Hallo Provisorium
Mit Interesse habe ich deinen Beitrag gelesen. :-)
Für mich persönlich ist es nicht so wichtig, dass der "Messias" definiert ist. Es ist doch ganz normal, dass nicht nur die Vorstellungen, sondern insbesondere die subjektiven Erfahrungen sehr unterschiedlich sind. Warum sollte jemand darüber streiten?
Mich stört dieser "Widerspruch" nicht. Hätten wir etwa den Weltfrieden nicht, wenn die Menschen sich an die Lehre und das Vorbild von Jesus halten würden? Und ist anderseits nicht bei der Verwirklichung des Weltfriedens gefordert, dass wir zunächst in unserem Innern Kämpfe austragen gegen das Böse, aber dann auch dem Unrecht wehren in unserem direkten Umfeld, was manchmal auch "Kämpfe" mit sich bringt? Da gibt es für mich gar keinen Widerspruch, und wie ich herausspüre, auch für dich nicht. :-)
Eines ist wohl inmitten der äusseren Kämpfe besonders zu beachten: Jesus lehnt (äussere) Gewalt ab; er erleidet lieber selber den Tod.
Das macht doch nichts. Soweit ich das mitbekommen habe, ist hier auch kein einziger wirklicher Jude anwesend, den es also stören müsste, weil Christen in Jesus den Messias sehen. Es ist undenkbar, dass orthodoxe Juden sich in einem solchen Forum aufhalten möchten, denn sie halten sich von allem fern, was nicht ihresgleichen ist.
Das habe ich so nirgends gelesen in der Bibel. D.h., schon, dass Jesus wiederkommen soll. Aber dass er Gericht halten wird? Es steht doch geschrieben, dass die Welt die Menschen richten wird, oder? "Ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten." "Gott hat seinen Sohn nicht gesandt, dass er die Welt richtet..." "Der Vater richtet auch niemand." "Ihr richtet nach dem Fleisch, ich richte niemand." "Wenn jemand meine Worte nicht befolgt, so richte nicht ich, sondern das Wort, das ich geredet habe wird ihn richten." "Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet."
Es ist im Matthäus-Ev. vom Weltgericht die Rede, und nicht etwa vom Gericht Gottes oder einem Gericht, das Jesus halten wird. Er wird die Richtenden doch nur auseinanderhalten, indem er die "Böcke" von den "Schafen" trennt. So wird Jesus zwar eingreifen, wenn die Menschen von der Welt unterjocht und gerichtet zu werden droht. So verstehe ich das. Vielleicht ist das aber auch nicht die volle Erkenntnis. Wir diskutieren hier ja einfach mal. ;-)
Ja eben, das Reich Gottes und also das Reich, in dem Jesus der Herr ist, ist etwas Inwendiges, etwas, das so subjektiv ist, dass niemand es von aussen her in Frage stellen kann, es sei denn, der Mensch, der sich zu diesem Reich bekennt, verwirkt seine Glaubwürdigkeit, indem er sich nicht an die Liebe zu Gott und zum Nächsten und somit auch nicht an die Gebote hält. Wer das Reich Gottes nicht sehen will, der sieht es auch nicht. Wer in Jesus nicht den Messias sehen will, der sieht ihn auch nicht. Das ist jedem seine Sache, solange untereinander der Friede und gegenseitige Respekt nach der Nächstenliebe gewahrt wird. Zum Glück haben wir heute eine Gesetzgebung, die die Freiheit der Glaubenden schützt.
Ich vermag mich da nicht so einfach von meinen Vorstellungen zu lösen, und ich will das auch gar nicht, weil ich mit meinem persönlichen Glauben an Jesus sehr glücklich bin, auch mit meiner Vorstellung, dass er der Mittler (Messias) ist zwischen dem unfassbaren ewigen Gott und mir kleinem unwissenden Mensch. ;-) Es stört mich keineswegs, wenn andere das anders sehen. Aber es macht mir Freude, ähnlich Gesinnte anzuhören und mich bereichern zu lassen von ihren persönlichen Einsichten. Meine Vorstellungen gewinnen dabei immer wieder etwas an Kontur. Darum lese ich gerne mit, wenn andere überzeugte Christen ihre Gedanken zur Bibel und über Jesus mitteilen. Dankeschön. :-)
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