Roma nach Indien, wo sie einen eigenem Distrikt und am Ende einen eigenen Staat gegründet hätten, zu vergleichen. Aus unserem zwar immer noch etwas unsicherem territorialen Selbstbewusstsein, welches noch eher mit der eigenen Selbstverteidigung zu kämpfen hat und mit der Anerkennung gegenüber seiner unmittelbaren Nachbarn und dem Aushandeln von Legalitäten gegenüber weltweiten Menschenrechten, zum eigenen Recht der Existenz Israels und wie weit dieses reichen kann und darf, daraus erwächst eben auch ein Bewusstsein welches sich um mögliche Aufträge gegenüber den Nationen kümmert und bemüht. Vorher waren wir zu zerstreut.

    Diese noch recht Zarten Triebe wurzeln auf sehr alten Wurzeln und selbstverständlich kann nichts sich ausbreiten, wenn der Nachbar es erstickt und wenn die Welt sich dagegen weigert.

    Sicher ist ein Umdenken der Christen, aus meiner Sicht, genauso notwendig wie ein neues Einlenken von uns Juden notwendig ist, um überhaupt etwas fruchtbares entstehen lassen zu können. Eine neue Wurzelforschung des Christlichen, mit einer Zusammenarbeit aus dem Jüdischen, ist scheinbar unumgänglich. Das Problem daran scheint, dass eben Beide dies nicht aus sich selbst und alleine bewältigen können. Dies alles hat aber nicht das Ziel Jüdisches und Christliches irgendwie zusammenzumixen, sondern eben gemeinsames zu erarbeiten, um gemeinsame Lebensräume, in denen jede einzelne Religion und jeder einzelne Gläubige seinen eigenen Weg, aber gemeinsam nebeneinander und zusammen verwirklichen könnte.

    Die noachidischen Gebote werden von eher orthodox geprägten Juden als die Kerngebote betrachtet, nach denen sich alle Gesetze der Nationen auszurichten hätten. Meine und oft liberalere jüdische Vorstellungen gehen eher davon aus, dass man diese Gebote erklärend zur Diskussion stellt und die Entscheidungsträger der Nationen um ein Prüfen und Überdenken bittet, wenngleich dies natürlich einer Bitte gleich kommt, als ob man den Löwen bäte das Lamm nicht mehr zu fressen und statt dessen mit ihm nebeneinander auf den Auen zu weiden.

    Wie es sich weiter entwickeln wird und zwar wie intensiv diese jüdischen Bemühungen werden mögen und ob dann überhaupt Löwen darauf reagieren müssen, das steht noch vollkommen offen, denn man ist immer noch vielfach bemüht uns zu bremsen und sogar auszuschalten oder ins Meer zu jagen, damit wir jämmerlich ertrinken sollen. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass sich dieser Auftrag an die Nationen nicht stark ausprägt und leise in der Zeit verweilt.

    Ob unsere Propheten recht bekommen werden und zwar dass der Ewige gegen seine Widersacher seiner Schöpfung selbst ein Feldzug unternehmen würde, steht für mich völlig offen, denn ER hat auch nicht den Holocaust und die vielen vielen ethnischen Säuberungen auf unserer gemeinsamen Welt gestoppt. Ich wünschte mir eher, dass es uns Menschen selbst gelänge gerechter vor dem Ewigen werden zu können, denn sein Eingreifen könnte ich mir fürchterlich vorstellen und ich hoffe meine Vorstellungen und auch dazugehörige Texte im Tenach sind völlig falsch.

    Lehit
    Isaak

    P.S. Ich erkenne keinen Zweifel, sondern ich glaube einen zu spüren und rate nur dass einer Vorhanden sei und zwar ein Zweifel am fest geschriebenen Glauben, welchen man sowohl in der christlichen Bibel finden kann, als auch im Tenach und im Zentralwerk der Tora.


 

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