Moin,

ich denke, bei Provisorium und mir ist wohl einerseits unglückliche Ausdrucksweise von mir auf seine Empfindlichkeit in diesem Punkt getroffen. Nochmal deutlich: Es ist nicht meine Absicht, Deinen Glauben zu schmälern oder herabzusetzen. Sollte dieser Eindruck entstanden sein, möchte ich mich dafür entschuldigen.

Was ich hingegen tun möchte, ist, Deinen Glauben und deine dahinter stehenden Überzeugungen kennen zu lernen und auch ein Stück weit zu hinterfragen.

Ich sehe hier nämlich bei Dir und mir durchaus viele mögliche Parallelen. Übrigens auch bei Alef. Vielleicht ist es auch deshalb bei uns dreien hier ein bisschen explosiv gewesen, weil wir sehr nahe zusammen liegen, aber dann doch unterschiedliche Schlussfolgerungen für uns selbst gezogen haben. Ist nur eine Vermutung, aber es würde mich schon reizen, dieser mal nachzugehen.


Genauso wie dieser Punkt 'wer ist Christ' bei Dir empfindlich ist, ist er es auch bei mir. Wie ich bereits schrieb, sind nach meinem ersten Eindruck unsere Glaubensansichten nicht so verschieden. Bei mir aber hat das dazu beführt, mich bewusst vom christlichen Glauben zu distanzieren. Bei uns beiden treffen hier in diesem Punkt sehr verschiedene Ansichten aufeinander. Was ja aber nicht schlecht sein muss.


Nach meinem Glauben zählt nicht die Gruppe oder Schublade sondern nur der individuelle Weg. Doch vielleicht gerade deshalb finde ich es wichtig, nicht zu vermischen sondern klar Unterschiede zu benennen. Für mich ist ein 'Du bist da anders' nicht negativ sondern positiv. Hinterfragen, Lernen, auch grundlegendes anzweifeln, seinen ganz eigenen Weg suchen, dass ist meine Vorstellung vom Glauben leben.

Neben meiner grundsätzlichen Neigung natürlich, über Christentum und Judentum herrlich zu streiten.



Tschüss

Jörg

PS: Ranke-Heinemann ist mir natürlich bekannt. Eunuchen für das Himmelreich habe ich sogar gelesen.