Wie kann Jesus Gott sein, wenn Er wie ein Mensch auf der Erde gelebt hat?
Jesus hat gesagt: «Ich und Mein Vater sind eins.» (Joh.10:30) Bevor Maria Ihn zur Welt brachte und Er in einem menschlichen Körper lebte, waren Er und Sein Himmlischer Vater nahe beieinander im Himmel, etwas, worauf Er verzichten musste, während Er hier unten auf Erden war.
In der Bibel steht: «Am Anfang war das Wort (Jesus), und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Alles wurde durch dasselbe gemacht, und ohne es ist gar nichts entstanden, was gemacht ist... Und das Wort (Jesus) wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des einzig gezeugten Sohnes vom Vater.» (Joh.1:1,2,14)
Da Jesus vor Seiner Gefangennahme und Kreuzigung wusste, dass Er bald wieder mit Seinem Himmlischen Vater vereint sein würde, betete Er: «Und jetzt verherrliche Du Mich nun, Vater, bei Dir selbst mit der Herrlichkeit, die Ich bei Dir hatte, ehe die Welt war! Denn Du hast Mich geliebt, ehe die Welt gegründet wurde!» (Joh.17:5,24)
Als Nächstes: »Warum nennt sich Jesus in den Evangelien des Neuen Testamentes oft «Menschensohn»?
Warum nennt sich Jesus in den Evangelien des Neuen Testamentes oft «Menschensohn»?
Er nannte sich selbst Menschensohn, weil Er menschlich war. Er wurde genau wie wir alle von einer Frau zur Welt gebracht. Er hatte genauso einen Körper, die gleichen Gefühle und Grenzen wie wir Menschen. Er empfand genau wie wir Erschöpfung und Schmerz.
Der Schöpfer aller Dinge legte aus eigenem Willen Seine unbegrenzte Macht nieder und wurde ein kleines, hilfloses Baby. Die Quelle aller Weisheit und allen Wissens musste Lesen und Schreiben lernen. Er verließ Seinen Thron im Himmel, wo Ihn unzählige Engel anbeteten und Ihm alle Mächte des Universums untertan waren, und nahm den Platz eines Knechtes ein. Er wurde verhöhnt, verlacht, verfolgt und schließlich sogar von denjenigen umgebracht, die zu retten Er gekommen war.
In der Bibel steht, dass Jesus «nicht ein Hohenpriester ist, der mit unseren Schwächen kein Mitgefühl haben könnte, sondern einer, der in jeder Hinsicht ebenso versucht ist wie wir, der aber nie gesündigt hat.» (Heb.4:15) Stell dir das vor! Der Sohn Gottes wurde buchstäblich ein Erdenbürger, einer von uns, ein Mensch aus Fleisch und Blut, um uns Seine Liebe zu bringen und Seine Barmherzigkeit und Seine Fürsorge zu beweisen und Seine Wahrheit in einfacher, kindlicher, für uns verständlicher Sprache nahe zu bringen.
Als Nächstes: Was soll es bedeuten, wenn Jesus in der Bibel «das Wort» genannt wird?
Gott hat schon immer auf verschiedenste Art zu Menschen gesprochen: durch die Schönheit und Wunder Seiner Schöpfung, durch Seine Propheten und Botschafter und durch Sein geschriebenes Wort. Aber die deutlichste Offenbarung von Ihm, von Seinem Wesen und Seiner Liebe findet man in Seinem Sohn Jesus, den Er «das Wort» nennt.
Durch Worte drücken wir uns aus, wir offenbaren unsere Gedanken, unsere Gefühle, unseren Charakter; und durch Jesus drückt sich Gott aus. Sein eigener Sohn Jesus war Gottes direkteste Kommunikation mit uns. Er erwählte Ihn, um der Welt Seine Liebe zu zeigen.
Als Nächstes: Jesus kam also, um uns Gottes Botschaft zu vermitteln und uns von Gottes Liebe zu erzählen?
Ja! Aber Er gab uns nicht nur Gottes Botschaft, Lehre und Liebe, sondern Er ist auch Gottes Botschaft, Er ist Gottes Liebe für uns.
