Hallo Jakow, müssen wir jetzt einen gang durch jüdische geschichte tätigen?
Angefangen bei den essenern bis hin zu shabbetaj zvi, zum Beispiel.Das es einzelne Menschen gab, ist mir klar, aber Gruppen? An welche Gruppe denkst du hier?
Ja? Das dieses gerade Rabbiner waren, ist mir nicht bekannt.Ist deine frage wirklich ernst gemeint? Z.b., war es nicht gaon von wilna, der 1772 und 1782 den chassidismus mit einem bann belegte. Er veranlasste danach, dass alle chassidischen schriften aufgekauft und öffentlich verbrannt wurden und sorgte dafür, dass die vertreter des chassidismus vom rabbinat „exkommuniziert“, als verräter der heiligen schrift ihres amtes enthoben und sogar / wie 1772 im fall des rabbi issar / öffentlich ausgepeitscht wurden. Seine erklärungen gingen als regelrechte verdammungsbullen in alle himmelsrichtungen. An die gemeinden nach minsk, nach grodno und brody ebenso wie nach königsberg, breslau und hamburg. Darin verurteilte er die Chassidim als „Chashudim“ - als „verdächtige“, denn - so erklärte er öffentlich: Der chassidismus ist die lepra des judentums, und wie der prophet elias mit den propheten des baal, so müssen wir mit den sekten verfahren.Keine Ahnung was eine Exkommunion im Judentum sein sollte, aber den Rest gab es und dieses gut begründet. Dieses hat aber weniger mit Feindseligkeiten unter Gruppen zu tun, als damit, dass Falsches bezeugt wurde. Dieses fiehl dann auch schnell auf und diese Form der Feindseligkeit dauerte nicht sehr lange. Heute leben beide Gruppen Tür an Tür.
In seinem wahn befahl der Gaon 1794, das Testament des ba'al schem tow in wilna öffentlich zu verbrennen.
Nur ein beispiel? Mit nichten!!!
Nicht-orthodoxe juden gelten als grosse sünder, da sie die gnade, dem auserwählten Volk anzugehören, leichtfertig ausschlagen würden. So hat der rebbe der lubawitscher chassidim seinen anhängern ausdrücklich verboten, mit nicht-orthodoxen juden in gemeindedachverbänden oder örtlichen rabbinervereinigungen zusammenzuarbeiten. weiter erklärte er, es sei eine sünde, mit nichtgläubigen – und damit meinte er ausdrücklich konservative und liberale juden – zusammenzuarbeiten.
(Vgl. Rosenthal, Gilbert S. u. Homolka, Walter, Das Judentum hat viele Gesichter. Die religiösen Strömungen der Gegenwart, München 1999, Rabbiner, Jsak: Der Gaon von Wilna und seine Zeit, Frankfurt/M. 1926 Milosz, Czeslaw: Die Straßen von Wilna, München 1997)
Gerne kann man den katalog weiter führen, bis in die jüngste zeit!
Ein bedauerlicher sachverhalt, in meinen augen. Aber wem es glücklich macht, nur zu.Meinst du? Die Anzahl der Konversionen in der Orthodoxie sind eigentlich kontinuierlich am steigen.
Ich maße mir nicht an, dem judentum einen besonderen status als bessere religion anzudichten. Sie ist wie alle anderen religionen, voller schattenseiten und sonnenseiten.
Snickers
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