Hallo freedom101
Ich möchte gerne etwas konkreter auf deine Frage eingehen, und nicht nur einfach nichtssagende Floskeln loslassen, mit denen man sowieso nichts anfangen kann.
Wie definiert sich Liebe, oder Ethik und Moral? Dies ist sehr abhängig, aus welchem Kulturkreis wir kommen. Ja selbst innerhalb eines Kulturkreises, und selbst innerhalb einer Glaubensgemeinschaft wird da sehr unterschiedlich verstanden. Und wenn dann noch die verschiedenen Religionen nebeneinander gestellt werden, so gibt es da deutliche Differenzen im Verständnis davon.
Moral, darf man einen Apfel am Wegrand vom Baume pflücken? Uns als Kind wurde dies aufs schärfste verboten, andere machten sich dagegen kein Gewissen draus. Darf man während der Arbeit privat telefonieren usw? Wenn ja, wie oft?
Darf man etwas „verbotenes“ machen, wenn niemand zu Schaden kommt, auch mal mit 150 durch die Gegend rasen, obwohl nur 100 limitiert ist?
Wir kurz darf ein Rock sein? Oder wie tief der Ausschnitt? Oder doch besser ein Kopftuch?
Schweinefleisch oder Blutwurst essen, für die einen normal, für andere verwerflich, ein Gräuel.
Jemandem die rechte Wange hinhalten (Mt 5,39, dies wäre dann mit dem Handrücken schlagen) bedeutet nicht einfach, dass der andere nochmals zuschlagen soll, sondern dass man dem anderen seine Fehlverhalten bewusst macht. Ich denke, da wird oft „Liebe“ falsch verstanden. Gott ist ein Gott der Ordnung.
Liebe, wo beginnt Liebe und wo hör Liebe auf? Muss Liebe wirklich alles ertragen, oder ist Liebe nicht viel mehr auch ein Zurechtweisen (Erziehung) des anderen, damit jener wieder auf den richtigen Weg kommt?
Beinhaltet Ehre gegenüber den Eltern, dass man immer den Eltern gehorchen muss, sich nicht selbst entwickeln kann? Oder berechtigt Ehre der Eltern, oder Familienehre Rache und Mord?
Liebe zu den Kindern bedeutet nicht, dass sie alles machen können, wie es ihnen beliebt und passt.
Und ich möchte darüber schweigen, welche Gräuel „gottgläubige“ Menschen im Namen Gottes als Liebestaten an anderen Menschen verübt wurden, gefoltert, verbrannt, ausgeschlossen, verhungert, ertränkt, alles zu zum besten für die „Betroffenen“.
Vielleicht siehst du, wie relativ solche Begriffe sind. Und jeder meint, damit dem Ewigen näher zu sein, das Richige in der Tasche zu haben, die einen mit dem Gefühl, was sie tun dürfen, die anderen mit Vorschriften usw….
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