Jesus, das lebendige Wort, offenbart uns Gottes Gefühle auf eine Art, die wir begreifen und verstehen können. In Jesaja 53:3 steht zum Beispiel: «Er war ein Mann, der Schmerzen kannte und mit Krankheit vertraut war.» Er weinte über den Kummer Seiner Freunde, über das Leiden der Menschheit und sogar über Jerusalem, eine Stadt, die ihren eigenen Erlöser verschmähte und sich darum selbst zur Zerstörung verurteilte.
Jesus war barmherzig, einfühlsam und liebevoll. Manchmal war Er müde, erschöpft und fast am Ende Seiner Kräfte, denn Er war für die Menschenmengen, die Ihn bedrängten, ununterbrochen da und half ihnen. Einmal, als Er versuchte, sich von dem geschäftigen Treiben zurückzuziehen, damit Er sich ein wenig ausruhen und erholen konnte, sah Er die Mengen, die Seine Hilfe brauchten, und hatte Mitleid mit ihnen. Wir lesen in der Bibel, dass sie Ihm so leid taten, dass Er trotz Seiner Müdigkeit und Seines eigenen Schmerzes hinausging und alle Kranken heilte, die zu Ihm kamen, und Er lehrte das Volk die wunderbaren Worte von Gottes Königreich der Liebe. (Mat.9:26; Mk.6:31-34)
Es gab auch Momente, in denen Jesus in heftigem, göttlichem Zorn gegen Scheinheiligkeit und Heuchelei entbrannte. Er sagte zu den selbstgerechten religiösen Leitern der führenden Priesterschaft Seiner Tage: «Wäre Ich nicht gekommen und hätte Ich nicht zu euch geredet, so hättet ihr keine Sünde. Nun aber habe Ich euch bloßgestellt, und ihr habt für eure Sünde keine Entschuldigung!» (Siehe Joh.15:22.)
Eigentlich hatte Er meistens sehr wenig mit den hochmütigen, teuer gekleideten, mächtigen und reichen religiösen Leitern, den Schriftgelehrten und Pharisäern, zu tun. Aber wenn sie Ihn hartnäckig belästigten und kritische Fragen stellten und in Seiner Zuhörerschaft Zweifel und Anschuldigungen gegen Ihn verbreiteten, dann wies Er sie so scharf zurecht, dass ihnen die Ohren rauchten, und stellte sie in aller Öffentlichkeit als die «blinden Führer der Blinden» bloß, die sie waren (Mat.15:14). Einmal sagte Er ihnen sogar, sie seien wie «übertünchte Gräber, die außen schön, rein und heilig scheinen, innen aber voller Fäulnis, Verwesung und stinkender Totengebeine sind!» (Mat.23:27,28) Diese religiösen Leiter betrachteten sich selbst als die «gerechtesten und heiligsten» Leute der Stadt, aber Jesus stellte ihre Heuchelei bloß und zeigte allen, was für Lügner und Räuber und Betrüger der Armen sie waren, was sie natürlich rasend machte.
Aber meistens vermied Jesus die selbstzufriedenen Religionisten und verbrachte Seine Zeit damit, den Armen zu helfen und das einfache Volk zu lieben. Er sprach mit ihnen, heilte sie, gab ihnen zu essen, und vor allem gab Er ihnen die Liebe, Vergebung, Wahrheit und die geistigen Antworten, nach denen sie sich sehnten.
In der Bibel steht, dass Er sich unter Fischern, Trinkern, Prostituierten, Steuereintreibern und Sündern aufhielt und sie lehrte; und «das einfache Volk hörte Ihn gern.» (Mk.12:37) Als Er aber in den Tempel ging und den religiösen Leitern Seine Botschaft gab, attackierten sie Ihn und warfen Ihn hinaus, und schließlich kreuzigten sie Ihn
Warum verschmähten Ihn die religiösen Führer Seines eigenen Volkes?
Jesus verkündete, dass die Menschen einfach nur «Gott von ganzem Herzen und ihren Nächsten wie sich selbst» zu lieben brauchten. (Mat.22:37-39) Das befreite sie von dem diktatorischen Würgegriff und der Kontrolle, die ihre religiösen Leiter auf sie ausübten. Durch Seine Lehren verloren sie nach und nach ihre Macht über die Leute; eine Entwicklung, die die religiösen Leiter mit Angst und Neid erfüllte. Sie sagten sich: «Wenn wir Ihn so weitermachen lassen, werden alle an Ihn glauben; und dann kommen die Römer und nehmen uns Land und Leute weg.» (Joh.11:47,48)