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  1. #11
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    Es geht mir wie bonnie, Lily - jeder Mensch hat einen anderen Umgang mit Leiden, Tod und Trauer und so ist es total schwer, da Worte zu finden, die nicht auch noch zusätzlich verletzen.....

    Es gibt beim Tod ja auch zwei Ebenen: Die eine ist die des Menschen, der gegangen ist. Er muss nun nicht mehr leiden, er ist daheim, Gott nimmt ihn in seine Arme und trägt ihn nach Hause. Für mich ein unendlich tröstliches Bild.

    Die andere - und ab diesem Zeitpunkt viel schwerere - ist die derer, die zurück bleiben müssen....

    Du bist noch so jung - und eine solch brutale Konfrontation mit dem Tod ist heftig. Lily - hast du in deinem Umfeld Menschen, mit denen du darüber reden kannst? Immer und immer wieder, bis der Schmerz erträglicher wird? Das ist ganz, ganz wichtig!
    Wenn nicht, es gibt Trauergruppen, wo du Menschen triffst, denen so etwas auch passiert ist und wo man alles genauso rauslassen darf, wie es einem ums Herz ist. Vielleicht magst du mal dorthin gehen....? (Solltest du Hilfe bei der Suche danach brauchen, schreib mir ne PN).

    Und natürlich kannst und sollst du auch hier darüber schreiben- weißt du: Als ich auch noch so sehr jung war, grad mal 20 Jahre alt, da starb meine 17jährige Cousine an Knochenkrebs. Niemand hatte mir was erklärt und niemand fing mich - sie war auch meine sehr gute Freundin - danach auf. Ich fiel in ein Loch - und in ganz viele, tiefe Ängste.....

    Das alles möchte ich für dich vermieden wissen, deshalb diese beiden Hinweise für einen wirklich hilfreichen Rat.

    Lass dich umarmen - das, was du jetzt erlebst, ist ganz, ganz schlimm und ich bitte dich wirklich, dich dabei auffangen zu lassen zum einen hier, zum anderen aber auch da, wo du lebst.

    Sei einfach mal sanft umarmt - deine Christa

  2. #12
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    Hi Lily,

    ich hab' schon ganz oft Sterbebegleitung gemacht und bei Krebspatienten ist es häufig so, dass sie sehr starke Schmerzmittel bekommen und eventuell sogar noch Beruhigungsmittel, was dann das Aussehen der Augen verändern kann. Dann hatte ich manchmal auch schon den Eindruck, dass die Augen irgendwie aussehen, als wäre die Seele gegangen, aber das sind tatsächlich lediglich die Medikamente.

    Die Gefühle, die bei solch einer Erfahrung in einem entstehen, sind natürlich nicht immer angenehm, aber so ein Trauerprozess ist etwas ganz natürliches und ich denke man sollte seine Traurigkeit und alle anderen damit verbundenen Gefühle vertrauensvoll zulassen, dann kann man irgendwann auch loslassen.

    Das Sterben und der Tod gehören zum Leben dazu und auch wenn es natürlich besonders schlimm ist, dass ein Mensch schon in jungen Jahren gehen musste, so ist es für die Hinterbliebenen letztlich doch viel schlimmer, als für den- oder diejenige die gehen musste.

    Albert Schweitzer hat einmal gesagt: "Es gibt keine ewige Verdammnis, es gibt nur eine ewige Erlösung!" Und das stimmt auch ganz sicher!
    Und da ich aufgrund meines Berufes sehr häufig mit Tod und Sterben konfrontiert bin, weiß ich auch, dass es sehr wertvoll sein kann, sich mit seiner/unserer Vergänglichkeit auseinanderzusetzen.

    In Psalm 90,12 kommt das übrigens auch zum Ausdruck, da heißt es:

    "So lehre uns denn zählen unsere Tage, damit wir ein weises Herz erlangen!"

    So komisch und seltsam die eigenen Gefühle nach solch einer Erfahrung auch immer sein mögen, sie sind in Ordnung, sie sind gut so und sie dürfen sein!

    LG
    Provisorium
    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)

  3. #13
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    liebe jamy, mach dir keine sorgen. ich hab genügend menschen die mich auffangen und/oder mit denen ich reden kann wenn ichs möchte. ne selbsthilfegruppe wär jetzt eher nix für mich und das käme mir auch übertrieben vor... mir geht es damit ja noch vergleichsweise gut. wer es jetzt richtig schwer hat is zb ihr mann oder ihre geschwister. aber danke für deine lieben worte. es tut mir auch sehr leid was du mit deiner cousine erlebt hast.

    bochen...ist nich schlimm wenn du nix sagen kannst. erwarte ich auch nicht :)

    und dem provisorium auch vielen dank für die ehrlichen erklärungen. mir tut es sehr gut mit menschen zu sprechen die sowas auch schon (öfter) erlebt haben.

    jetzt geh ich aber erstmal was essen, schönen mittag allen

  4. #14
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    Sie lieb umarmt, Lily.......

    Deine Jamy

  5. #15
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    Liebe Lily

    Sein einfach lieb umarmt. Es gibt auf vieles in dieser Welt nur vage Antworten. Aber der Ewige kennt uns und liebt jeden einzelnen, ER weiss um unser Schicksal und ER ist barmherzig.

  6. #16
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    danke ihr schnuggis

    am donnerstag ist die beerdigung :( davor hab ich am meisten angst :/ sie wird verbrannt, das wird dann ne urnenbeisetzung. keine ahnung wie sowas abläuft. ich finde auch die vorstellung komisch das die dann in einer kleinen urne drin ist o.o ein ganzer mensch in so nem gefäß... wie komisch. also mir ist schon klar das asche da rein passt... aber das ist nich einfach asche. das ist sie. voll komische vorstellung

  7. #17
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    Hmm… ist die Asche wirklich der/die Verstorbene?

    Ist die Asche nicht nur einfach die verbrannte Hülle des Menschen, aber der "Mensch" ist doch schon weiter gezogen?

  8. #18
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    ja..das ist sie noch. es war ihr körper, das von ihr, was ich sehen und anfassen konnte. und das ist seltsam für mich

  9. #19
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    Hallo Lily,

    kennst Du den Mythos des "Phoenix aus der Asche"?

    Damit ist die Vorstellung verbunden, dass der Phoenix, meist ist ein großer rot-goldener Vogel gemeint, aus der Asche des Osiris (der ägyptische Gott des Jenseits) hervorgegangen sei. Dazu baut er am Ende seines Lebens ein Nest, setzt sich hinein und verbrennt. Nach Erlöschen der Flammen bleibt dann ein Ei zurück, aus dem nach kurzer Zeit ein neuer Phoenix schlüpft.

    In der
    Spätantike wurde der Phoenix dann zum Symbol der Unsterblichkeit, da er die Fähigkeit hatte, sich zu regenerieren, wenn Feinde ihn verwundet hatten. Und bei den Christen wurde daraus schließlich ein Sinnbild der Auferstehung.

    Bei einer Beerdigungszeremonie sagt dann der Pfarrer häufig: "Asche zu Asche, Staub zu Staub" und wirft ein Schäufelchen Erde ins frische Grab. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass man durch den Tod wieder dorthin zurückkehrt, woher man gekommen ist. Das Grab wird damit also zum Ort der natürlichen Rückverwandlung alles irdischen Lebens. Der Kreislauf des Lebens beginnt also sozusagen wieder von vorne, denn im Schöpfungsmythos der Bibel wird der Mensch ja aus Erde geformt.

    Und um das zum Ausdruck zu bringen sagt der Pfarrer bei einer Beerdigung dann häufig: "'Aus der Erde sind wir genommen, zur Erde sollen wir wieder werden, Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub."

    Ich persönlich gehe auch nicht so gerne auf Beerdigungen, denn mir ist dabei auch immer komisch und ich bin auch immer froh wenn es vorbei ist. Mir gehen dann immer die Erlebnisse durch den Kopf, die ich mit dem/der Verstorbenen hatte und das ist dann schon auch traurig. Aber die Zeit nachdem jemand gestorben ist den man selbst gut kannte, ist halt eine Zeit der Besinnung und Trauer und ich wünsche Dir von Herzen ganz viel Kraft für die nächsten Tage und Wochen!

    LG
    Provisorium

    PS: Du, hast Du denn eigentlich meine Nachricht bekommen? Ich hatte Dir geschrieben, aber jetzt kann ich die Nachricht gar nicht mehr in meinem Postausgang finden. Wenn sie nicht angekommen ist, dann sag' doch bitte kurz bescheid. Dann schreibe ich Dir gerne nochmal!


    Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)


 

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